In die sechste Auflage seines Organons schrieb Hahnemann als §
83: “Diese individualisierende Untersuchung eines Krankheits-Falles, wozu
ich hier nur eine allgemeine Anleitung gebe und wovon der Krankheits-Untersucher
nur das für den jedesmaligen Fall Anwendbare beibehält, verlangt
von dem Heilkünstler nichts als Unbefangenheit und
gesunde Sinne, Aufmerksamkeit im Beobachten und Treue im Aufzeichnen
des Bildes der Krankheit.
In den folgenden §§ gab Hahnemann den Verlauf
einer solchen Anamnese (Spontanbericht und gelenkte Erhebung) an (Symptomen-Inbegriff
bei akuten und chronischen Erkrankungen sowie bei Epidemie).
Um zu zeigen, wie umfangreich genaues Beobachten den/die PatientIn erkennen
läßt, nutzen wir heute mal den KENT und das SYNTHETISCHE REPERTORIUM:
W a s k a n n i c h a m P a t i e n t
e n b e o b a c h t e n ?
Fettleibigkeit (Kent I 414, vgl. Syn II 368/369)
- bei alten Leuten Körper fett, aber Beine dünn
im Gegensatz dazu Abmagerung (Kent I 407)
- einzelne Körperteile
- bei Geisteskrankheiten
- bei Kindern (Marasmus)
- nach Kummer
- leidende Teile
- liebeskranke Jünglinge
- durch Verlust von Körpersäften
- von oben nach unten
- von unten nach oben
Zwergwuchs (Kent I 458, erweitert in Syn II 156)
Der Gegensatz ist dann zu schnelles Längenwachstum (Syn II 273)
- bei Jugendlichen
Der zweite Band des Synthetischen Repertoriums enthält unter dem
Oberbegriff Kinder:
Erkrankungen (Syn II 61-62)
Nägelkauen (ebda 62)
zarte, schwächliche, kränkelnde Kinder
zu schnell wachsend
Dentitio difficilis (ebda 145 ff. bzw. Kent I 529)
Entwicklungsstillstand (Syn II 147)
Beschwerden in der Pubertät (Syn II 480)
- bei Mädchen
Fettleibigkeit Jugendlicher (Syn II 369)
Krankheiten der Säuglinge (ebda 368)
Rachitis siehe s.v. Knochenerweichung (Kent I 417)
Rückgratverkrümmung (II 315)
Pat. liegt auf Rücken mit hochgezogenen Knien
Kind muß alles anfassen (Syn I 1027)
Kind will nicht angefaßt werden (ebda 1028)
Angst bei Kind (ebda 66)
-bei Kleinkind
Angst beim Gewiegtwerden
pavor nocturnus
vergleiche hierzu auch D.M. Foubister, Anamneseerhebung bei Kindern,
in: ZKH 6/1962 S.64 -77 und Douglas M. Borland "Children´s Types"
oder zeitgenössisch Paul Herscu "Die homöopathische Behandlung
der Kinder".
Wenn ich die Körperhaltung beobachte, fällt mir auf:
spätes Gehenlernen (Kent II 478)
Nachschleppen der Beine beim Gehen (ebda 505)
Ungeschicklichkeit, Unsicherheit (ebda)
Pat. verfehlt Stufen beim Treppenheruntergehen
Schwäche der Knöchel beim Gehenlernen (II 517)
Gelenke überdehnbar (s. Horst Hauptmann, Homöopathie
in der
Kinderpraxis, Heidelb.)
Pat. muß die Treppe rückwärts runter (vgl. II 603
und Syn I 38/39 und
II 505 s.v. verfehlt Stufen beim Runtergehen)
Angst beim Treppensteigen (I 9), beim Hinuntergehen auch III 343
Gliederschmerzen beim Treppensteigen (II 563)
Gehen unsicher siehe Schwanken, Wackeln usw., konkret:
es fällt schwer, den Kopf hoch zu halten (I 216)
Kopf mit Gefühl des Schwankens (ebda)
Gefühl von Schwäche beim Gehen
Kopf, unsicheres wackliges Gefühl (I 224)
Ansonsten GEHEN als MOD (s. Kent I 500)
- also: Gehen bessert
- Abwärtsgehen verschlechtert (I 491)
- aufrecht zu gehen unmöglich (II 366)
- eilig gehend (I 27)
sowie: langsam zu gehen bessert / schnelles Gehen verschlimmert bzw.
bessert/ würdevolles Gehen (I 54)
Oder: Pat. kann nicht stillsitzen -
siehe Ruhelosigkeit im Sitzen (I 85 und I 452).
Pat. geht schnell vor Angst (I 54)
ein “Bewegungsnaturell wäre zu finden unter “Trieb zu laufen3
bzw.
“Laufen bessert3 (I 107 bzw. I 506)
Pat. will getragen werden (I 502)
Lumbalgegend bleibt empfindlich gegen Erschütterung des Gehens
siehe
Kent II 320 und 336 (z:B. ein Thuja-Symptom ?).
Immer auch fragen: WIE tut´ s weh ?
Individuell (und leicht beobachtbar) ist die Sprechweise. Dazu hat das
Synthetische Repertorium (2.Aufl.) Band I Sp.934-946 ausführliche
Angaben, z.B.
- albern, ängstlich, hastig, springt schnell von einem Gedanken
zum
andern,
aber auch: Pat. weint beim Schildern seiner/ihrer Symptome (Sp.
1088): kali-c., med., PULS., SEPIA (so schon Kent
I 145).
Hierher paßt auch die Art, w i e jemand antwortet (ebda
Sp. 47-53),
z.B.
- Abneigung, zu antworten , oder kurz angebunden oder überlegt
lange
oder wiederholt erst die Frage usw.
Wie wirkt der/die PatientIn ? Etwa geistesabwesend ,
gedankenversunken (ebda Sp.4-5) ?
Damit sind wir im Bereich Kopf und Gesicht.
Kopf groß (Kent I 185)
(Folgen von ) Gehirnerschütterung (ebda I 184)
- schmerzlos bei Commotio
- Folgen von Kopfverletzung (I 202)
Fontanelle noch offen (I 183)
- F. eingesunken
Kopfschweiß (I 200)
Kopfläuse (I 203 wie auch II 165)
Schuppen (I 215)
Haar fällt aus (I 185 , vgl. II 163)
Hautausschlag am Kopf (I 186 ff.)
speziell: Pferdemauke und Herpes simplex siehe Nos. Malandrinum
laut
ZKH 1986 S.146-156
G E S I C H T ist z.B. aufgedunsen (II 114)
es zeigt einseitige Hitze (II 105)
Gesicht heiß, aber Hände kalt (II 106)
einseitige Rötung (II 88)
einseitig Schweiß (II 113)
Gesichtsausdruck (II 75-78), z.B.
-abgehärmt, abgemagert, alt aussehend, ängstlich, besorgt
Gesichtsfarbe wechselt (II 87, 90)
offener Mund (II 77)
Grimassenschneiden (Synth. Rep. I 569)
Zunge raushängend (III 200 und II 77)
Sommersprossen (II 90)
Daumen- bzw. Fingerlutschen (III 200)
Nasebohren (III 148)
Aussehen der A u g e n reicht von eingesunken bis wilder Blick,
dann
Bewegungen, Entzündung, Farbe (III 15), Strabismus (Schielen)
in III 20
Nicht zu verwechseln mit dem Fachgebiet des Augenarztes (Lit.:
Anna-Maria Zimmermann, Homöotherapie der Augenkrankheiten, Regensburg
1981) und/oder der sog. Irisdiagnose, die sich um die genotypischen
Zeichen vorderer Augenabschnitte kümmert !
Pat. verträgt nicht, angesehen zu werden (Synth. Rep. I 712)
angesehen zu werden verschlimmert den Gemütszustand (ebda Sp.
713)
Pat. lacht, wenn er angesehen wird (701)
kurz angebunden, barsch (1)
rauh, aber herzlich (ebda): lyc., nux-v., PULS.
Kinder beschimpfen ihre Eltern (8)
herzlich, liebevoll, zärtlich (13)
in Erwartungsspannung (15)
Exophthalmus (Kent III 3)
zum Bereich N a s e siehe Kent Bd. III, z.B.
Nasebohren III 148
dauernde Neigung zum Naseschneuzen III 149
Zupfen an der Nase (ebda)
Zupfen bis zum Bluten
Kind fährt aus dem Schlaf hoch und reibt anhaltend
seine Nase III 142 : lyc.
Schniefen der Kinder III 176
Schniefen der Neugeborenen
Ebenso hat S p r a c h e ein eigenes Kapitel in Kent III 207-209,
z.B.
Stottern III 208
- bei Erregung: causticum
Lispeln III 208
S t i m m e folgt in III 320-324
Auf Z ä h n e und Gebiß sollten wir achten, z.B.
bei Symptomen wie
schlechte Zähne vorzeitig bei einem Kind III 221
Zähneknirschen im Schlaf III 220
gezähnelte Schneiden III 219
Zähne klein unterentwickelt (ebda).
H A U T bietet als unsere äußerlich sichtbare, fühlbare
Begrenzung
ein weites Feld der Beobachtung, ist eine Domäne der Homöotherapie,
denn sie enthält mit Zincum hom. usw. potente Heilkräfte
sogar noch
nach Unterdrückung; wer sich den Aufsatz von Georges
Hodiamont von 1966 (übers. in: ZKH 12/1968, 109-122 mit Ergänzung
von
Th. Ensinger ebda S.122-125) vornimmt, findet 160 Beispiele dafür
aus Kent.
Heilmittel mit ausgeprägtem Hautbezug zählt Kent in Bd. II
S.143-199 auf, darunter Hautausschläge S.173-199.
Während ältere Literatur sich mit Beschreibungen begnügte,
zB.
- Walther Zimmermann, Homöotherapie der Hautkrankheiten, Regensburg
1979
- Bruno Ostermayr, Die biologische Arzneitherapie der Psoriasis, eine
medizinhistorische Dissertation, Regensburg 1980 sind aussagekräftige
Farbbilder heute technisch möglich, z.B. in Artikeln der ZKH oder
in
Karl und Roland Eichler, Neurodermitis, 315 S. mit 88 Kasuistiken
und (technisch nicht immer perfekt) in Gabriele Bendau,
Hautkrankheiten homöopathisch behandelt, 104 S. Großformat
(Patientenaufnahmen aus Sprechstunde Dr. Köhler, Freiburg).
Nicht nur die gezielte Anwendung von Fumarsäure (nach Dr.Walter
Schweckendiek, Ludwigshafen, und Dr.Günther Schäfer, Laufenburg)
ist rehabilitiert, sondern auch der Gebrauch von Einzel- und Komplexmitteln,
wobei ein hochpotenziertes Einzelmittel immer noch besser beobachtet werden
kann .
Beispiel: Pat. muß kratzen, bis es blutet (Kent II 148)
-
agar/alum/arg-m/ars/bar-c/bov/carbo veg/chlol/led/med/psor/puls.
Noch ausführlicher ist das Complete Repertory dt. S.2771 (mit
Quellenangaben).
Unvollständig wäre dieser Abschnitt, wenn nicht wenigstens
zwei Sätze zu anderen
Warzenmitteln als Thuja gesagt würde. Der Genauigkeit wegen lese
man nach bei
- Adolf Voegeli, Die Behandlung der Warzen mit Hochpotenzen (in:ZKH
1965, 108-112)
und über Condylomata acuminata Robert Römer (ebda
1989, 124-129, 163-169).
Im übrigen hat der alterfahrene Landarzt Dr. August Heisler Suggestion
als große Methode (6.Aufl. 1984 S.365-368) bewährt gefunden.
Arzneien für Narben stehen in Kent II 165 .
Was kann ich sonst noch von außen erkennen ?
Einfach ist es mit der Zunge, wobei sie in Kurzform den Zustand des
Verdauungswegs widerspiegelt (“Schaufenster des Verdauungstraktes nach
Dr.A. Strobl 1957).
Wir vergleichen den aktuellen Befund mit dem Ideal: feucht, glänzend,
gleichmäßig dünn und weiß sowie ohne Zahneindrücke.
Farbabbildungen
findet man in Karl Deppert, Die systematische Zungensymptomatik
bzw.
-diagnostik (Sonderdruck aus Ztschr Acta biologica XVI Okt. 1977
Nr.2 S.20-21).
Die chinesische Sicht bieten Bücher von Giovanni Macchiocia
und /oder Prof. Song Tian Bin, Atlas of the tongue and lingual
coatings in Chinese medicine, Beijing 1981/Strasbourg 1986.
Kent beschrieb in Bd.III 249-262 die Arzneimittel der Zunge
für
Blutung , Empfindlich, Empfindungen, Entzündung, Farbe, Form,
Geschwüre, Lähmung, Schleimhaut, Schmerz, Schwellung,
Trockenheit,
Varizen, Wärme, Zittern beim Herausstrecken; dabei ist
selbstverständlich auch auf S.256 die sog. Landkartenzunge mit
Taraxacum wert. (und 15 anderen Mitteln).
Es folgt der Gaumen ebda S. 263-266 .
Da ich schon die Lampe in der Hand halte, leuchte ich auch in die beiden
Gehörgänge und inspiziere dort das Trommelfell. Anschließend
taste ich an Hals, Nacken und Unterkiefer, ob verhärtete Lymphknoten
spürbar sind (z.B. Verhärtung Drüsen perlschnurartig
oder wie Knoten unter der Haut s. Synth. Rep. II 296).
Auch der R u m p f, ventral und dorsal, zeigt dem Beobachter seinen
aktuellen Zustand: den Zustand seiner Ernährung oder Auszehrung, seines
Hautturgors, seiner reflektorischen Abwehrspannung, seines sonoren
Klopfschalls usw.
Kent bot in Bd. II 513-538 reichlich Heilmittel von Auftreibung
über Kachexie bis Entzündung, danach ein großes Kapitel
für Bauchschmerzen (S.539-602).
Krampfadern sind im Synth.Rep. II 617-620 ausführlich beschrieben.
In dieser Art läßt sich auch die M o t o r i k
beobachten und beschreiben, beispielsweise
- Pat. bewegt sich wie im Traum (Kent I 107) (vgl. I 111/ I 139
alles erscheint wie unwirklich, Verwirrung, oder: Pat. verläuft
sich in bekannten Straßen I 119)
- Pat ist langsam (ebda I 68), in der Arbeit / in Bewegungen / im
Entschließen/ immer im Rückstand/ beim Rechnen
usw.,
- Mattigkeit (Synth. Rep. II 317-323),
- Müdigkeit (ebda 687-693),
- nervöses Schaudern (ebda 536-539),
- Kind macht sich steif beim Berühren (ebda 604): ein Apis-Symptom,
- sitzende Lebensweise,
- Bedürfnis sich zu strecken usw.
Auffällig ist dann ein R e a k t i o n s m a n g e l
(Synth.Rep. II 512):
- R. in akuter Gefahr / nach Fieberfrost/ während Klimakterium/
in der
Genesung/ bei Ausschlag/ durch Säfteverlust/
gegenüber Arzneien/
bei nervösen Patienten/ im Alter/ durch Unterdrückung/
d.U. von
Hautausschlag/ bei Eiterung usw.
Auffallen müssen uns auch schwache R e f l e x e (ebda 515)
oder
aufgehobene,
dann erschlaffte Muskeln (ebda),
Entwicklungsstillstand (ebda 147),
Kind verkriecht sich, heult und schreit (Synth.Rep. I 189),
Kind kratzt sich beim Erwachen den Kopf (ebda 894): ein Calcium-Symptom,
Pat. läuft umher (Kent I 69),
umgekehrt: Pat. ist Bewegung abgeneigt (ebda I 494).
Geistige Symptome bessern sich durch körperliche Bewegung
(Synth.Rep. I 460).
Das Symptom “Pat. ist ruhelos, nervös (Kent I 81-85) kann weiter
differenziert werden:
- ruhelos, wenn allein (ebda 83),
- ruhelos, ängstlich (ebda),
- ruhelos, Gehen im Freien bessert (ebda 84),
- Pat. kann nicht ruhen, bis jeder Gegenstand an seiner Stelle ist
(ebda 85) usw.
Umgekehrt: Pat. ist gelassen, ruhig (Kent I 55-56) oder
Pat. ist geschäftig (ebda) oder
Pat. hat starke Abneigung gegen Geräusche (Kent I 28), gegen Musik
(ebda 29).
Bei manchen bessert körperliche Anstrengung (Synth.Rep. I 461).
Pat. ist leicht erschreckt (Kent I 33).
Kind kann nur durch Herumtragen beruhigt werden (ebda 99).
Manch eine/einer wirft Gegenstände weg (Kent I 148) oder wirft
sie
nach Personen, die ihn ärgern: ein Staphisagria-Symptom
Ansonsten siehe unter Begleitumständen des Gehens !
Zur Motorik im weitesten Sinn kann man noch zählen:
Pat. will nicht angefaßt werden (Synth.Rep. 1028),
Kind ist unfähig zum Spielen (Kent I 96),
Abneigung zum Sitzen (ebda 95),
Pat. sitzt mit dem Kopf in den Händen und den Ellbogen auf den
Knien (ebda 96),
Pat. sitzt still (ebda),
er/sie sitzt versunken, als ob in tiefen traurigen Gedanken, und bemerkt
nichts,
Krampf beim Schreiben, beim Schwimmen (Kent II 486),
Zucken wie durch elektrischen Schlag (ebda 494),
Kind lernt spät Gehen (ebda 478),
Neigung zu fallen (ebda 499),
Ungeschicklichkeit (ebda 505),
Pat. verfehlt beim Treppenruntersteigen die Stufen (ebda)
Hände und Finger sind in ständiger Tätigkeit, geschäftiges
Zucken der
Finger: Kalium bromat. (nach C.Hering, siehe Der Neue Clarke V 2553),
nervöse zappelige Bewegung der Füße, nach Zubettgehen
und im Schlaf :
Zincum met. (ebda X 6361 nach Cowperthwaite 1885).
Im übrigen lies und bedenke: Hertha Hafer, Die heimliche Droge
Nahrungsphosphat. Ursache für Verhaltensstörungen, Schulversagen
und
Jugendkriminalität, Heidelberg 3.Aufl. 1984, 102 S.
Wem das Obige unvollständig oder unsystematisch erscheint, der/die
schlage den großen Aufsatz von Pierre Schmidt nach:
- Die Behandlung akuter und chronischer Fälle, in: ZKH 12/1968,
145-160
und verinnerliche von S.158 Constantin Herings Schema
der
Befragung, das Cl.M.v.Boenninghausen 1860 überliefert hat:
1. CUR Nach was?
Nach seelischem Schock, Kummer, Entrüstung, Plackerei, Furcht,
Ärger, Unterdrückung von Schweiß, Menses, Ausschlägen,
Diarrhoe, Trauma usw.
2. QUIS Wer ?
Alter zum Beispiel: Mercurius corr. wirkt besser bei Männern,
Merc. solub. wirkt besser bei Frauen, Merc. vivus wirkt besser bei Kindern
3.QUID Was?
139 verschiedene Schmerzenqualitäten
siehe Kopfschmerzen in den von Patienten verwandten Ausdrücken
4. UBI Wo? Lokalisation, Ausdehnung, Seitenbeziehung
5. QUANDO - QUOMODO
Zu welcher Zeit, zu welcher Stunde?
Wenn in der betreffenden Rubrik nicht zu finden, suche man im Kapitel
Frost in der Rubrik Zeit
6. QUIBUS AUXILIIS
Nicht Symptome verwenden, die der Krankheit eigen sind.
Zum Beispiel: Kopfschmerzen besser durch Urinieren - Gels., Hepar,
Petroleum
Jucken schlimmer während des Frostes oder nach Coitus - Agaricus
Übelkeit durch Sonnenwärme - Carbo veg.
So weit aus diesem Aufsatz !
Für die arsenhaft Genauen, die rechnen können, Vormittagsmenschen,
die erst ruhig sind, wenn alles an seinem angestammten Platze steht,
für sie haben O. Eichelberger, E. Schwartz, A. Voegeli
und andere Fragebögen entworfen, die alles Fragenswerte nach
dem Schema Kopf zu Fuß enthalten.
Und im übrigen: “... wenn nur die übrigen, die stärkern,
vorzüglich ausgezeichneten (charakteristischen) und sonderlichen Symptome
der Krankheit durch dasselbe Arzneimittel durch Symptomen-Aehnlichkeit
(homöopathisch) gedeckt und befriedigt, das ist, überstimmt,
vertilgt und ausgelöscht werden, so vergehen auch die wenigen entgegengesetzten
Symptome nach verflossener Wirkungsdauer des Medicaments
von selbst, ohne im mindesten die Heilung zu verzögern.3 (Org. VI
§ 67 Anm.) |