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Im zweiten Nachkriegsjahrgang des "Monatsblatt für Homöopathie und Lebenspflege" (1951 S. 40), auf seinem Titelblatt Dr. Hahnemanns Charakterkopf mit seinem scharfen Altersprofil, nach dem Bronzerelief des Pariser Bildhauers J.P. David d'Angers (1835), umrandet von "Similia similibus curentur" (1), wird ein Vortrag von Hrn. Dr. Breuninger vom 25.1.1951 besprochen: Besuch zufriedenstellend, Inhalt sehr interessant, sein Thema: was hat sich seit Hahnemann in der Homöopathie geändert? "Mit kurzen Worten gesagt, fast gar nichts. Das Prinzip ist geblieben, mag die Anwendung auch etwas verschieden sein." Beklagt wird die "Amerikanisierung" der Medizin, sprich: zunehmende Verwendung von Penicillin und Antibiotica. Dieses Urteil kann heute, vor allem nach dem Jubiläumsjahr 1996, nicht (mehr) unseres sein. Dr. med.
Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755-1843) (2) prüfte und beschrieb 97 homöopathische
Arzneien: die letzte Fassung der "Reinen Arzneimittellehre" für 65
Mittel mit etwa 32.000 Symptomen, vorwiegend von Pflanzen, besteht aus
dem Nachdruck letzter Hand von 1830 in sechs Bänden (Ndr.
Heidelberg 1995). Von 1835 bis 1839 ließ Hahnemann "Die
chronischen Krankheiten " als erweiterte zweite Auflage in fünf
Bänden (für 46 Mittel, vorwiegend Metalle) erscheinen,
erstmals 1956 wieder nachgedruckt (4. Ndr. Heidelberg 1988 u.ö.);
14 Mittel waren aus der RAML in die CK übernommen worden. Unverzichtbar ist diese Edition für die erstmals hier beschriebenen grundsätzlich veränderten Potenzierungsverfahren
(§61,238,246-248,270,280-282), lies: Q-Potenzen.- Inzwischen gibt
es eine Organon-Synopse aller sechs Auflagen von 1810 bis 1842, hrsg.
Matthias Wischner.- Gefördert vom Konzernchef Robert Bosch (1861-1942)
(6), sammelte der Kirchheimer Dr. med.hom.
Richard Haehl (1873-1932) (7) Hahnemanns Nachlaß in
Stuttgart; er ließ in seinem 58 seitigen Vorwort zum 'Organon'
den seither unendlich oft zitierten Satz "Macht's nach, aber macht's
genau nach!" (vgl. RAML III 5) erscheinen.- 1922 kam seine
zweibändige Hahnemann-Biographie (unter Mitwirkung von Karl
Schmidt-Buhl) in Leipzig heraus, 1924 Schwabes homöopathisches
Arzneibuch, 1939 die 837 Seiten von Rudolf
Tischners "Geschichte der
Homöopathie" (8), darin S. 346-363 die damals bekannten 160
Veröffentlichungen Hahnemanns. 1943 nahm der Schweizer Arzt Rudolf Flury-Lemberg
(1903-1977) die veränderten Potenzierungsanweisungen des
§270 Org.VI ernst und stellte mit Hilfe der
Krankenschwester seiner gerade geborenen Tochter Q-Potenzen her (9).
Von der Schweiz aus wurden sie z.B. durch Dr. Adolf Voegeli
weltweit vorgestellt (10). Ebenfalls nach dem Krieg entzifferten
Dr. Heinz Henne (1923-1988) und Frau Helene
Varady die ersten Bände von
Hahnemanns 54 (37 deutschen und 17 französischen)
handschriftlichen Krankenjournalen (11). 1965 wurde der handgeschriebene Brief
Hahnemanns an Josef Baptist Graf v. Paar ( 1780-1839
(Goethes Logenfreund, Adjutant von Karl Philipp Fürst zu
Schwarzemberg, datiert auf 5.Juli 1821, Inhalt: der "Sieger der
Leipziger Völkerschlacht" hatte 1820 persönlich Dr. Hahnemann
in Leipzig konsultiert) von Prof. Alberto Lodispoto veröffentlicht (12). Nach der deutschen
Vereinigung fand sich in der durchnäßten Leipziger
Universitätsbibliothek das (bisher nur auszugsweise bekannte)
vollständige Manuskript "Homöopathische Heilkunde der
Hausthiere" für einen Vortrag Hahnemanns (13). Das Stuttgarter IGM
beherbergt etwa 5.500 Patientenbriefe an und von Hahnemann. Eine
Sequenz von neun Briefen Hahnemanns an seine Patientin Frau Wiesike
(vom 3.7. 1833 bis 29.3.1835) wurde 1991 vorgestellt (14). Schon 1989
war das Original von Hahnemanns "Kant-Brief" vom 30.1.1811 publiziert
worden (15). Den freundschaftlichen Hahnemann findet man in
seinem (von Martin Stahl 1997 historisch-kritisch edierten) Briefwechsel
mit Clemens Franz Maria v. Bönninghausen (1785-1864): zwischen
1830 und März 1843 insgesamt 41 Briefe Hahnemanns und vier Briefe
Bönninghausens; nach ihrem persönlichen Zusammentreffen
anläßlich Hahnemanns Doktorjubiläum am 10.8.1833
siegelte Hahnemann sein einzigartiges Zeugnis für seinen
gleichgeachteten Kollegen und Freund: "... und könnte mir nicht
helfen, ich mich keinem Arzte, außer ihm, anvertrauen
würde." (16) Wir haben seit 1978 das amtliche HAB 1 (Teil des DAB
8). Gültig ist heute das vom BMG am 12.5.2000 veröffentlichte
HAB 2000 für D-, C- und
Q-Potenzen. Die alte
Vorbehaltsklausel, Homöopathie sei wissenschaftlich nicht
anerkannt, erklärte der BGH am 23.6.1993 für unwirksam.
Die Homöopathie ist als eine besondere Therapierichtung im
Sozialgesetzbuch SGB V ausdrücklich den anderen Methoden
gleichgestellt worden. Beispiel der noch aktuell lieferbaren Nosoden !
Nachweis und Lehre Homöopathisch potenzierte Arzneien sind heute als D-Potenzen naturwissenschaftlich nachweisbar (21). Schon 1973 (22) hatte J.Boiron den Nachweis der Hochpotenzwirkung von Kupfersulfat an Pflanzen (Wasserfarn/Salvinia natans) in Lyon vorgestellt. Eine preiswürdige Methode, Hochpotenzen wie Thuja und Medorrhinum im Labor nachzuweisen, präsentierte Fr. Maria Gerber 1999 (23). Die Frage "Ist Homöopathie nachweisbar?" kann von Gutwilligen also nur bejaht werden. Arbeitskreise für Homöopathie (und Naturheilkunde) an den medizinischen Fakultäten entstanden aus Studenteninteresse (z.B. in Tübingen) und wurden von homöopathischen Ärzten gefördert (z.B. von Dr. Walter Hess /1913-2002). Besonders populär wurde Frau Dr. Veronica Carstens (24). Prof. Dr. Hugbald Volker Müller (1921-2000), Köln, bereicherte ganz unkonventionell die Similefindung durch Fragen nach selbsterzählter Lebensgeschichte, Lieblingsfarbe und Beobachten der Handschrift (sog. Psychoanamnese), beginnend 1986 mit Sepia, zu dem Preußischblau gehört . Mit Schreiben vom 12.6.1986
informierte das damalige Bundesministerium für Jugend, Familie und
Gesundheit, daß in den Prüfungskatalog des 2.
ärztlichen Abschnitts "Grundlagen, Möglichkeiten und Grenzen
von Naturheilverfahren einschl. Homöopathie" aufgenommen
werden. Die Anthroposophen unterrichten in Witten/Herdecke schon seit Jahren Homöopathie auf Universitätsniveau. Zwar mußte er 50 Jahre warten und fast 90 Jahre alt werden, aber dann erhielt angesichts des Verdrängungswettbewerbs Dr. Rudolf Fritz Weiß ( 1895-1991) einen Lehrauftrag für Phytotherapie an der Universität Tübingen (ab WS 1984/85) (s. Anm.24). Die tuberkulinischen Gespenster, ewig "Nein!" sagend , erscheinen zuweilen riesig: der Streit um eine Stiftungsprofessur in Mainz geht auf keine Kuhhaut - aber inzwischen haben 22 deutsche medizinische Fakultäten regelrechte naturheilkundliche Seminare; den ersten Lehrauftrag für Allgemeine Medizin und Homöopathie hat seit April 1982 Dr. K.-H. Illing inne (25). In Berlin hat Prof. Malte Bühring diese Aufgabe ausgefüllt; am Ulmer Klinikum leitet Prof. Th. Peters das Institut für Naturheilkunde, bes. für Pflanzenforschung; vergleichbare Projekte gibt es in München bei Dr. D. Melchart , im Münchener Institut für Ostasienkunde ist außerdem Prof. Manfred Porkert zuständig für theoretische Grundlagen der chinesischen Medizin (26). Ausgehend von der modellhaften "Gießener Schmerz-Ambulanz", unterrichtete Prof. Horst F. Herget (1929-2001) Phytotherapie und TCM (27). Das vierteilige Berner Modell eines Lehrstuhls für Komplementärmedizin (Homöopathie, TCM, Neuraltherapie und anthroposophische Medizin) zeigt praktische Arbeit im Rahmen von Konsilien und Studien an Polikliniken (28). Die Gastvorlesungen an der Universität Rostock konnten nach fast sieben Jahren Vorbereitung zu einer Stiftungsprofessur für Naturheilkunde ausgebaut werden, gefördert u.a.vom Verleger Dr. Ewald Fischer (29). Die Bestrebungen, Homöopathie an deutschsprachigen Universitäten einzubürgern, sind inzwischen dissertationswürdig (30). Die
Geschichte der deutschen homöopathischen Krankenhäuser bis
1918 hat Heinz Eppenich beschrieben (31). Der 4. Zivilsenat des BGH verkündete am 10.7.1996 ein für die Kostenerstattung von Naturheilverfahren günstiges Urteil (33). Am 9.Dezember1996 erhielt George Vithoulkas, weder Arzt noch Heilpraktiker, von der privaten Stockholmer Stiftung "Right livelihood" den sog. Alternativen Nobelpreis für seinen Beitrag zur Belebung der klassischen Homöopathie. (33a..) Trotz wachsender Krankenhauskosten eröffnete eine neue Klinik für Naturheilverfahren mit 15 Betten in Hattingen (34). Unter der Schirmherrschaft von Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer fand Mitte September 1998 in Frankfurt/M. der 1.internationale Homöopathie-Kongreß für chronische Krankheiten statt (35). Und Hahnemanns zweite Ehe wurde als Taschenbucherzählung zum Bestseller (mit in Stuttgart nachgeprüften Originalzitaten) (36). Wir stehen heute also auf den Schultern von Riesen (37). Homöopathie ist uns (mit Ausnahme der Tiefpotenzen von Acon, Aristol., Bell., Nux vom. usw.) rezeptfrei zugänglich, als Einzel- und Komplexmittel, als Dilutio, Globuli, Ampullen, Tabletten, Trituratio, Salben, als D-,C- und Q(LM-) Potenzen. Homöopathie zu verbreiten wird heute nicht mehr grundsätzlich bekämpft (die sog. Marburger Erklärung vom Dezember 1992 verstößt gegen hessisches Dienstrecht). Wir waren von
Veränderungen ausgegangen. Verändert hat sich im Verlauf
dieses Jahrhunderts die Gestalt der Erkrankungen: weg von
entzündlich verlaufenden Mangelerkrankungen
hin zu chronisch-degenerativen Erkrankungen (oft des Überflusses)
einschließlich Krebs (38). Und die weltweit nach 1945
beobachtbare Akzeleration in der Entwicklung
unserer Kinder und Jugendlichen muß noch dazu bedacht
werden. Konkret ist für
Homöopathen faßbar: -Nach Hormongaben oder Cortison in Dauergebrauch spricht Pulsatilla nicht an , die Nosode Psorinum versagt heute bei Kents zweiwertigem (Kent II 148/ComplRep 2771) Symptom "muß kratzen, bis es blutet" (43). -Während
Leesers Lehrbuch der Homöopathie, Teil B I S.739-748, von 1973
Aristolochia clem. noch ohne Nachteile als umfassendes Heilmittel
beschrieb, mußte Dr. R.F. Weiß in der 6.Auflage seines
Lehrbuches der Phytotherapie von 1985 S.287-288 schon "Cave!"
gleich hinter den Pflanzennamen drucken lassen und auf die Debatte um
angeblich krebserregende Aristolochiasäure verweisen. (Deutsche
Apotheker-Zeitung 122/1981/1330-1333). Die Osterluzei ist seither als
Humanarznei in Deutschland erst ab der D 11 zugänglich. Mit Blick
auf immer feinere Untersuchungsverfahren beschreibt Dr. Weiß die
Diskrepanz so: "Während einerseits viele Lebensmittel
theoretisch als schädlich zu bezeichnen sind, hat doch die
Lebenserwartung der Menschen in der letzten Zeit immer mehr
zugenommen." (ebda S.288) Bedarf die
klassische Homöopathie diätetischer Hilfsmaßnahmen ? Heilungshindernisse meiden "...sie zu gewöhnen, mehr durch gute Lebensordnung als durch Arzneyen die Krankheiten zu entfernen,..." (GKS 428) Heilungshindernisse (ORG VI § 260) müssen in den 90er Jahren zum Schwerpunkt der Berichterstattung werden, z.B. in Ztschr. "Biologische Medizin" H. 3/Juni 1991 oder "Erfahrungsheilkunde. Acta medica empirica" Bd.48/1999 H.3. In seinem Vorwort dazu verweist Dr. Gebhardt auf die Ergebnisse der Medizinischen Woche Baden-Baden und das Journal der American Medical Association (JAMA) (52), wonach etwa 100.000 Amerikaner wegen gravierender Arzneinebenwirkungen jährlich sterben. Diese fatalen Folgen unerwünschter Mittelwirkungen sind damit die viert- bis sechsthäufigste Todesursache in den USA. Hierzulande werden freiwillig 8-16.000 Arzneitote gemeldet, Prof. Frölich , Hannover, vermutet (2003) bis zu 57.000 Tote (53). Die Zahl der Homöopathie-Hersteller nimmt in den 90er Jahren ab; in seinem Leipziger Vortrag "Naturheilkunde auf dem Scheiterhaufen moderner Hexenverfolgung" gibt Volker H. Schendel folgende zusätzliche Zahl bekannt: "Durch das Verlängerungsverfahren waren damit schon Ende 1994 72.818 Arzneimittel der Besonderen Therapierichtungen vom Markt verschwunden." (54) Die unheimlich eifernden Kämpfe
zwischen Tief- und Hochpotenzlern sind (und bleiben hoffentlich)
vorüber. Vorbei ist auch ein geheimnisumwabertes
Abkürzen zur Mittelfindung, besonders bei Gebrauch von
Hochpotenzen (55); überhaupt haben spezielle Potenzempfehlungen in
Büchern keinen Bezug zur individuellen Reaktionskraft während
ihres Krankseins (so schon in ORG VI § 278). Wir stehen auf den Schultern von Riesen. Und gegen Dummheit kämpfen selbst die Götter vergebens. Elektrotesterei und Scientology konnten nur eindringen, weil wir es zulassen. Wenn eine Patientin der Mode des Austestens nachläuft, sich z.b. in Lahr/Bad. zweieinhalb Stunden lang Fingerendpunkte drücken läßt und allein (damals) dafür 600,-DM berappt (was in keiner GebüH vorgesehen ist und eher für Unkenntnis der Materia medica spricht), obwohl seit Dezember 1993 in Salzburg bzw. seit Anfang 1994 in der Literatur (57) bekannt ist, daß jene Geräte und ihre glänzenden Handgriffe gar keine Schwingungen aufnehmen (wegen der körpereigenen Handwärme), dann ist das eitel Haschen nach Wind, ein teures Lehrgeld! Auf den
Schultern von Riesen erscheinen manche Zwerge unwiderstehlich
groß. Zu den Heilhindernissen unserer modernen Hektik
dürfte die "Nemesis der Medizin" (Ivan Illich) beitragen, in deren
überreguliertem Versicherungswesen Ärzte das
Gespräch mit ihren Patienten wieder lernen müssen (58),
denn Remissionen sind "hart erkämpfte Wunder" (59). Barock
üppige Blutentziehung durch (häufige Aderlässe und) Blutegel
kritisierte Dr. Hahnemann (in Org.VI§74,148, CKI 174), weil die
dynamisch gestimmte Lebenskraft dadurch unersetzbar gehemmt werde. Aber
hygienisch einwandfrei und individuell angepaßt, zeigten Heinz Bottenberg
(1932), Karl-Otto Kuppe (1955) und Ingo
Wilhelm Müller (2000) (für
die ärztliche Praxis) und ungezählte HeilpraktikerInnen
(namentlich sei Fr. Karla Moser, Schorndorf, hervorgehoben), daß Hirudo
medicinal. mit seinen Inhaltsstoffen Hirudin, Calin, Hyaluronidase,
Eglin, Prostaglandin, Kollagenase usw. heilsam auf
Gefäßerkrankungen und schmerzende Gelenke einwirkt; lokale
wie systemische Effekte sind beschrieben, verglichen am Lequesne-Index
und einer visuellen Analog-Skala. Den letzten
Organon-Paragraphen §291 widmete Dr. Hahnemann der Hydrotherapie als
theils palliativem, theils als homöopathisch dienlichem
Beihülfsmittel für akut wie chronisch Kranke; Hahnemann hob
dabei auf Erwärmung und Tonuserhöhung ab (s. Konrad Dr Hahnemann
verurteilte also kompromißlos "Schwächungs-Curen durch
Säfte- Vergeudung" (RAML III
112-113) und lobte die sehr kleinen Gaben wie bei jeder
vernünftigen Heilung; er bezog (in Org.VI§208) Arbeit und Lebensverhältnisse (bzw. Krankenstall bei den Tieren laut GKS 895) als
mögliche Verschlimmerungsfaktoren in die Anamnese mit ein. Dr.
Hahnemann gewann dem Bubenturnen zwei Aspekte ab (und zitierte den
Römer Juvenal): Gewandtheit und Stärke, die "die
Thätigkeit des Geistes in Erlernung der Wissenschaften
unterstützen, nach dem Beispiele der besten Zeitalter der alten
Griechen und Römer, ut sit mens sana in corpore sano" (Zweites
Zeugnis Über das Turnen 1832) (63) . Gretchenfrage "Miasmen" Dr. Hahnemanns Lehre von den Miasmen
und insbesondere die Psoralehre bilden die "Gretchenfrage" der
Homöopathie. Jeder Homöopath, gleich, ob er der klassischen
oder der naturwissenschaftlich-kritischen Richtung angehört,
muß sich einmal die Frage vorlegen: Wie hältst du es mit der
Psoralehre? In der
apodiktischen Unnahbarkeit des ersten ORGANON-Paragraphen, kranke
Menschen gesund zu machen, d.h. zu handeln, war kein Raum für
Medizintheorie. Dr. Hahnemann vermied für
seinen janusköpfigen Begriff Miasma die ontologische Ebene, etwa
im Sinne "der Mensch - ein hilfsbedürftiges Mängelwesen"
(Arnold Gehlen). Es fehlt ebenso das (moderne gentechnische) andere
Extrem: die Arbeitsgruppe um Prof. Schöler berichtet im Mai 2003
von ihrem Erfolg, daß embryonale Stammzellen weibliche Ei- bzw.
männliche Samenzellen werden können. Also wo beginnt "der
Mensch" ? Beispiel: keine Antwort darauf gibt Prof. Dietrich
Grönemeyer, Mensch bleiben. High-Tech und Herz - eine liebevolle
Medizin ist keine Utopie, Freiburg/Br. 2003 auf 190 Seiten. Prof.
Grönemeyer plädiert für volksnahe Gesundheitswirtschaft,
in der ultraschnelle Rechner endoskopisch reale Untersuchungsbilder
(Mikrotechnik) ergeben, und zwar für alle bezahlbar. Thesenhaft in Org.VI§72,204 und ausführlich in CKI verwendete Hahnemann "Miasma" als Oberbegriff für nichtvenerische natürliche akute und chronische Krankheitsfälle: also für Kranksein, das die angeborene Lebenskraft nicht selbstätig überwindet (Org.VI§78): "Nur chronische Krankheiten sind der Prüfstein ächter Heilkunst, weil sie nicht von selbst in Gesundheit übergehen;..." (RAML I 272) Er
zählte außerdem in §79 Syphilis und Sycosis auf, in
§80 die von Hautausschlag ausgehende Psora, von der alten
Pathologie mit vielfältigen mißbräuchlichen
Krankheitsnamen belegt (§81 Anm.). Während
der Weltseuche der asiatischen Cholera
1831, als feststehende Krankheit
gedeutet, wich Hahnemann, der selber keine Cholera-Patienten behandelt
hat, von dieser Vorstellung ab und empfahl mehrfach (75) für das
erste Stadium Kampferspiritus in Mengen und reines Wasser (neben
homöopathisch ausgewählten Potenzen von Rhus-t., Verat.,
Cupr-m., Ars. usw.). Dr. Hahnemann argumentierte mit " Choleramiasm"
(76): bei dieser Epidemie wirke wahrscheinlich ein lebendes Miasma
(77). Dr. Hahnemann vermutete bei den vitalen Überlebenden erworbene
Immunität. Heute im
Schatten der globalen dritten industriellen Revolution und des
weltweiten Tourismus, im postkolonialen Atomzeitalter mit
Massenvernichtung und asymmetrischen Kriegen vor allem auf Kosten der
Zivilbevölkerung, im Angesicht der WHO mit Impfkampagnen, aber
ungebändigtem Hunger und Armut usw. sollte die (mexikanische bzw.
südamerikanische) Deutung der Miasmen (seit 1942) als Hypo- Hyper-
und Autolysetendenz (79) bzw. Defekt/Exzeß/Perversion (80)
aufgegeben werden. HIV-Erkrankungen
als erworbene (!) Immundefekte kommen heute dazu. "Nach dem Gesetz der
Ähnlichkeit muß das Mittel nun auch ausgewählt werden;
nur ist die Auswahl der zur Verfügung stehenden Mittel
(glücklicherweise!) massiv eingeschränkt. Mit der
miasmatischen Homöopathie wird neben der Symptomenähnlichkeit
die Ähnlichkeitsebene der Ätiologie in die Therapie
eingeführt. Es reicht nicht aus, daß die wichtigsten
Symptome abgedeckt werden (§153 bezieht sich auf akute
Krankheiten!Siehe §152), es muß in der Pathogenese des
Arzneimittels auch der pathologisch-klinische Prozeß in
Ähnlichkeit erscheinen, wenn das Mittel passend sein soll. Bei den
chronischen Krankheiten übernimmt somit das Miasma die Rolle der
Causa und wird zum Leitsymptom, welches in der Wertigkeit über
psychischer und lokaler Symptomatik steht. Eine Lebensgeschichte, als psorisches Geschehen gedeutet, lieferte Dr.J.K.v.
Fimelsberg (90). Er zeigte darin
konkret einschl. numerierter Symptome, daß Dr. Hahnemanns
Beobachtungen betreffend Stadien der Psora-Entwicklung mit bestimmter
Symptomatologie an chronischen Krankheitsfällen auch heute noch
bestätigt werden können. Bringt uns
der Ansatz der Salutogenese weiter ? Zwar wurden
die im Programm "Gesundheit 2000" vorgesehenen Ziele nicht erreicht und
das spezielle deutsche Krankenversicherungssystem der RVO ist - egal,
welches Parteibuch regiert - inzwischen unbezahlbar, grenzt Leistungen
aus, nimmt im internationalen Vergleich nur einen mittleren Rang ein (94) usw., ABER: Hahnemann,
der Pfeifenraucher, hatte das Tabakrauchen (im Gegensatz zum Tabakschnupfen) nicht auf seiner
Verbotsliste (in CKI138). Er beschrieb Effekte der Tabakspflanze aus
Virginia (in GKS 232), auch im Zusammenhang mit Kaffee (GKS 351),
ebenfalls 1806: mäßig gebraucht, werden erstrebte wie
nachteilige Folgen beschrieben (GKS 461). Wenn
gesellschaftlicher Konsens im Sinne "Vorbeugen
ist leichter als Auskurieren"
vorherrschend wäre, um die legalen Drogen Nikotin und Alkohol samt
den illegalen Drogen zurückzudrängen (statt sie zu
kriminalisieren, im übrigen aber ins Land zu lassen und zu
besteuern), dann wäre die angeborene Reaktionsfähigkeit des
/der Einzelnen erkennbar und therapeutisch leichter einsetzbar: soweit
nicht angeboren geschädigt, kann ich mein Herz/meinen Kreislauf
vorbeugend nach der Formel 2002 trainieren: Krankheitserreger
(ob mono-, ob pleomorphistisch gedeutet) sind heute unbestreitbar
anwesend; "Miasma" kann heute also nicht mehr Erreger meinen, sondern
allenfalls Erkrankungsbereitschaft heißen: also (materiell/yin-Aspekt)
beschädigte Immunität bis hin zu geschwächtem bis
fehlendem Lebenswillen (yang-Aspekt). Stationen der Nachkriegsära In den Jahren
von 1930 bis 1939 trug der Augenarzt Rudolf Tischner (3.4.1879-24.4
.1961) seine vierbändige "Geschichte der Homöopathie"
zusammen. Leider fiel dieses Werk den Bomben des zweiten Weltkriegs
ebenso zum Opfer wie seine Münchner Wohnung mit der umfangreichen
Bibliothek. Zwar konnten 1939 der Band "Quellenschriften der
Homöopathie" und noch 1943 "Hahnemanns homöopathische
Schriften" veröffentlicht werden, aber die einbändige
Zusammenfassung "Das Werden der Homöopathie" (1950) war nur ein
bescheidener Ersatz (s. in Anm.136). Endlich erschien 1959 sein Buch
"Samuel Hahnemanns Leben und Lehre". Tischner bemühte sich in
vielen Aufsätzen um eine naturwissenschaftliche Rechtfertigung der
Homöopathie, darin ein Schüler Waplers (Ausgleich zwischen
Homöopathie und Allopathie). Prof. Friedbert Ficker widmete
Tischner einen ausführlichen Nachruf (in: Ztschr. Natürliche
Heilweisen, Heidelberg, Juni 1971 S.117-118). Seit 1980 besteht das Institut für Geschichte der Medizin, unterhalten von der Robert-Bosch-Stiftung. Das IGM widmet sich besonders der Homöopathie-Geschichte; Dr. Hahnemanns lite-rarischer Nachlaß bildet das Kernstück dieses Homöopathie-Archivs. Unübertroffenes Glanzlicht und Meilenstein sind die homöopathischen Arzneimittelprüfungen von Dr.Julius Mezger mit den Stuttgarter Vereinsmitgliedern(u.a.Botnang, Möhringen, Ludwigsburg); Mezger prüfte zwischen 1932 und 1959 etwa 15 Mittel, darunter Hedera helix, Aristolochia, Mandragora und das berühmte Cimicifuga racemosa/Wanzenkraut (137). Dr. Hahnemann veränderte die Welt mit der Ähnlichkeitsregel (Meißner Tageblatt Sonderdruck April 2005) - und die Laien popularisieren weltweit Homöopathica und qualitätvolle Gesundheitsförderung für alle: Salutogenese . Bei den Meißner Feiern zum 250. Geburtstag Hahnemanns formulierten die Sprecher der Laien, an ihrer Spitze die Hahnemannia, daher: m e h r H o m ö o p a t h i e w a g e n ! Die Unverzichtbarkeit der Laien zur Bewahrung der Homöopathie gerade in Deutschland beschreibt mein Aufsatz "Die Wirklichkeit der Homöopathie 2005". Meine These: es gibt in Deutschland keine Bewegung für oder gegen Cortison, keine organisierte Bewegung für oder gegen Antibiotica- Mißbrauch, aber es gab und gibt eine über 100 Jahre erfahrene Laienbewegung für Homöopathie (bes. in Süddeutschland), die sogar die Bereiche Selbsthilfe und Vorbeugung berührt. In seinen gedruckten (deutschen) Texten zur Zeit der Begründung der Homöopathie hatte Dr. Hahnemann zwar strikt jede Popularisierung abgelehnt (Anm.24). Punkt, aus. Aber wie fein und erfahrungssatt schrieb er mit Stahlfeder aus Paris am 23. Juli 1842 auf französisch an Mme. Charvet nach Turin: "Madame ! Je Vous loue de tout mon coeur pour Vos travaux homöopathiques. La qualite´de femme n´exclue pas totalement dans cet art important, au contraire, les femmes instruites et exemptes des fatilite´s fe´minines ont une finesse de tact que les hommes n´ont gue`re et qui est indispensable pour gue´rir. Continuez, je Vous applaudis et Vous che´ris. Jamais, dans aucun cas on ne me`le pas deux me´dicaments ensemble, quels qu´ils soient; ceux, qui font ce me´lange, ne sont pas des homöopathes. Madame Hahnemann et moi sommes a` Vous de coeur Samuel Hahnemann." Madame, Monsieur, liebe Homöopathen, kennen Sie Ihren Samuel ? Nein, nicht die ärztliche Verdienstmedaille (s.u. in Anm. 143), sondern den Begründer der Homöopathie ! Er donnerte gegen Popularisierung (um Homöopathie zu finden und echt weiterzugeben ?) - und die Geschichte fügte es genau anders herum: ein Meißner Arzt veränderte die Welt der Heilkunde, und die L a i e n tragen Homöopathie (und Naturheilkunde), und ihr Motto heißt seit den Feiern zu Hahnemanns 250. Geburtstag in Meißen 2007: m e h r H o m ö o p a t h i e w a g e n ! Sie möchten´s genau wissen, auf deutsch ? Bitte sehr ! "Gnädige Frau ! Ich lobe Sie von ganzem Herzen für Ihre homöopathischen Arbeiten ((er schrieb original: "homöopathiques", also wie deutsch)). Die Eigenschaft als Frau schließt das Talent für diese wichtige Kunst nicht aus, im Gegenteil, die gebildeten und von weiblichen Oberflächlichkeiten freien Frauen besitzen eine Feinheit des Taktgefühls, die die Männer kaum haben und die zum Heilen unerläßlich ist. Fahren Sie so fort, meinen Beifall haben Sie und ich schätze Sie hoch.- Niemals, in keinem Falle, mischt man zwei Arzneimittel, welche sie auch seien, zusammen; die, die solche Mischung vornehmen, sind keine Homöopathen. Madame Hahnemann und ich sind von ganzem Herzen die Ihrigen Samuel Hahnemann. " Das ist h e u t e der Unterschied zu jenen Stuttgarter Feiern 1955: deren Tenor und Schlußwort war immer "Seine Zeit ist noch im Kommen !" Ja, angesichts der menschengemachten Not und Heilungshindernisse: w a n n denn, wenn nicht jetzt und heute und für alle ? Wir haben dazugelernt. Also heißt es seit 2005: m e h r H o m ö o p a t h i e w a g e n ! Viel mehr Frauen als Männer fragen Heilkunde nach. Mit Blick auf geschlechtsspezifische Unterschiede entdeckt die Gender-Medizin (z.B. Zentrum für Geschlechterforschung in der Medizin der Charite´ Berlin ), daß Allergiemittel, Antibiotica, Beruhigungsmittel, Schlafmittel, Blutdrucksenker und Herzmedikamente von Frauen anders verstoffwechselt werden, und - da häufig viel öfter an Männern als Frauen erprobt - Frauen angepaßte Dosierungen verlangen müssen. Seit 2004 schreibt das AMG geschlechtsspezifische Arzneiuntersuchungen vor; im Schnitt vergehen zehn Jahre, bis ein neues Medikament auf dem Markt erscheinen und in seiner Packungsbeilage weibliche Interessen berücksichtigen wird . Die Hebamme Birgit Laue beschrieb (2005) Heilpflanzen speziell für Frauen (ISBN 3-499-61616-5). Dr. Julius Mezger beschrieb in seiner GHA für Puls. das Defizit, ausführliche weibliche Sexualsymptome stammten nur von e i n e r Prüferin; Dr. Mezgers GHA wird unverändert nachgedruckt, die gewünschte Arzneiprüfung steht immer noch aus. Dr. Hahnemann verlangte eindeutig in ORGANON VI §127: "Die Arzneien müssen sowohl an Manns- als an Weibspersonen geprüft werden, um auch die, auf das Geschlecht bezüglichen Befindens-Veränderungen, an den Tag zu bringen." In CK I 172 zählte er (im Kontext der Chronifizierung durch psorisches Miasma) extra auf: - unregelmäßige Periode bzw. Aussetzen der Arznei-Einnahme während der Menses, Gravidität und Abortus, unrichtige Lage des Foetus, Mastitis.- Die sexualfeindlichen Begriffe in homöopathischen Arzneiprüfungen müssen ein eigenes Thema sein.- Arzneimittelsicherheit und Zulassungskosten dürfen die Verfügbarkeit von Homöopathica nicht einschränken; das fordert das "Gemeinsame Positionspapier zu Verfügbarkeit, Qualität und Sicherheit homöopathischer Arzneimittel" von DZVhÄ, BKHD und VKHD (25.Febr.2006). Auswege stehen also "scheunentor weit offen" (s. Hoimar v.Dithfurt, Es ist soweit, München 1988 S.10), und Fakten ermutigen zu Heilmitteln: m e h r H o m ö o p a t h i e w a g e n ! Im dritten Jahrhundert ihrer Existenz wächst Homöopathie als starker eigener Ast am Weltenbaum der Arzneiheilkunde.- Schweigen über die NS-Zeit ? Die Schatten zwischen diesen Glanzlichtern sind lang. Zu den Mängeln der Geschichtsschreibung der Naturheilkundebewegung, auch der Homöopathie, zählt das Schweigen der älteren Generation über die NS-Ära (103). Niemand darf sich daher über Gerüchte wundern, z.B. anläßlich der großen Tübinger Ausstellung 1982 "Volk und Gesundheit. Heilen und Vernichten im Nationalsozialismus", die sich an die unbedarfte Nachkriegsgeneration wandte und behauptete, nicht nur einige Ärztefunktionäre, sondern auch die Homöopathen hätten noch "Leichen im Keller" (104). Bei Lichte besehen, nämlich während einer speziellen Tagung der Evangelischen Akademie Bad Boll vom 30.4. bis 2.5.1982 (105), in mindestens drei Dissertationen über die sog. NDH (neue deutsche Heilkunde der NS-Oberen), z.B. von Alfred Haug, und in einer Tübinger Vorlesungsreihe im Studium generale des WS 1988/89 zum Thema "Medizin im Nationalsozialismus", organisiert von der Fachschaft Medizin, wurde kein einziger Homöopath namhaft gemacht (und unsere Verbandszeitschriften schwiegen ausführlich). Vielmehr waren es ausgewählte SS-Ärzte wie Ernst Grawitz, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Werner Heyde oder Johann Kremer usw., die Menschenversuche verantworten müssen (106). Aufgeklärten Ärzten und Heilpraktikern der Nachkriegszeit war dies noch geläufig, und Pflichtlektüre der 50er und 60er Jahre war daher die Auftragsdokumentation "Medizin ohne Menschlichkeit" von Fred Mielke und Alexander Mitscherlich mit dem Satz auf Seite 13: "Von ungefähr 90 000 damals in Deutschland tätigen Ärzten haben etwa 350 Medizinverbrechen begangen." (107) In diesem bis heute nachgedruckten Band kann jede/-r z.B. gewalttätige Experimente mit Schüßler'scher Biochemie nachlesen, etwa im KZ Dachau auf Himmlers Befehl an mit Phlegmone künstlich infizierten Häftlingen. Schon allein diese inhumane Versuchsanordnung und die halbstündliche Zwangsverabreichung widersprechen einer homöopathischen Arzneiprüfung in Freiwilligkeit, sodaß alle KZ-Ergebnisse nicht gegen Homöopathie angeführt werden können - übrigens ebenso wenig die "Vernichtung durch Arbeit" auf den fast 240 ha Pflanzenkulturen in Dachaus Umgebung gegen Phytotherapie usw. Diese auf ihr Scheitern angelegten Experimente mit Kalium phos. D6 usw. (und ähnliche mit Spenglersan- Einreibetropfen) erregten sogar Heinrich Himmlers Ablehnung; er schrieb Dr Grawitz z.B. am 30.9.1942, daß er eitel sei und sich nur für die Verdammung der Prüfsubstanzen einsetze.- Kritik ist insofern berechtigt, als viele Sprecher naturheilkundlicher Vereine schon in der Weimarer Republik weit rechts bis deutschnational eingestellt waren und vor oder nach 1933 der NS-Propaganda mit Ergebenheitsadressen zujubelten, z.B. anläßlich der grotesken Inszenierung "Tag von Potsdam" (21.3.1933); so schrieb etwa die Bundesleitung der Zeitschrift "Naturarzt" (und druckte es in ihrer Festschrift zum 45jährigen Bestehen des Deutschen Bundes der Vereine für naturgemäße Lebens- und Heilweise/Naturheilkunde e.V. erneut): "Darauf stützen wir unser Vertrauen, daß die Arbeit des Deutschen Bundes und seiner Vereine grundsätzlich anerkannt und gefördert wird. Gilt sie doch ihrem ganzen Wesen nach der körperlichen und sittlichen Erstarkung unseres Volkes und hilft durch ihren Appell an das gesundheitliche Gewissen, an die Verantwortlichkeit jedes einzelnen, für sein und seiner Familie gesundheitliches Schicksal, die Grundlagen zu schaffen für den Aufbau der Volkskraft und einer gesunden Volkswirtschaft. Getreu unserer jahrzehntelangen Arbeit für ein einfaches, reines, die entnervenden Auswüchse moderner Scheinkultur überwindendes, im Boden der Heimat wurzelndes, naturverbundenes Leben, sind wir mit allen unseren Kräften zur rückhaltlosen Mitarbeit an den Aufgaben der nationalen Regierung bereit." (108) Viele, politisch blind und teilnahmslos (109), handelten nach dem autoritären "Führerprinzip": die Ärzte, von der Weimarer Republik mit Rezeptierprivileg der RVO ausgestattet, bekamen als "Reichs-Ärzteführer" den Münchener Dr. Gerhard Wagner (1888-1939), Leiter des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP, vorgesetzt, nach dessen Tod den Südtiroler Prof. Leonardo Conti (1900-1945) in schwarzer SS-Uniform, zuletzt im Range eines SS-Obergruppenführers und als Staatssekretär sein eigener Kontrolleur; und die sieben Heilpraktikerbünde erhielten ungefragt den "Kommisar" Erich Heinisch (mit der Zwangsmitgliedschaft im Heilpraktikerbund Deutschland, Reichsverband e.V. Sitz München, Giselastr. 4) vorgesetzt, der aber am 26.3.1934 gehen mußte(warum ?); Nachfolger wurde der Magnetopath Ernst Kees, seit 1931 Pg., Vorstandsmitglied in Julius Streichers "Verein Deutsche Volksheilkunde"; er amtierte nicht unumstritten und votierte 1939 eifrig für das noch heute eingeschränkt gültige Heilpraktikergesetz (es sollte "Wiege und Grab zugleich" des Berufsstandes sein), die homöopathischen Laien hatten bis 1940 Immanuel Wolf (23.8.1870-19.3.1964), Vorsitzenden der "Hahnemannia", seit 1930 Leiter des "Reichsbundes für Homöopathie und Lebenspflege" , über 50 Jahre lang Schriftleiter der "Homöopathischen Monatsblätter" im Stuttgarter Paracelsus-Verlag (s. Homöop.Monatsblätter 85.Jg./August 1960,113-131 und ebda 89. Jg/ Mai 1964,66-67). Dabei wehrten sich die meisten nicht, von den NS-Zielen, die zum Krieg hinwirkten, vereinnahmt zu werden, obwohl sie doch immer wieder selbst bedroht waren, Freunde oder Bekannte willkürlich verhaftet wurden, Berufsverbot erhielten, Behinderte und Patienten einer "Euthanasie" geopfert wurden - was nicht verborgen werden konnte: man denke an die verhängten Transportwagen nach Hadamar/Hessen oder Grafeneck b. Münsingen/schwäb. Alb oder Hartheim bei Linz oder Brandenburg a.d.Havel oder Sonnenstein bei Pirna, man erinnere sich der "Dienststelle T 4" oder der "Aktion 14 f 13". Oder: die drei Brüder Madaus, Besitzer der bekannten Heilpflanzenfirma Madaus, damals in Radebeul bei Dresden, wurden 1933 kurzfristig verhaftet; "Grund hierfür und die gleichzeitge Durchsuchung der Firma waren die engen Geschäftsbeziehungen zum 'Biochemischen Bund Deutschlands', in dem Juden eine maßgebliche Rolle spielten. Das Verfahren wegen 'Judenversippung' wurde aber eingestellt." (110) Eben diese Firma mußte 1941 für Massensterilisierungsversuche Caladium seg./Schweigrohr und dann 1943 Echinacin extern zur Wundheilung nach Verbrennungsexperimenten im KZ Buchenwald liefern (111). Auch sonst an der Basis beschädigten die Einschnitte der NS-Politik, z.B. Zwangsmitgliedschaft im Reichs-Gesundheitsbund, Bespitzelung und Zensur, das Vereinsleben (112). Jede/-r sehe in seiner Orts- und Vereinschronik nach, z.B. in der Metzinger Chronik (1992) heißt es dazu: "Die Zwangsmitgliedschaft ordnete alle Vereinsaktivitäten der offiziellen Billigmedizin im Rahmen der Kriegsvorbereitungen und dem sog. Führerprinzip unter; der Vorstand unter Herrn Enssle konnte nur weiter amtieren, weil alle auch NSDAP-Mitglieder waren. Manche Homöopathen glaubten, die offizielle Anerkennung der Homöopathie stehe unmittelbar bevor, bes. da der "Führer-Stellvertreter" Rudolf Hess, der sich naturheilkundlich behandeln ließ, in Dresden ein Sanatorium protegierte: im "Weißen Hirsch" therapierte Prof. Ludwig Grote naturheilkundlich, Prof. Alfred Brauchle im Stadtkrankenhaus Johannistadt, sie fertigten auch Vergleichsstudien." (113) Der Katalog der Dresdener Jubiläumsausstellung 1996 liefert in den Aufsätzen von Uwe Mai und Detlef Bothe weitere Fakten und Bilder. Man denke ferner an den von vielen Familien eifrig konsultierten Band Hering-Haehl, Homöopathischer Hausarzt , der für die 31. Auflage (Februar 1938) neu konzipiert werden mußte, damit ja nicht zu viel über Sexualhygiene bekannt werde, wo doch das Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten (18.02.1927) verschärft und deren Therapie zum Arztprivileg erklärt wurde. In dieser Ära vor den Antibiotica (die es in Deutschland kriegsbedingt erst nach 1945 massenhaft gab) war etwa für die luetische Diathese das Decoctum Zittmanni mit der Sarsaparilla segensreich (114). Für den Zentralverein homöopathischer Ärzte hat Dr. E.H. Schmeer die "travestierte Homöopathie" am Beispiel des Berliner Ärztevereins aufgearbeitet (115). Diesem Bedürfnis nach Aufklärung kamen die Weleda-Nachrichten mit Heft 181 (Ostern 1991) bis Heft 184 (Weihnachten 1991) entgegen und druckten Hans Krügers Aufzeichnungen (aus dem Weleda-Almanach 1/1991 S.15-33) nach. Andere folgten dieser befreienden Linie, so A. Haug mit seiner Arbeit über die Protokolle des Süddeutschen Verbandes für Homöopathie und Lebenspflege und B. Karrasch über 12 volksheilkundliche Laienverbände, bes. den Reichsbund (116). Über Heilpraktiker in jener elenden Zeit fand ich keine Beschreibung.- Damit der Abstand der damaligen Vereine zu uns heute recht augenfällig wird, führen wir einige Mitgliedszahlen an: -laut Zeitschrift "Hippokrates" (1943 S.219) hatte der Biochemische Bund (1936) etwa 180.000 Mitglieder (geschätzt), der Prießnitzbund = Deutscher Bund für naturgemäße Lebens- und Heilweise 120.000, der Hahnemannbund = Reichsbund für Homöopathie und Gesundheitspflege 48.000, der Kneippbund etwa 48.000, der Schüßlerbund 32.000; sicher gab es Doppelmitgliedschaften, und einige waren eingetragene Mitglieder, um nach außen "organisiert" und damit geschützt zu sein.- Verluste und Erneuerungen Drei Neuerungen in den dreißiger Jahren können die demokratischen Verluste nicht wettmachen: -die halbamtliche Anerkennung der Homöopathie, indem Dr. W. Schwabes Arzneibereitungslehre (Pharmakopoe) in 2. verbesserter Auflage 1934 zum amtlichen Apothekenbuch bestimmt wurde (und es in der BRD bis zum neuen AMG 1976 blieb) (117); -die vier großen Reichstagungen, und zwar: im Mai 1935 Reichstagung der deutschen Volksheilbewegung in Nürnberg, im August 1937 in Düsseldorf "Dies Volk muß gesund bleiben", im Juni 1939 Ähnliches in Stuttgart und im März 1941 in Weimar, die alle an die Erfolge etwa der Düsseldorfer "Gesolei" von 1926 anknüpfen wollten; nach dem ersten (Dresdener) Irisdiagnose-Kongreß 1932 wurde der einzig folgende in Nürnberg vom 28. bis 30.5.1936 erlaubt (laut Iris-Correspondenz 18. Jg./1936, 225 ff.); nach dem Scheitern der NDH war nur noch Universitätswissenschaft gefragt (118). -Dr.Gerhard Madaus (1890-1942) veröffentlichte 1938 sein "Lehrbuch der biologischen Heilmittel" in drei Bänden im Leipziger Thieme-Verlag, übrigens nach ausführlichen Befragungen und mit eigenen Nachweisproben ausgestattet, bis heute die umfangreichste Bestandsaufnahme der im deutschen Sprachraum gebräuchlichen Heilpflanzen und homöopathischen Tiefpotenzen, z.B. Diphtherie-Tierversuch mit Mercurius cyan.-Oplx. (Lehrbuch der biologischen Heilmittel Bd.I S.43). Mitgearbeitet hatte u.a. der Dresdener Heilpraktiker, Geburtshelfer und Kenner der Spagyrik Willy Rüdrich (1901-1986), seit Oktober 1952 in Metzingen, an der Indikationssammlung von Lilium tigrinum (S.1759) und Pulsatilla (S.2248). Er wurde zusammen mit seinem Bruder Dr. Karl Rüdrich (1899-1958) zurecht in den Jubiläumskatalog 1996 des DHM (Objekt Nr.10.38 bis 10.49) aufgenommen, denn an ihren Lebensläufen zeigt sich beispielhaft deutsche Medizingeschichte mit der politischen Teilung als ihrer Folge im 20. Jahrhundert. Die Metzinger Vereinschronik berichtet über diese Zeit: "Im Zuge der Kriegsvorbereitungen wurde nicht nur der Westwall gebaut (dafür Baustopp im Ländle wegen Zementmangels), sondern auch geplant, dieBevölkerung des Rheintales und des Schwarzwaldes nach Württemberg zu evakuieren (für jedes Haus Zwangseinweisungen); außerdem wurden die Heilpraktiker, sonst teilweise im Reich "Naturärzte" genannt, mit Gesetz vom 17.2.1939 auf die Erhaltung der Volksgesundheit verpflichtet. Auch sonst verlangte der Krieg von Anfang an spürbare Einschränkungen: die Mitgliederzahl betrug im August 1939 100 Seelen; Vortrag war erst wieder im März 1940 möglich; im September erhielten Vorstand und mehrere Ausschußmitglieder den Gestellungsbefehl, Herr Wilhelm Bauer mußte ab 8.Oktober 1940 die Vereinsgeschäfte allein führen; da auf Anweisung des Reichsgesundheitsbundes der Beitrag auf 50 Pfg. heraufgesetzt wurde, verlor der Verein wieder Mitglieder."- Stifter Robert Bosch und die Homöopathie Dauerhafter war das Gelingen des im Mai 1937 begonnenen Krankenhausbaus am Südhang des "Kalten Berges" auf Cannstatter Markung, das im April 1940 als homöopathisches Krankenhaus Stuttgart eröffnet wurde (119). Wie der Redakteur (und spätere Bundespräsident) Theodor Heuss in seiner Biographie über Robert Bosch (1861-1942) belegt, hielt der gesundheitsbewußte Konzernchef lebhaften Kontakt mit Immanuel Wolf (120). Robert Bosch hatte es auch dem gebürtigen Kirchheimer, in Philadelphia/USA ausgebildeten Dr.med. Richard Haehl (1873-1932) ermöglicht, den aus dem Bönninghausen'schen Rittergut in Darup geborgenen Nachlaß Hahnemanns zu sammeln und zu sichten (seit 1921); darauf gründet das in Stuttgart heute ansässige Bosch-Institut für Geschichte der Medizin (IGM), gegenwärtig geleitet von Prof. Dr. Robert Jütte . Zur Erweiterung der modernen Medizin im Interesse einer allen nützlichen Übersicht finanzierte Robert Bosch den noch heute in Stuttgart aktiven Hippokrates-Verlag, der z.B. das vorbildliche "Lehrbuch der Phytotherapie" von Dr. Rudolf Fritz Weiß ( 1895-1991) (s.u. in. Anm.24) seit 1944 in neun Auflagen gedruckt hat, aus dem die Schwarzweißabbildungen für die Serie "Beiträge zur Heilpflanzenkunde unter besonderer Berücksichtigung der Homöopathie" in unserer alten Verbandszeitschrift "Homöopathische Monatsblätter" (ja, die mit dem Hahnemann-Medaillon auf gelbem Umschlag, auf den oft vor dem Austragen noch ein roter Programmzettel aufgeklebt wurde, etwa: Kartoffeln jetzt beim Schriftführer abholen - Anmeldung zum Ausflug bei Fr. Fine´ /Renova am Marktplatz) stammen. Dieser Wunsch, die Homöopathie werde in die erweiterte Schulmedizin zurückkehren, bestimmte unkritisch auch noch die fünfziger Jahre, etwa als Direktor Hans Walz anläßlich der Einweihung des Schwesternwohnheims des neuen RBK am 12. Dezember 1957 in seiner Rede "Grundsätzliches zur Lage der Homöopathie" überzeugt war, daß die "homöopathische Heilweise als ein Komplex biologisch erfahrbarer Wirklichkeit sehr wohl wissenschaftlich begründet, bewiesen und gelehrt werden kann, wenn auch nur in stufenweise fortschreitender Höherentwicklung" (121). Dieser Abschnitt war von illegalen
Experimenten ausgegangen. Wohlgemerkt: Menschenversuche sind kein
besonderes Entartungsmerkmal von Diktaturen; leider kann die
Fachliteratur, etwa für die Weimarer Republik das Lübecker
Kindersterben nach BCG-Impfung (1930), auch z.B. für die USA bzw.
die Nachkriegszeit eine viel zu große Anzahl ehrgeiziger
Allopathieversuche benennen: Syphilis-Großversuch der
US-Gesundheitsbehörden, 1932 begonnen (sog. Tuskegee-Studie
über 200 Farbige), 1972 bekannt geworden usw. (122). Dabei ist der
Skandal noch gar nicht angesprochen, daß ehemalige SA- oder
SS-Mitglieder in der Adenauerzeit ungehindert öffentliche
Ämter, etwa H.J.Sewering als Präsident der
Bundesärztekammer, ausübten, und daß Mitbeteiligte an
der NS-Mordmaschinerie, wie etwa Dr. Borm, der 1940/41 über 6.600
Geisteskranke zu ermorden half, wegen "unvermeidbaren Verbotsirrtums"
1974 freigesprochen wurden (123). Nachkriegszeit Tendenzen der fünfziger
Jahre: 1. Weitermachen wie bisher, insbes. im Wiederbeginn nach Bombardement, Verfolgung, Mangel der Kriegs- und Nachkriegszeit, was die Zivilbevölkerung ja ungleich härter als die direkt kämpfende Truppe getroffen hatte. Die Besatzungsmächte erlaubten in ihren Zonen nur lokale Aktivität. Sauna war für Spießer, weil unbekannt, nur verwerflich ("mid soama wiaschda Nama!") (124) Unsere Vereinschronik hielt folgende Fakten fest: "Mangel und Besatzung - Gesuch um Wiederzulassung im Frühjahr 1946 - amtliche Genehmigung am 6.2.1947 - für jede Veranstaltung eine eigene Erlaubnis einholen - um die Währungsreform Mai 1948 war Geld rar, Monatsbeitrag 30 Pfg.- Verbandszeitschrift gab es nicht - 1949 und 1950 konnte nicht viel unternommen werden - erster Ausflug per Bahn in die Stuttgarter Wilhelma -..." 2. Erst nach Währungsreform (1948) und Grundgesetzverabschiedung (1949) waren weiträumige Strukturen möglich: Immanuel Wolf brachte mit Freiwilligen am 4.3.1951 die erste Nachkriegstagung der Hahnemannia zustande (125). Die Vorkriegszahlen wurden im geteilten Deutschland nicht wieder erreicht, ja, in der DDR mit Ambulatorien und rein naturwissenschaftlichen Krankenhäusern wurde der Homöopathiegebrauch so stark eingeschränkt, daß keine Homöopathen mehr ausgebildet wurden, die immer selteneren Behandler (von etwa 1200 auf 78, zuletzt noch 10) durften zuletzt fast nur noch Umschläge und Lehmpackungen anwenden. Ins Metzinger Heimatbuch (1959) wurde der Homöopathische Verein gar nicht erst aufgenommen: Homöopathen Kellerkinder ? Die inhaltlichen Debatten kreisten um Anerkennung, etwa in Form eines Lehrstuhls für Homöopathie, mindestens als Lehrauftrag wie vor dem Krieg in Berlin, ausgefüllt von Dr.med. Ernst Bastanier (1870-1953) (126), oder in Frankfurt/M. 1935 von Dr.med. Wilhelm Münch (1884-1970) (auf Veranlassung von Prof. Volhard) oder wie im Dresdener Sanatorium "Weißer Hirsch", wo Prof. Manfred v. Ardenne (1907-1997) einzog und ein subventioniertes Institut (u.a.für Sauerstoffanwendung zur Krebs-Mehrschritt-Therapie KMT) leitete, wo er schließlich 500 Mitarbeiter beschäftigte (127). Mit 12.000 Unterschriften gestärkt, unterzeichnete Hahnemannia-Präsident Karl Fischle 1965 einen solchen Antrag an den Stuttgarter Landtag, angeregt vom Bezirk Brenz - eine weitergehendeBegründung fügte Dr. Paul Mössinger, Heilbronn, an als Vorsitzender des Landesverbands der homöopathischen Ärzte (128). Einzelne nahmen die fast wie in eifernden Religionskriegen heftigen Rivalitäten zwischen Tief- und Hochpotenzlern wahr und entdeckten, daß erst die lehr- und lernbaren originalen täglichen Hochpotenzen Hahnemanns Arzneien in ihrer Fülle erschlossen; besonders hilfreich waren dazu Dr. Rudolf Flury und der unnachahmliche Dr. Adolf Voegeli (129), Schweiz, zu dem Patienten (damals gab es nur Radio, kein oder kaum TV und ebenso wenige Autos, von Talkshows gar nicht zu reden) aus ganz Süddeutschland angereist kamen. Heilpraktiker wurden mit Homöopathie gleichgesetzt, vor allem in Baden-Württemberg und Bayern, wo Familientradition ("von Mund zu Ohr") noch gelebt wurde; Georg Nagel als beliebter Redner verglich die Potenzstufen mit Klaviertasten (130). Mahner wie Bernhard Aschner (1883-1960) und Paul Lüth (1921-1986) oder Hausärzte alten Stils wie August Heisler wurden erst in einer neuen Krise der Hochschulmedizin entdeckt. Aber alle Politikerversprechen waren
nach der Wahl "Schall und Rauch"; die erstaunliche Zahl von Kliniken
und Krankenstationen, die Homöopathie anboten (ihre Anzeigen
füllten 1 bis 1 1/2 Umschlagseiten der "Homöopathischen
Monatsblätter"), nahm ab; wer kennt noch, wer wurde behandelt in
Krankenhäusern mit homöopathischer Abteilung wie Der scheinbar unaufhaltsame, magisch alles versprechende Zug von Antibiotica, dann Cortison und Antibabypille, zuletzt die Verrechtlichung auch des Medizinsektors (132) und die ungemein gewachsenen Geldsummen des Krankenversicherungsbereichs ließen die Homöopathen völlig antiquiert, ja unseriös erscheinen, bis illegale Drogen neben Schulhöfen gehandelt wurden, bis allopathische Arzneischäden und eine Chronifizierung der Wohlstandserkrankungen in eine unbezahlbare Ausbildungskrise, ja Existenzzweifel mündeten: Contergan wurde zum geflügelten Stichwort dieser Irrung und Menetekel für Machbarkeitswahn und Verzicht auf Heil-Mittel (definiert als 1.Wiederherstellung des Unversehrten und 2. narbige Abheilung): auf ihrer Titelseite vom 12.6.1987 mit dem Stichwort "Maschinenherz" schreibt die Hamburger ZEIT: "Vier Monate nach dem Einpflanzen eines Kunstherzens ist in Berlin der Empfänger, ein 52jähriger Mann, gestorben...'Das störungsfrei funktionierende Kunstherz wurde gestoppt' - so heißt es wörtlich in einer Stellungnahme.... Eine makabre Situation: Die Technik erfüllt alle in sie gesetzten Erwartungen, aber der menschliche Körper versagt.... Eine Maschine wurde abgeschaltet-oder ein Mensch? Die Antwort darauf fällt schwer. Doch dies enthebt uns nicht der Pflicht, sie zu suchen." Einzig die Chirurgen, die mit immer feineren Geräten in die Grenzzone von Leben und Sterben eindringen, werden in unserer immer hektischeren Auto- und Freizeitwelt unverzichtbar und behalten den Nimbus des "Halbgottes in Weiß". Homöopathische Ärzte gab es nach dem verlorenen Krieg wenige. Die Hahnemannia veröffentlichte immer wieder Suchanzeigen (133). Prozesse um Kostenerstattung gingen frustrierend verloren. Erst eine vom Krieg unbelastet aufgewachsene Generation konnte ruhig urteilen. Andererseits ließ sie sich von der Idee einer unbegrenzten Machbarkeit überwältigen; fast ungehemmt gab sie den Begriff des Heilmittels preis und gebrauchte fast nur noch Apparate, Antibiotica und stark wirksame, bis in Abhängigkeit reichende Arzneien (eigentlich nur für Akut- und Notfälle gedacht) wie Cortison und Valium, bis die Mißbrauchsfolgen alles Bekannte übertrafen, Erreger resistent wurden und die Pathologie im Zuge des Verbraucherschutzes Arzneischäden, z.B. durch Kopfschmerzmittel irreparable Nierenschäden wie die sog. Phenacetin-Niere, lehren mußte, bis der Heidelberger Medizinstatistiker Dr. Ulrich Abel in seiner Bestandsaufnahme 1990 schrieb: "Auch heute noch, nach mehreren Dekaden intensiver klinischer Therapieforschung an zytostatischen Substanzen, fehlt für die allermeisten Krebse jegliche Evidenz dafür, daß die mit diesen Substanzen durchgeführte Krebsbehandlung in ihrem Hauptanwendungsbereich, nämlich bei fortgeschrittenen Krankheitsstadien, überhaupt einen günstigen Einfluß auf die Lebenserwartung ausübt. Die gemeinhin verbreiteten Erfolgsmeldungen sind, was die epithelialen Krebse betrifft, zumindest irreführend." (134) Dr. Abel als Mitarbeiter des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg und Kommissionsmitglied des BGA zur Beurteilung von Statistiken über Homöopathie, Phytotherapie usw. muß es wissen; dann aber bleiben Vermeiden und alte, ungiftige Rezepte wie die Saftkur von Rudolf Breuß usw. weiterhin im Gespräch der Heilkunde, denn schon der zweite Issels-Prozeß (ab Juni 1961) hatte die unverzichtbare Bedeutung der unspezifischen Kräfte betont. Die Laienvereine hielten durch ihre heroische Nachfrage homöopathische Arzneien lebendig; wesentlich waren Heilpraktiker, als das Behandeln im Umherziehen verboten wurde (um Massenaufläufe wie im August 1949 zum 'Traberhof' nahe Rosenheim/Bay. zu vermeiden, wo Tausende von Bruno Gröning (1906-1959) Wunderheilung erwartet hatten), wie der Franziskanerpater Innozenz (1903-1984) in Rottweil/N. mit seiner seherischen Begabung; sie schrieben meist Komplexmittel auf; das Beobachten und Vergleichen der Irisphänomene (sog. Iris-Diagnose) nach J. Angerer, J. Deck , M. Madaus-Flink , A. Maubach und Rud. Schnabel war ihre wichtigste Diagnosemöglichkeit (135). Für die Kriegs- und Nachkriegsjahrgänge mit Sechstagewoche waren Lernen vom Nachbarn, einfache Ausflüge und regelmäßige Geselligkeit im Überschaubaren bestimmend. Freilich klagte die Verbandsleitung immer wieder über Nachwuchsmangel; Männer dominierten das öffentliche Auftreten, zumindest waren sie eindeutig überrepräsentiert, denn die ganz große Mehrzahl waren und sind Hörerinnen bzw. Patientinnen - und Schreibunlust wurde schon 1882 beklagt (136). In Heft 9 S.194 des 96. Jahrgangs/1971 steht als Ergebnis einer Leserumfrage vom Februar über die Berufe der LeserInnen: alle Schichten, aber 10% sind Hausfrauen, jeweils 8% Angestellte und Techniker, Ingenieure und kaufmännische Berufe, 6% pädagogischeBerufe, 3% Heilberufe, 5% Handwerker, 5% Gärtner und Landwirte, 5% Beamte, 4% Apotheker und Drogisten, 4 Ärzte, 5 Heilpraktiker, 2 Biologen, 29% ohne Angaben (vgl. in Anm.108 Umfrage von 1931 auf S.88 !).- Dem Chronisten fällt noch auf: in den Aufbaujahren gab es viele Berichte aus vielen Orten, alles wird erwähnt: die goldene Hochzeit, der Einzug mit klingendem Spiel zum Stiftungsfest ebenso wie der Referent und seine vorgestellten Arzneien (was uns Nachgeborene ja am meisten interessiert) und das Echo darauf, zumindest die Empfehlung, eine homöopathische Hausapotheke anzulegen und bereitzuhalten (zum Selberauffüllen Gläschen a` 3gr. in Saffianleder rot/grün/schwarz); ihre Zahl nimmt in den 80erJahren deutlich ab, heute enthalten Berichte kaum mehr als Namen und Anlaß, Inhalte sind kaum erkennbar; in manchen altgewordenen Vereinen fiel eine Generation aus; erst die EnkelInnen, die nach Tschernobyl 1986 Qualität höher bewerten, lernen neu. Unübertroffenes Glanzlicht und Meilenstein sind die homöopathischen Arzneimittelprüfungen von Dr. Julius Mezger (1891-1976) mit den Stuttgarter Vereinsmitgliedern als Prüflingen; Mezger prüfte zwischen 1932 und 1959 etwa 15 Mittel, darunter das berühmte Cimicifuga racemosa/Wanzenkraut oder Traubensilberkerze (137). Tendenzen der siebziger Jahre Sicher konnten die Homöopathen erst sein, als das Reihenröntgen und die Impfpflicht fielen, als das 1976 verabschiedete Arzneimittelgesetz (AMG), in Kraft seit 1.1.1978, homöopathische Mittel registrierte bzw. ihre Nachzulassung gesetzlich möglich machte und in diesem Zusammenhang neue, feinere Nachweismethoden gebraucht wurden. Ebenso unübertroffen bleibt die Szene, wie in der Vorbereitungsphase des AMG der alte Präsident Hermann Forschepiepe von der Deutschen Volksgesundheitsbewegung e.V. Hilchenbach in der Bonner Bundestagskantine die einzelnen Abgeordneten aufklärte, was Homöopathie ist und kann. Die Prießnitz-Medaille (1971) hatte Hermann Forschepiepe wahrlich verdient (s.u. Anm. 143). Unstrittig ist allerdings auch, daß die vom AMG verursachten Kosten immens sind; die Zahl lieferbarer (Komplex-) Mittel nimmt ab; skandalöse Einäugigkeit und Bürokratie (z.B. Versuche mit isolierter Aristolochia-Säure an Ratten 1981 oder blutdrucksenkendes Reserpin aus Rauwolfia serp., das dann für rezeptpflichtig erklärt wurde) erschweren zusätzlich; Zubereitungsvorschriften (wie Vorschrift 17 des HAB 1 für Q-Potenzen) entsprechen nicht immer der originalen Art und Weise (s.u. in Anm.40 und 146). Aber
homöopathische Arzneien sind heute fast immer rezeptfrei
erhältlich, denn wir haben das HAB 2000, das unser Interesse auch
in der zusammenwachsenden Europäischen Union (s.
Homöopathierichtlinien der EU 92/73, 92/74 und Bericht
des Ausschusses 11 des Europa-Parlaments,
Rapporteur R. Chanterie, angenommen am 5.11.1998) wahren
muß. Prof. Hartmut Heine erinnert für die ECPM in seinem Offenen Brief
vom 12.1.1999 (abgedruckt in: Ztschr Erfahrungsheilkunde.Acta
med.empir. 48/1999 H.3 Einleitung Hufeland Journal) an Umfragen,
daß sich in Deutschland bis zu 85% der Bevölkerung für
Naturheilkunde aussprechen, und belegt mit Studien den Nutzen
homöopathischer Injektionen, denn diese haben sich besonders
bewährt Leuchttürme der Medizinliteratur Im Medizinsektor hellten nach 1918 folgende Bücher die Unwissenheit auf und boten eine heilende Perspektive, bis heute nachwirkend: -* Hahnemanns 'Organon' nach einer Abschrift für die VI.Auflage,Leipzig 1921, und dann erst wieder zwei Generationen später die textkritische Ausgabe nach Hahnemanns Manuskript (1992 bzw.1996) sowie solch quellenkritische Editionen wie "Der Neue Clarke" von Peter Vint in 10 Bänden (1990 bis 1996) und die Materia medica des Koll. Armin Seideneder, Karlsruhe; -*Karl August Bier (1861-1949), Wie sollen wir uns zu der Homöopathie stellen ? In: Münchner Medizinische Wochenschrift 1925 Nr.18 und 19 S.713 ff., womit der Entdecker der Lumbalanästhesie (und einer verbesserten Stahlhelmform) für die Homöopathie eine Lanze brach, seinen Selbstversuch mit Sulfur jodat. D6 bei Furunkulose beschrieb, und zwar in einer der berühmtesten Medizinzeitschriften der westlichen Welt - und dafür vom Establishment bis zu seinem Tod mit Schweigen übergangen wurde, dabei benützt alle Welt sein (verbessertes) Verfahren wegen der Risikominderung (139); -*James Tylor Kents Repertorium der homöopathischen Arzneimittel (bis zur verb. 11. Auflage 1989), das dreisprachige Synthetische Repertorium, hrsg. von Horst Barthel/Will Klunker, rechnergestützte Suchprogramme (z.B. Marken wie Homöolog, Radar, MacRepertory usw.) und - im Internet und als deutsche Buchausgabe - das Complete Repertory des Jahres 2000, erarbeitet von einer 50köpfigen Arbeitsgruppe um Roger van Zandvoort; -*Ivan Illich, Die Nemesis der Medizin (orig. 1976, dt. erw. 1981), worin er unerträgliche Belastung bei therapeutischer Wirkungslosigkeit kritisierte und Therapieschäden als Symptome unserer "toxischen Gesamtsituation" (so schon 1956 Prof. F.Eichholtz) aufzeigte; -*die "Bitteren Pillen" (1983) von K.Langbein/H.P.Martin/P.Sichrovsky/H.Weiss; -*Rudolf Steiners Appell für eine menschengemäße Heilkunst, die diesen Namen verdient (zusammen mit Fr. Ita Wegmann "Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen" 1923-1925); -*F.Mielke/A.Mitscherlich , Medizin ohne Menschlichkeit. Dokumente des Nürnberger Ärzteprozesses, Stuttgart 1948 (seit 1960 als Taschenbuch); obwohl vom 51. Deutschen Ärztetag beschlossen, waren vor allem Proteste dagegen und Totschweigen die Antwort (140); -*Karl Stauffer (1870-1930), Homöotherapie (von 1924, 5.Faksimilie-Nachdruck 1998) und Klinische Homöopathische Arzneimittellehre (bis 1998 in 13 Auflagen) für etwa 400 Arzneien; Symptomen-Verzeichnis nebst vergleichenden Zusätzen zur Homöopathischen Arzneimittellehre (orig.1929 574 S.) 2.A. 1936, 12.A. 2001 -*Gerhard Madaus,
Lehrbuch der biologischen Heilmittel, Leipzig 1938 (Ndr. Ravensburg
1987-1990) -*Katalyse-Institut für angewandte
Umweltforschung (Hrsg.), Chemie in
Lebensmitteln, Frankfurt/M. (mittlerweile in 49.Auflage). Am Beginn dieses Jahrhunderts bleibt uns, das verstreute homöopathische Wissen mit allen Kräften zu sichten und in moderner Form (ob Repertorium, in Buchform oder auf Diskette etc.) allen Gutwilligen frei zugänglich zu machen. Prüfungen würden alte oder neue Schwerpunkte bestätigen und evtl. Mittelbilder erweitern, wie z.B. bei Berberis vulgaris (s.u.in Anm.4). Notwendig ist es leider und muß unbedingt angefügt werden: einige Homöopathen werden unglücklicherweise von "Menschenfängern" verleitet; dabei hat Homöopathie nichts, aber auch gar nichts insbes. mit Scientology zu tun. Jede/-r, der sich informieren oder die Dringlichkeit der Abgrenzung nicht wahrhaben will, lese aufmerksam von Fr. Renate Hartwig, Scientology - ich klage an, Pattloch-Verlag (1994), zumindest Kap.8: Medizin ! Auch die Vereinszeitschrift "Modernes Leben-natürliches Heilen" mußte kritisiert werden, bis sie der obersten bayrischen Rechtsprechung folgte und keine Anzeige der Würzburger Organisation "Universelles Leben" mehr aufnahm, weil dort "Kritikfähigkeit und Gewissensausbildung ausgeschlossen sowie psychische , materielle und geistige Abhängigkeit von einer Führergestalt gegeben " ist (141). Der Aberglaube, Muskelkräfte am gereckten Arm oder elektroempfindliche Fingerendpunkte ließen objektiv homöopathische Arzneien auswählen, gehört nicht zu Hahnemanns Therapie - vollends nicht, wenn diese technischen Verfahren eine übliche Sechsminutensprechstunde bemänteln. Dieser Überblick wäre unvollständig, machte er nicht grundlegend klar: Homöotherapie ist eine Entscheidung in und für Würde und Unabhängigkeit, ist Hilfe zur Selbsthilfe und fördert eben diese Menschwerdung. Ausblick Wir stehen auf den Schultern von Riesen, oder wie Frau Dr. Margery Blackie (1898-1981) von ihrem Onkel Dr. James Compton Burnett (1840-1901) zitierte: (wir sollten einen Maßstab haben, um die Schwäche unserer Stunde messen zu können), "weil die Zwerge dieser Tage sehr dazu neigen, als mächtige Riesen zu erscheinen, wenn uns nicht die Heldentaten der großen Verstorbenen gegenwärtig sind." (142) Homöopathie, eigenständige Heilkunde, etwas versteinert entworfen als ein Gebäude mit drei Säulen seiner Prinzipien und sieben Stufen der Ähnlichkeit (s. in ZKH 23/1979 S.93), ist erfahrbar und kann gelehrt und erlernt werden: -* so im Krankenhaus: siehe Anmerkung 31, dann 27, 113, 119; -* so in der Sprechstunde: siehe die praktische Arbeit von etwa 3.200 homöopathischen ÄrztInnen und mehreren tausend HeilpraktikerInnen (143); -* so in Kursen, z.B. des DZVhÄ s.v. Weiterbildung Homöopathie, oder nach dem preisgekrönten Leitfaden von Dr. Artur Braun, Methodik der Homöotherapie (3.erw.Aufl. 1985/ 4.Aufl.1992 u.ö.); -* lehrbar mit Otto Leesers Lehrbuch (s.o.Anm.17 und 18) und mit Sbd Genneper/Wegener (Anm. 19), mit wissenschaftlichen Artikeln in Fachzeitschriften (z.B. in AHZ, der ältesten Homöopathie-Zeitschrift, gegründet 1832 , oder der ZKH/ Zeitschrift für klassische Homöopathie seit 1957), textkritischen Editionen (s.o.Anm.11 und 5), kontrollierten Arzneiprüfungen (s.o.J.Sherr in Anm.4) und Fachbüchern für einzelne Disziplinen wie: -* Arbeitsgemeinsch. Anthroposoph. Zahnärzte (Hrsg.), Heilmittel und Behandlungsmethoden für die zahnärztliche Praxis, Stuttgart 1985 -* Karl und Roland Eichler, Neurodermitis erfolgreich behandelt durch klassische Homöopathie, Schäftlarn 1996 -* Karl-Heinz Heusterberg, Die biodynamische Behandlung urologischer Krankheitserscheinungen, Heidelberg 1980 -* Hedwig Imhäuser, Homöopathie in der Kinderheilkunde, Heidelberg 12.überarb.Aufl. 2000 -* Erwin Schlüren, Homöopathie in Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Heidelberg 8.Auflage geplant -* Adolf Voegeli, Die rheumatischen Erkrankungen, ihre rationelle Behandlung und Heilung, Heidelberg 8.Aufl. geplant -* Benno Wipp, Homöopathie in Psychiatrie und Neurologie, Heidelberg 2. Auflage 1984 -* Anna-Maria Zimmermann, Homöotherapie der Augenerkrankungen, Regensburg 1981 -* Walther Zimmermann, Homöopathie und Hauterkrankungen, Heidelberg 2.Aufl.1987 sowie für Notfälle: -* Dorothy Shepherd, Erste Hilfe mit homöopathischen Mitteln (orig.1953), dt. Stuttgart 1985 (144) -* Hilmar Deichmann, Homöopathie der Verletzungen (145) -* Manuel Mateu i Ratera, Erste Hilfe durch Homöopathie, Greifenberg 1997 Teilgebiete der Inneren Medizin sind dargestellt durch: -* Willibald Gawlik über Geriatrie (in Buchform) und durch Diwan Harish Chand (146) -* Ludger Simon, Schmerztherapie mit homöopathisch potenzierten Heilpflanzen. Eine klinisch-therapeutische Studie unter besonderer Berücksichtigung des chirurgischen Fachgebietes, Heidelberg 1987 -* Theo Raspe für Bereich HNO (147) und K.-H. Friese, Homöopathie in der HNO-Heilkunde, 3. Auflage Stuttgart 1998 -* Hans Wolter, Homöopathie für Tierärzte und weitere Titel mit Organbezug bzw. Kasuistiken , z.B.: -* Dietrich Berndt, Gelebte Homöopathie (mit 80 Fallschilderungen) und von Autoren wie Josef Diener in Wiesbaden, Otto Eichelberger, Walter Hess, Georg v. Keller, Walter Schultz-Friese usw. Homöopathen
hatten ihre Praxis lange einer universitätsmedizinischen
Nachprüfung verweigert; Beispiele bieten die Debatten um Placebo
(148) und im Zuge von Krankenhausgründungen (149). Homöopathie wird nachgefragt (s.o.Anm.32 und 24). Freilich tut sich auch eine Schere auf: -die Heilungshindernisse nehmen zu
, Aber es
bleibt dabei: Homöopathie ist eigenständige Heilkunde und
nicht der Schwanz der (allopathischen) Medizinkuh, sondern ein Ur- oder
Auerochse, der nicht zur Turbokuh weitergezüchtet worden ist
(einschl. BSE-Risiko) - wie Dr. Otto
Eichelberger (1918-2005) (158)
1973 einen seiner unnachahmlichen Vorträge schloß
(159). Solche Viecher heißen im
Angesicht von Tschernobyl und BSE "Gen-Reserve" - wir kennen 4.8oo
Kulturpflanzen, aber die Welt nutzt nur Reis, Mais,Weizen, Gerste,
Kartoffeln , Zuckerrohr und Soja, die sich in Hochzüchtungen
erschöpfen; wir benötigen also Reserven (und Heilmittel wie den Lein – linum usitatissimum!),
schon allein um aus der Sackgasse unserer
technisierten Überflußgesellschaft heraus in die nach vorn
offenen Savanne zu finden (160). Anmerkungen
(2)Hans
Ritter, Samuel
Hahnemann, Sein Leben und Werk in neuer Sicht,
Heidelberg 1974, 2.erw.Aufl. ebda 1986 vgl. dazu unbedingt Adolf Voegeli, Gedanken beim Lesen von Hans Ritter,
Samuel Hahnemann, in: ZKH 18/1974 S.215-218 Dr.
Hahnemanns Arbeit ist von Fr.Prof. Renate Witterns Lexikon-Artikel
(siehe oben !) in den Jahrhundert-Kontext zwischen revolutionären
Umwälzungen und reaktionärem Beharren eingeordnet; wer es
ausführlicher lesen
möchte, also auch erinnert wird an die
Unabhängigkeitsbewegung der späteren USA, an die
französische Revolution
mit dem Sturz feudaler Lebensbeziehungen, an Zeitgenossen wie Mozart,
Lessing, Hegel: er/sie lese (mit Genuß und Gewinn) von Der „Werkstudent“ Sam. Hahnemann war von Okt. 1777 bis Frühjahr 1779 als Berater des ksl.Gouverneurs in Siebenbürgen, Hauptstadt: Hermannstadt, heute rumän. Sibiu, dazu barocker Sommersitz in Freck. Das Muzeul Brukenthal, Muzeul de Istorie a Farmaciei Sibiu, erinnert mit einer Plakette an seinem Eingang an Hahnemann und beherbergt in seiner Homöopathie-Abteilung 2.900 Exponate, Instrumente und Gefäße mit homöopathischen Ausgangsstoffen, übernommen aus der alten Hermannstädter Apotheke "Beim Engel". Da Hermannstadt 2007 europäische Kulturhauptstadt ist, nennen wir hier die aktuelle Adresse: - Kleiner Ring Nr.26, 550 182 Sibiu, Romania (ehem. "Bären-Apotheke", deren Offizin in Wien 1902 gefertigt worden ist, erkennbar sind Gläschen mit Markenzeichen der Fa. Madaus und der homöopath. Zentral-Apotheke Hofrat Meyer Bad Cannstatt). Diese Apotheke ist seit 1972 denkmalgeschützt; sie gilt als Teil des Complexul Muzeal Sibiu und bewahrt Rezepte, z.B. "Choleratropfen russisch" aus Valer., Ip., Laudan. (also Opium) und Oleum Menthae pip., sowie die Pharmakopoea austriaco-provincialis, für Siebenbürgen gültig von 1774 bis 1872. Das Video "Muzeul de Istorie a Farmaciei" des Muzeul National Brukenthal 2007 zeigt die deutlich beschrifteten Glasgefäße. Wer Bilder von Hermannstadt sehen möchte, findet sie z.B. in: - Gheorghe Leahu, Sibiu 2007 (ISBN 978-973-567-552-3), darin die Apotheke (von außen) als Abb.12. Am aktuellsten ist die Übersicht von Burkhard Strassmann, in: Die ZEIT Nr.5/ 25.1.2007 S.69 sowie im Netz unter www.sibiu2007.ro Farbfotos vom Helikopter aus lieferten Georg Gerster/ Martin Rill, Siebenbürgen im Flug, München 1997 (ISBN 3-932413-008), darin: -Abb.21 Stadtpfarrkirche, Abb.22 Oberstadt, Abb.141 Innenstadt Hermannstadt, Abb.25 Sommerpalais in Freck. Literatur dazu (aus dem Lexikon der Siebenbürger Sachsen, Innsbruck 1993, hrsg. Walter Myß, ISBN 3-85373-140-6): - Guido Fabritius, Beiträge zur Geschichte der deutschen Apotheken und Apotheker in Siebenbürgen, Drabenderhöhe 1986 und - Fr.Dr. Ingrid Lux, Details zu Hahnemanns Aufenthalt in Siebenbürgen, in: Geschichte der Pharmazie, 51.Jg./Juni 1999,27-30 . Hahnemann selbst erwähnte diesen Aufenthalt in seinem Autobiographie-Stück von 1791 (in: GKS 117). Wir betonen dieses internationale Moment der frühen Homöopathiegeschichte, indem wir den Rumänien-Abschnitt aus - Martin Dinges,Weltgeschichte der Homöopathie. Länder. Schulen. Heilkundige, München 1996 (ISBN 3 406 40700 5), darin S.259 Michael Neagu über Hahnemanns Erkenntnisse dort empfehlen, insbes. Lektüre aus der Gouverneurs-Bibliothek: - die berühmte Medicina Spagyrica des Rhumelius mit dem Prinzip: similia similibus curantur (damals noch im Indikativ) (deren Ausgabe Frankfurt 1694 ist in der Leopold-Sophien-Bibliothek Überlingen erhalten, die Ausgabe Frankfurt 1712 in der Sächsischen Landes-, Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) vorrätig). Eben diese Gouverneurs-Bibliothek und den wissenschaftlich geschulten, fleißigen Hahnemann, der sie ordnen sollte, erwähnt der Kat. "Barocke Sammellust. Die Sammlung des Baron von Brukenthal", Haus der Kunst München 2003 (ISBN 3-932353-72-2) auf S.31 ausdrücklich: früheste Inventarisierung nach neuen wissenschaftlichen Richtlinien durch Sam. Hahnemann, seine Handschrift ist in den Katalogen nachweisbar, denn er gehörte zum Kreis der Berater des Barons (1721-1803), als dieser mit Weisungen der Kaiserin Maria Theresia von Wien nach Hermannstadt zog; Hahnemann ist auch in Verzeichnissen der Brukenthal´schen Münzsammlung nachgewiesen. Fr. Dr. Lux hat diese Originale in der Brukenthal´schen Bibliothek (lose Bogen 285 Blatt) zu Hermannstadt eingesehen und anhand von Hahnemanns "Ode der Sappho an ihre Geliebte" identifiziert und verglichen.- Fr. Dr. Lux (1999) weiter: während Hahnemanns Anwesenheit in Hermannstadt benötigte der Brukenthal´sche Haushalt kein Rezept.- Zuletzt soll an den siebenbürgischen Bergbau mit Vorkommen von Antimonium (z.B. in Felsöbanya, rumän. Baia Sprie) erinnert werden: eben von dort als Abb.28 in Mottana/ Crespi/ Liborio, Der große BLV Mineralienführer. Gesteine und Mineralien, München 1979 (ISBN 3-405-12072-1). Dr. Hahnemanns Arzneiprüfung von rohem Antimon (Schwefel-Spießglanz) steht in CK II 190-213. Um Hahnemann zu ehren, hieß die P r e i s f r a g e zum 250. Geburtstag am 10.April 2005 in Meißen: - wie heißt heute offizinell das Heilmittel, das im 18. Jahrhundert Dr.Friedr. Schiller, Hohenheim, im 19. Jahrhundert Dr.Sam. Hahnemann, Köthen, im 20. Jahrhundert Dr.Heinr. Honegger, Esslingen, und Alexander von Bernus, Schloß Tapfheim, rezeptiert und ihren vielen PatientInnen empfohlen haben ? Die Auflösung finden Sie - für Friedr. Schiller (1759-1805), in: Hanns Kurth, Rezepte berühmter Ärzte aus 5000 Jahren, Genf 1974 S.252 (ISBN 3 7205 1109 X) - für Sam. Hahnemann (1755-1843), in: CK II 190 (orig. Dresden 1835, 4.Ndr. Heidelberg 1988 Bd.2 S.190 ISBN 3-7760-1017-7) - für Heinr. Honegger (1900-1975), in: Die antidyskratische Behandlung als Basistherapie chronischer Krankheiten, Ulm 1959 S.116-118 (Ndr. mit den Korrekturen aus Handexemplar des Verf. Heidelberg ISBN 3-920042-12-3) - für Alex.v. Bernus (1880-1965), in: Alchymie und Heilkunst, 4.A. Nürnberg 1981 S.73-75, Anekdote Industriespionage ebda S.198-203 (ISBN 3 418 00558 6) Wer die Meißner Auflösung als ein Farbbild finden will, schlage den "Regulus" (allerdings Geschenk aus einem ungarischen Bergwerk) von Alex.v. Bernus nach im Buch von Dagmar Maria Uecker, Die Heilkunst mit Metallen, Hohenfurch 2004 S.118 (ISBN 3-925967-30-3); ansonsten siehe das o.g. Lexikon der Siebenbürger Sachsen, Bildtafel n. S. 496, und das Therapiehandbuch für die Medizin "Weleda Arzneimittel und ihre Wirkung" (2006), hrsg. Jürgen Schürholz u. Annette Bopp, S.97. Wer diesen gesuchten "Arzneiklassiker" statt auf dem langen, nassen Weg lieber auf dem kurzen, trockenen Weg finden will, schlage folgenden Bildband auf: - Elisabeth Huwer, Das Deutsche Apotheken-Museum. Schätze aus zwei Jahrtausenden Kultur- und Pharmaziegeschichte, Regensburg 2006 S. 119 (ISBN 3-7954-1913-1). In diesem ausgesucht schönen Buch wird Dr. Hahnemann, immerhin gelernter Apotheker, auf S. 126 vorgestellt (als Reformer), abgewertet (angeblich wissenschaftlich nicht nachgewiesen) - und der Hochmut wird noch im selben Satz abgestraft: Similia heißt eben Ähnliches und nichts anderes, auch im Heidelberger Apotheken-Museum mit oder ohne Latinum; mit oder ohne Graecum hieß und heißt griech. homoios - der, ein ähnlicher. Dr. Hahnemann, kundig in sechs Sprachen, der im Meißner Gymnasium als Stipendiat aufgepaßt hatte und selber Nachhilfeunterricht gab, wußte als Arzt sehr wohl, daß gerade in der Medizin Gleiches nicht erreichbar ist (Lebendiges in ständiger Veränderung, zumindest von der Wiege zur Bahre, Menschen funktionieren gerade n i c h t als Industriepalast, siehe Abb.303 ); aber Ähnliches in Potenz heilt. Als Abb.149 wird eine homöopathische Taschenapotheke in Buchform für 24 Mittel von Acid. phos. bis Veratr. ((Klassiker ist nicht darunter)) gezeigt, begleitet von einer weißen goldgeränderten Meißner Porzellan-Tasse für homöopathischen Café. Lit.: Barbara Grün, Die Apotheken in Notzeiten - Kriegsapotheken, Reiseapotheken und homöopathische Apotheken vom 17. Jahrhundert bis heute, Heidelberg 1996 (Kat. des Dt. Apoth.-Mus. 3) Die kleinste moderne Taschenapotheke, die wir in Metzingen ausstellten, hatte die Fruchtmarkt-Apotheke aus 55411 Bingen /Rh. für 30 Einzelmittel in C 30 samt Kurzbeschreibung geliefert (Tel. 06721-2990). Übrigens: Fr. Elis. Huwer zeigt das grüne Arzneibuch der untergegangenen DDR (Abb.42), aber das heute bei uns gültige amtliche HAB 1 (z.B. Ausgabe 2005 in 2 blauen Ringordnern) fehlt; auch das Dresdener Hygiene-Museum (DHM) mit seiner Ausstellung zu 200 Jahre Simile-Regel (1996) bleibt unerwähnt (s.u. Anm. 102), ebenso das IGM in Stuttgart mit Hahnemanns Nachlaß (s.o.).- Die Illustrierte Geschichte der Medizin, hrsg. J. Ch. Sournia, J. Poulet et al., dt. Bearb. Richard Toellner (ISBN 3-89853- 153-8) von 1980 bildet aus dem Pariser Institut für Geschichte der Pharmazie eine 104teilige homöopathische Globuli-Apotheke (Datum: 19. Jh.) ab: Gläschen mit numerierten Korkstopfen, Beschriftung auf Innenseite des Deckels, unser Klassiker ist die Nr.10 (siehe Digitale Bibliothek 53, als CD mit ISBN 3-89853-153-8). Nota bene: leider reicht darin der Teil über (französische) Homöopathie nur bis etwa Kriegsende 1945 ! Diese Darstellung ist von französischen Angaben und Objekten bestimmt und nennt z.B. auf S.2255 das Stuttgarter RBK als Gegenwart (was ja leider überholt ist) und enthält von Dr. Hahnemann außer obig. Medaillon nur noch den Porträt – Stich aus Einleitung Organon 2.A. 1819 . Wem das zu weit weg ist und wer es auch (noch) nicht ins Gothaer Museum für Regionalgeschichte und Volkskunde Schloß Friedenstein schaffte, wo eine Globuli-Apotheke mit 59 Gläschen aus der Hof-Apotheke von 1845 aufbewahrt wird, der suche wenigstens an der Quelle, sprich: Hahnemanns Nachlaß in Stuttgart, konkret: Dr. Hahnemanns (undatierte) lederne Taschenapotheke (zum Ausfalten) mit 2x12=24 Sorten Globuli in Federkielen mit Korkstopfen , davon gleich die Nr.2 ist unser gesuchter Klassiker (sogar an der im IGM erhältlichen Farbpostkarte deutlich ablesbar).- Übrigens: s e i t w a n n empfahl Dr. Hahnemann G l o b u l i, diese homöopathische Spezialität ? Dr.Artur Braun (in: AHZ 1987,192-196) verwies auf Hahnemanns Krankenjournal 6 und antwortete: seit März 1807, öffentlich dann vorgestellt in der 3.Auflage Organon §311 Anm., dann auch Organon 5.Aufl. §288 (1833) - und zwar (damals vom Konditor) aus Saccharose, sprich: Rohrzucker plus homöopathische Potenz und sonst gar nichts, so auch heute die Vorschrift 10 des HAB 1, im Gegensatz zu Tabletten aus Milchzucker, Calciumbehenat, Weizenstärke, Palmitinsäure usw., was alles moderne Allergiker reizt - und die "ächten Heilkünstler" bewußt meiden, weil sie es genau nachmachen ! - Lassen Sie diesen unschlagbaren Vorteil Ihren PatientInnen zugute kommen ! Lassen Sie sich nicht verwirren von Behauptungen eines "TV-Wissenschafts - Magazins" im September 2007 oder von einem Interview der geschätzten Kollegin Fr. Anne Schadde, München, in: Natur und Heilen 84.Jg./ H.10 Okt.2007 S.27 (ISSN 0932-3503): es muß Rohrzucker heißen ! -- E r m u t i g u n g ! Gucken Sie die 78 Minuten- DVD "Hahnemanns Medizin. Vom Wesen der Homöopathie" von Elfi Mikesch (Fa. Neue Visionen Medien, Schliemannstr. 5 in 10437 Berlin, im Netz unter www.neuevisionen.de , im Filmverleih good!movies) ! Zwischen Spielszenen über Dr. Hahnemanns Bemühungen um Homöopathie bis 1835 (mit Originalzitaten aus seinen Büchern und Bildern der erhaltenen Wohnhäuser in Torgau und Köthen) treten Interviews mit HomöopathInnen von 2005: - Berliner Arzt über Homöopathen als Heilmittelspezialisten, - Heilpraktikerin bei Kind-Anamnese mit dessen Mutter, - Heilpraktiker über Simile statt Unterdrückung, - als Pharmazeutin Fr. Apoth. Br. Gudjons, Stadtbergen, - ein indischer Arzt in Meißen über eigene plötzliche Erkrankung und das rettende Simile, - Prof. Rob. Jütte, IGM in Stuttgart, über Dr. Hahnemanns revolutionäre Neuerung in der inneren Medizin, - alle über Homöopathie als Möglichkeit, Einsichten über sich, über Wirksamkeit im Zusammenspiel mit den eigenen Selbstheilungskräften zu erfahren. Das Potenzieren von Hand wird in Stadtbergen fotografiert.- Und unten in Anm.154 helfen Matthiesen / Bornhöft 2006 wissenschaftlich ! Wir hier im Süden (mit dem dichtesten Netz von HomöopathInnen) betrachten Mineralien etwa in Oberwolfach, wo zu Dr. Hahnemanns Zeit noch Silber geschürft worden ist. Das Bergbau-Museum Oberwolfach i.Schw. präsentiert (im Netz unter www.mineralien-museum.de ) gleich anfangs den gesuchten Klassiker.- Wer Mineralien noch großartiger inszeniert sehen will, der fahre etwa Anfang November zu den Münchener Mineralientagen, angekündigt im Netz unter www.mineralientage.de (3) laut ZKH 21/1977,110 (4)
Überblick bietet Martin Dinges (Hrsg.), Weltgeschichte der Homöopathie.
Länder-Schulen-Heilkundige, München 1996 (ISBN 3406 40700 5)
445S. 43Abb. (5)
Siehe Vorwort zur textkritischen Herausgabe von Hahnemanns
Original-Manuskript zur VI.Auflage des 'Organon der Heilkunst', worin
der Weg jenes Textes von Paris nach Darup/Westf., New York bis San
Francisco beschrieben ist (gleichlautend für Originalausgabe 1992
wie Standardausgabe 1996 S.373-388). 1920
kaufte R. Haehl das Organon-Manuskript von den Erben
Bönninghausen, finanziell unterstützt durch William
Boericke (1849-1929) , und sandte es nach New York (s. TA
Hom.S.154-155). (6) s.u. Anm.120 und Kat. DHM (1996), hrsg. Sigrid Heinze, S.93-100 (7)
Nachruf in: AHZ 180/1932 S.123
Seine Autobiographie
"Zum Arzt berufen. Heilkunst der alten und der neuen Welt im Lichte
eines ärztlichen Lebens", Leipzig 1934 305
S. Bild Richard Haehl: www.homeoint.org/photo/h/haehlric.htm Folgende Jahreszahlen müssen richtig gestellt werden: 1920 Hahnemanns schriftlicher Nachlass in Stuttgart, 1921 Haehls Abschrift der 6. Auflage, 1922 zweibändige Hahnemann-Biographie in Leipzig erschienen. (8) Nachruf in: AHZ 206/1961 S.327 Nachdruck Wien/ New York 1998 (9)s.Artur Braun, in: ZKH 23/1979 S.1-7, bes. S.3 sowie Nachruf in: AHZ 222/1977 S.196-198 (10) s. Martin Dinges S.111 Dr.Voegelis Bedeutung beschrieb Dr. E.H. Schmeer (und diese Worte sind fettgedruckt): "Voegeli war der Lehrer für die Elementarschule der Homöopathie." (in:ZKH 40/1996 S.167) Laudatio zum 90. Geburtstag (in:ZKH 32/1988 S.217-218) Gelobt wurden seine Seminare, z.B. in Frankfurt/M. im März 1964 (laut ZKH 8/1964 S.135-136) (11)
Laut Richard
Haehl, Samuel
Hahnemann. Sein Leben und Schaffen auf Grund neu aufgefundener Akten,
Urkunden, Briefe, Krankenberichte und unter Benützung der gesamten
in- und ausländischen homöopathischen Literatur, unter
Mitwirkung von Karl Schmidt-Buhl, Leipzig 1922, II.Band: Anlagen,
enthaltend Urkunden, Aktenstücke, Briefe, Aufsätze,
Abhandlungen usw., darin: Kritische Gesamtedition von Dr. Hahnemanns Krankenjournalen im IGM, hrsg. Prof. Robert Jütte: -Krankenjournal D2 (1801-1802). Nach der Edition von Heinz Henne, bearb. von Arnold Michalowski, Heidelberg 1993 136 S. -Krankenjournal D2 – D4 K (1801-1803), Kommentarband 118 S. -Krankenjournal D3 (1802). Nach der Edition von Heinz Henne, bearb. von A. Michalowski, ebda 1996 248 S. -Krankenjournal D4 (1802-1803). Nach der Edition von Heinz Henne, bearb. von A. Michalowski, ebda 1997 257 S. -Krankenjournal D5 (1803-1806), nach der Edition von Helene Varady, bearb. von A. Michalowski, ebda 1991 407 S. -Krankenjournal D6 (1806-1807). Transkription und Kommentar von Johanna Bußmann, ebda 2000, 2Bdd. mit zus. 509 S. und 300 S. -Krankenjournal D16 (1817-1818). Kommentar von Ulrich Schuricht, Stuttgart 2004, 1370 S. -Krankenjournal D22 (1821) 1000 S. (i. Vorber.) -Krankenjournal D34 (1830). Transkription und Kommentar von Ute Fischbach-Sabel, ebda 1998, 2Bdd. -Krankenjournal D38 (1833-1835), 344 S. -Krankenjournal DF2 (1836). Transkription und Übersetzung von A. Michalowski, ebda 2003, 959 S. -Krankenjournal DF5. Transkription und Kommentar von Arnold Michalowski, ebda 1992, 1205 S. Lukas Fäh, In memoriam Heinz Henne (1923-1988), in: AHZ 234/1989 S. 72-76 NB.
Richard Haehls Transkription von Hahnemanns Briefen ist manchmal
fehlerhaft, s.Thomas
Genneper, in: ZKH 33/1989 S. 64-65, 158-159,
250-252 und Fr. Präsid. Karen Lohoff , Geschichte der Homöopathie im Herzogtum Braunschweig
(Sonderdruck aus dem Salzgitter-Jahrbuch 1997/1998 des
Geschichtsvereins Salzgitter e.V.) S. 6: nach Einsicht im Kirchenbuch
der Hauptkirche Beatae Mariae Virginis Wolfenbüttel ist Tochter
Eleonore in Wolfenbüttel am 3.April 1795 geboren , Tochter
Charlotte in Königslutter am 15.1.1797 geboren, getauft in der
Stadtkirche. (12) in: ZKH 9/1965 S.122-124 sowie über Graf v. Paar , in: ZKH 19/1975 S.53 (13)
in: ebda 33/1989 S.112-120, wieder abgedruckt in GKS S.891-895 (17) Nachruf in: ZKH 9/1965 S. 43-45 Dr. O.G. Manasse, Erinnerung an Otto Leeser in England, in: O.Leeser, Lehrbuch der Homöopathie, Spez. Teil:B/II Pflanzliche Arzneistoffe, Heidelberg 1971 S. 1145-1146 Dr. Otto Leesers Bedeutung für England s. Martin Dinges S. 204-205 Überblick über Veröffentlichungen in: AHZ 223/1978 S.149 (Schoelers Ehrentafel) (18)
Nachruf in: AHZ 234/1989 S. 254-255 und ZKH 33/1989 S. 257-258 (19) kritische Betrachtung des HAB durch Dr. Andreas Grimm, in: Thomas Genneper/Andreas Wegener , Lehrbuch der Homöopathie. Grundlagen und Praxis, Heidelberg 2001, S.395-397 (Änderungen der Nomenklatur, Abweichungen bei Ausgangssubstanzen und bei Herstellung der Arzneien) (ISBN 3-8304-7054-1) (20)
Ärzte-Anzahl laut Statistisches Taschenbuch
Gesundheit 2000, Abschn. VII. 7.1 In diesem Band ist (wie in den
Vorjahren auch) keine Heilpraktiker-Anzahl aufgeführt, ihre Zahl
ist also geschätzt, Doppelmitgliedschaften erschweren eine Zählung. (21)
Übersichten wie die von Apothekerin Lise Wurmser, Die Entwicklung der
homöopathischen Forschung, in: AHZ 209/1964, von Karl-Heinz Gebhardt, Beweisbare Homöopathie,
Heidelberg 1986 u.ö., und von Fritz-Albert Popp , Bericht an Bonn. Ergebnisse eines Forschungsauftrages zum
Wirksamkeitsnachweis der Homöopathie, Essen 1986, 208 S., (22) laut Artur Braun S.56, vgl. AHZ 225/1980,241 (23)
Maria
M.Gerber,
Wirksamkeitsprüfung homöopathischer Einzelmittel an
Tumorzellkulturen, in: Ztschr "Der Heilpraktiker und Volksheilkunde",
Bochum, Heft 2/2000 S. 8-15 In Abschn. 3.2.1.: kaum oder nicht hervorgetretene Mittel, in Anlage IIB:
Mittel mit deutlicher Wirkung wie Nos. Carc. in C30/200/M/dil.
D200/dil. M2, Nos. Lues. in C30/200 und Nos. Med. in
C30/200/M. Den akademischen Weg von Fr. PD Dr. Witt zeichnet jetzt Ztschr "Natur und Medizin" 04/2007 S15 nach. Sie selbst beschreibt kurz Ergebnisse der Berliner AG Komplementärmedizin (s. Gudjons aktuell unten in Anm.26 S.22-23).-
(24) s. Martin Dinges S. 27 und Ztschr "Modernes Leben-natürliches Heilen" 120.Jg./1995 S. 342: die Reutlinger Listhalle war am 12.6.1987 überfüllt, als auf Einladung des Wannweiler Ortsverein Frau Dr. Veronica Carstens für Homöopathie warb. Die Fördergemeinschaft „Natur- und Medizin“ der „Karl und Veronica Carstens-Stiftung“ hat heute rund 40.000 Mitglieder, investierte über 30 Mill. Euro, unterstützte 165 Forschungsprojekte und vergab 100 Stipendien. Fortsetzung und Adresse siehe unten in Anm.29 ! Fr. Dr. Carstens praktiziert 81jährig noch immer im Rheinland (s. Stern 18/2005, S. 214). Laudatio
auf Dr. Walter
Hess , in: ZKH
32/1988 S. 177 Fs. "Beobachtete Wirklichkeit.Erfahrungen mit der
homöopathischen Heilkunst", hrsg. Dr. Andreas Grimm/Prof.
Hans-Gert Oomen, Karlsruhe 1993 Dr.Hess veröffentlichte 1995 seine
langzeitlichen Homöopathie-Beobachtungen unter dem Titel
"Ausgewählte Fälle aus der Praxis eines homöopathischen
Arztes", Heidelberg 1995 (ISBN 3-7760-1401-6) 796 S.
Sorgfältige Symptombestätigung zeigte sein
SEPIA-Aufsatz "Ein ungewöhnliches Sepia-Symptom" (in: ZKH
28/1984, 108-112): eine sepia-kranke Frau schilderte angesichts des
schönen Pazifiks ihre Suizidabsicht (Symptom 31 "verzweifelt
über ihre armselige Existenz" der Arzneiprüfung). Eröffnung des August-Weihe-Instituts für homöopathische Medizin e.V., Detmold, (am 11.Nov.1984), in: ZKH 29/1985 S. 81-82 TV-Film von Dieter Stengel (in Südwest 3 Baden-Baden) zum 90. Geburtstag von Dr. Weiß (1985); die Fa. Bionorica, Nürnberg, stiftete einen Phytotherapie-Förderpreis zu seinen Ehren. Dr.
Jacques Baur gebührt das Verdienst, als
konkreten Beleg für Hahnemanns Ablehnung der Laienselbstbehandlung
(s. R. Haehl II 278-279 Anlage 118)
sowie GKS 838) den
Band Eleonore Wolff-Hahnemann, Der homöopathische Ratgeber
für das Haus nebst einem Anhange, Leipzig 1834, 176 S., wieder
zugänglich gemacht zu haben (s. Rez. in: ZKH 25/1981 S. 261);
dieses Machwerk sei seiner Tochter vom Schwiegersohn untergeschoben
worden (siehe GKS 868 aus AHZ 1834,31). Damit
Frauen deutlicher ins Blickfeld rücken: Ablehnung der Laien auch (im Jahr 1835) in GKS 838. Der o.g. Brief Hahnemanns vom 23.7.1842 aus Paris nach Turin (Original im IGM, Stuttgart) war abgedruckt in der süddeutschen Laien - Monatsschrift "Homöopathische Monatsblätter. Populäre Zeitschrift für Homöopathie und Lebenspflege" aus dem Stuttgarter Paracelsus-Verlag, 80.Jg./Mai 1955 S.73, Schriftleiter war damals Immanuel Wolf (1870 -1964). Übrigens: dieses zit. Mai-Heft war das Sonderheft der Laien zur Feier von Hahnemanns 200. Geburtstag in Stuttgart. Die Broschüre Gudjons aktuell 05-2006 S.14 zum Thema "Laienbewegung für Homöopathie" enthält ausgerechnet beim Briefdatum einen Druckfehler; es muß tatsächlich 1842 heißen.- Aufgefallen ist dieser Fehler einer Sigmaringer Redakteurin, die eben dieses Thema im November-Heft 2007 der NHP, München, darstellen will. (25)
s.ZKH 34/1990 S. 133 biograph.Angaben anläßlich seines 75.
Geburtstags in: AHZ 245/2000 S. 76 und ZKH 44/2000 S. 123 (26)Er gehört zu den ganz wenigen Europäern, die in China zitiert werden, s. Manfred Porkert, Die chinesische Medizin. Mit Vorwort von Dr. V. Carstens, Düsseldorf 2. Aufl.1989 S. 409 (ISBN 3-612-20420-3) (neben Pater Prof. Joseph Needham/chin. Li Yüese (1900-1990), Autor der enzyklopädischen SCC "Science and Civilization in China", Cambridge 1956 ff. in 7 Bänden) Manfred Porkert, Klinische Chinesische Pharmakologie, Heidelberg 1978 S.18 (ISBN 3-921003-58-X) (27) nachlesbar in Ztschr "Acta biologica" der Fa. Pascoe, Gießen , sowie in Manfred Porkert S.46-47 und Nachruf auf Prof. Herget (1929-2001) in Ztschr "Der Heilpraktiker" 5/2001 S.40 (28) Andre´ Thurneysen, in: AHZ 240/1995 S. 160-162 (29)
s. AHZ 244/1999 S. 86, ebda S. 162 über Dr. Fischer Nachruf auf Dr. Ewald Fischer, in: Erfahrungsheilkunde (EHK) 54/2005, 269 Am 23.Mai 2007 bewilligte die Vorsitzende Fr. Dr. V. Carstens eine Stiftungsprofessur zur Erforschung der Komplementärmedizin an der Berliner Charite´ für 5 Jahre (s.Mitgliederzeitschrift "Natur und Medizin" Nr.4 Juli/Aug.2007 S.5). Dort heißt es weiter: das Institut eröffnet eine Charite´- Ambulanz für Integrative Medizin und Prävention (CHAMP), die sich insbes. chronisch Kranken widmen soll. Geschäftsstelle von Natur und Medizin: Am Deimelberg 36, 45276 Essen, Tel. 0201/56305 70, im Netz unter www.naturundmedizin.de Die Broschüre Gudjons aktuell vcl. 9/Nr.2 -09/2007 bietet Eigenberichte über Homöopathie-Unterricht an 22 medizinischen Fakultäten und des Wilseder Forums, gefördert durch die Carstens-Stiftung "Natur und Medizin" (gegr. 1983). Erwähnt seien hier auch der 1. International Hahnemann Congress 27.-29.9.2007 in Germany in der Ettlinger Schloßgartenhalle mit dem Motto: ..erfolgreich praktizieren, ... being successful . Weitere Informationen im Netz unter www.hahnemann-congress.org und Homöopathie-Kongreß 19.-21.10.2007 in Heidelberg Weitere Informationen durch Thieme.Congress im Georg-Thieme-Verlag, Rüdigerstr.14, 70469 Stuttgart, Tel.0711/8931-301, im Netz unter www.homeopathic-conference.de (30) s. Diss. Christian Lucae (1998), rez. in: AHZ 244/1999 S. 35-36 (31)
Heinz
Eppenich,
Geschichte der deutschen homöopathischen Krankenhäuser: Von
den Anfängen bis zum Ende des ersten Weltkrieges, Heidelberg 1995 (32)
Allensbach-Demoskopie zeigte dies durch die Jahre an, z.B.
Studie Naturheilmittel 1987 im Auftrag des Bundesfachverbandes der
Arzneimittel-Hersteller (BAH) unter fachlicher Beratung der
Arbeitsgruppe Phyto-Medizin oder Art. "Die Wunder der
Homöopathie", in: Ztschr. "stern" Heft 12/14.03.1991 (vergleichbar
die Serie über Alternative Medizin im Frühjahr 2004,
wobei Homöopathie beschrieben ist als Teil 6 in Heft 8/2004,
116-127 ) (33) Urteil Az.: IV ZR 133/95, zit. aus: SANUM-Post 36/1996 S.16 (33a) siehe Peter Clotten, Susan Pfeifer, Georgos Vithoulkas. Der Meister-Homöopath. Biographie und Fälle, München 2002, (ISBN: 3-442-21632-X), S.304 ff. (34) zit. aus: Ärzte-Zeitung vom 29.1.1997 (35) zit. aus: Report Naturheilkunde 7/1998 S. 37 Der zweite derartige Kongreß war dann vom 7. bis 9.4.2000 in Stuttgart-Fellbach , wo u.a. Prof. Dr.med. Walter Köster über die homöopathische Anwendung von Cannabis sprach, z.B. bei erhöhtem Augeninnendruck; er ist Inhaber der ersten staatlichen Professur für Homöopathie in Europa an der Universität Sevilla/Spanien (s.Ztschr Natur 7/2000 S.1167) Er selbst skizziert seine Vorlesungen in Heidelberg und Sevilla als Weg von Hahnemann zur quantenlogischen Medizin, etwa in Broschüre Gudjons aktuell (s.o in Anm.26 auf S.32-33) mit Verweis auf das Netz unter www.quantum-logic-medicine.com Aus eben dieser Broschüre teile ich noch folgende Adressen mit: - von Schweizer Homöopathen siehe unter www.homeodoctor.ch und auch www.swiss-homeopathy.ch oder www.svha.ch - von Österreich etwa www.homoeopathie.at und www.audesapere.com (36) Rima Handley, Eine homöopathische Liebesgeschichte. Samuel und Melanie Hahnemann (orig. Berkeley 1990), München 1993 (nachgedr. als Knaur-Taschenbuch) Wer
dieses literarische Genre mag, der/die suche sich aus der Bücherei
bzw. aus dem Antiquariat: Martin Gumpert (1897-1955), Die abenteuerlichen Schicksale eines
ärztlichen Rebellen und seiner Lehre, der Homöopathie,
Konstanz 1949 , 248 S.- Gumpert leitete bis 1927 die Dermatolog.
Abteil. des Virchow-Krankenhauses Berlin; er schrieb Ärzte- und
Forscherbiographien in Romanform, die sich durch Lebendigkeit der
Darstellung und historische Tatsachentreue auszeichnen (laut NDB VII
306). Ein anderes (modernes) Beispiel könnte sein: -Angeline
Bauer, Hahnemanns Frau, kart. 362 S.
Dr. Kerner in seiner Autobiographie "Das Leben des Justinus Kerner. Erzählt von ihm und seiner Tochter Marie", hrsg. Karl Pörnbacher, München 1967: (darin siehe S.146-149) als Bub war er nach einem Sturz magersüchtig, dem Tode nahe, bis er magnetisiert wurde. Seine "Klecksographie" könnte man heute als Vorläufer des Rohrschach-Test deuten. Seine besorgte Mutter fuhr zuletzt mit ihm, der aus Schwäche keine Schule regelmäßig besuchen konnte, in der Pferdekutsche 1799 nach Heilbronn zum durchreisenden "Stardoktor" Dr. W., ehem. Leibarzt der Zarin Katharina d. Gr. (reg.1762-1796). Dessen Rezept: 40 prozentiger "Hopelpobel" mit Pfeffer (hören Sie da "Hokuspokus" ?), zu stündlichem Gebrauch.- Zwar war damals 1799 Phosphorus noch nicht homöopathisch geprüft, aber: erkennen Sie an dieser Notlage das Heilende der Homöotherapie ? Sorgfältige, unvoreingenommene Aufzeichnung der Symptome - zu schnelles Wachstum, - häufiges Erbrechen (m. folg. Abmagern), - Ohnmacht (und Zustand der Hellsichtigkeit), - will magnetisiert werden läßt leicht die Diagnose "Asthenie" (Kraftlosigkeit) formulieren, aber welche Therapie folgt daraus ? Alkohol mit Pfeffer für einen schmächtigen Jungen (der das Zeug sofort wieder erbrach) - oder ist es unendlich hilfreicher, diese Symptome als ähnlich dem Phosphor-Bild zu erkennen und damit zugleich das H e i l m i t t e l zu erhalten ? Lesen Sie Dr. Kerners Kapitel "Die Reise nach Heilbronn und der Wunderdoktor" - und ein Schelm, der nicht das direkt anschließende Kapitel "Das amerikanische Nilpferd" für Zufall oder Dichterwillkür hielte ! Und gut schwäbisch tun wir den Trumpf drauf und üben zugleich Homöopathie: aus Richard Haehls Hahnemann- Biographie Leipzig 1922 II.Bd. S.204 (s.o. Anm. 2) wählen wir Dr. Hahnemanns zehn Prüfungsfragen (von 1834): "Ihre Bekanntschaft ist mir angenehm, und Ihrem Wunsche zufolge lege ich Ihnen hier Fragen vor, aus deren Beantwortung Ihre Fähigkeit zur homöopathischen Praxis und Heilung der Kranken aller Art von mir beurtheilt werden könnte. 1. Wie machts der wahre (homöopathische) Arzt, um sich in Kenntniß zu setzen über das Krankhafte und folglich an dem Kranken zu Heilende ? 2. Warum reicht ein Krankheits-Namen nicht hin, den Arzt zu belehren, was er zu thun habe, daß der Kranke geheilt werde ?.............." (wer benötigt noch einen Stift zum Ausfüllen ? Dr. Hahnemanns Schreibzeug aus Alabaster, heute im Historischen Museum Köthen, siehe den Katalog Sigrid Heinze 1996 unten in Anm.102, Objekt 7.61 - und Me´lanies repräsentatives silbernes Tintenzeug ebda als Objekt 10.32 in Stuttgart) Wer ganz handfest Unterschiede sehen will, der wähle die Karteikarte von Cl.v. Bönninghausen für Annette v.Droste-Hülshoff (für 1835 bis 1839) und seine Verordnung von Puls., Nux vom., Caust. X, Sulph. 30,0 hom. usw. (als Postkarte im IGM erhältlich) und halte zum Vergleich (aus dem Heidelberger Apotheken-Museum) das barocke Tübinger Rezept (von 1728) "stärckendes Hauptpulver" (gegen Kopfschmerzen) von Dr. D. Schöpfling dagegen: 77 einzelne Bestandteile - und Fr. Elis. Huwer (s.o. in Anm.2) kommentiert auf S.277: "Die Vielzahl der Zutaten in der Rezeptur von 1728 bewirkte übrigens dass (sic!) einzelne nur in fast "homöopathischen" Dosen vorhanden waren, z.B. die gepulverten Eberzähne - nach der Signaturenlehre ebenfalls gut gegen stechende Schmerzen - in einer Menge von ca. 0,8 mg. Nebenbei: heute gilt nicht ein einziger der angewandten Bestandteile des Rezeptes als wirksam gegen Schmerzen, so dass dem Patienten zumindest durch dieses Mittel sicherlich nicht geholfen war." NB. "Allopathie" ist keines m e i n e r Schimpfwörter, sondern ein längst untersuchter kaiserzeitlicher Begriff, siehe medizin. Diss. A. Wölfing, Entstehung und Bedeutung des Begriffs "Schulmedizin". Die Auseinandersetzung zwischen naturwiss. Medizin und Vertretern anderer Heilmethoden im 19. und 20. Jh., Freiburg /Br. 1974 Am 22.9.2006 sendete SWR 3 um 22h in seinem Wissensmagazin "Odysso - Wissen entdecken" den Beitrag "Tödliche Arzneien": Thema waren allopathische Wechselwirkungen mit ihren Schäden. Über die Nemesis der modernen Medizin siehe unten Anm. 134 und Anm. 53 ! (37) Robert K. Merton, Auf den Schultern von Riesen. Ein Leitfaden durch das Labyrinth der Gelehrsamkeit, übers. Reinhard Kaiser, Frankfurt/M. (38)
sog. Gestaltwandel nach Dr. S.G. Fudalla , Bad Harzburg: Nosologie im Umbau, in: Sbd "2.Binger
Balneologische Gespräche", Leitung: Prof. Dr.Dr. H. Müller,
Burg Klopp Sept. 1964, hrsg. Willy Schlüter KG, Bingen/Rh. 1965 S.86-101 Wer
Statistiken über Gestaltwandel sucht, der/die lese: (39)
s.Art. "Superkeim aus London", in: Der SPIEGEL Nr.51/1996 S. 75-77 (40)
siehe John Reader, Heimat Erde, in: ZEIT
magazin.Nr.43/20.10.1989,106-120 und Nr.44/27.10.1989, 44-59 Das
Protokoll von Kyoto zum Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen
über Klimaänderungen siehe im Netz unter www.google.de.wikipedia.org. -28.Juni 2004 Eine deutsche
Teilübersetzung samt erläuternder Vorgeschichte bietet Sbd Paul Frischauer (Hrsg.), Es steht geschrieben. Die
großen Dokumente der Menschheit, Erftstadt 2004 S.427-456 (ISBN
3-89996-094-7) Inzwischen hat Rußland dieses Protokoll
ratifiziert, es ist in Kraft und verbindlich. Wir erwähnen den
Friedens- Nobelpreis 2007 für die UN-Klimapaneel-Konferenz und
Hrn. Al Gore (sein Buch „An unconvenient truth“ auf
dt. „Eine unbequeme Wahrheit“ München 2006 ISBN 3-570-50078-0 und
als Video-Dokumentation beim Frankfurter Verlag Zweitausendeins unter
Nr. 852 345)) sowie den britischen Ökonom Nicolas Stern mit seinem
Bericht vom 30.10.2006 an Prime Minister Tony Blair, London, über
die vermuteten
Kosten des Klimawandels.- Die Veröffentlichungen des
Weltklimarates finden sich bei mehreren Länderportalen, z.B. im
Netz unter www.ipcc.ch Sie sind auf englisch
veröffentlicht, von einem Teil gibt es deutsche
Übersetzungen, siehe unter www.ipcc.ch/languageportal/languageportal.htm Der Deutsche Wetterdienst legte am
24.4.2007 eine eigene Studie über den Klimawandel vor.- Der von
Hrn. Dr. Franz Alt vorgeschlagene ökologische Marshall-Plan
für Deutschland (z.B. in ISBN 3-492-21951-9 auf S.143-150)
muß unbedingt verlängert werden hinein in den Sektor der
Gesunderhaltung und Heilmittel, sprich: mehr Homöopathie wagen
!Vorbeugen und Vermeiden statt Reparieren ! Die OECD-Studie mit dem
Vergleich von Kranken-Versicherungs-Systemen siehe Franz- Xaver
Kaufmann unten in Anm. 94 ! (41) Hoimar v.Ditfurth, So laßt uns denn ein
Apfelbäumchen pflanzen. Es ist soweit, orig.1985, München
1988 (ISBN 3426-03852-8) S.10 Was hatte Dr. Hahnemann (in: GKS 428) empfohlen ? (die Patienten) "... sie zu gewöhnen, mehr durch gute Lebensordnung als durch Arzneyen die Krankheiten zu entfernen,..." (42)
s. die Aufsätze von Ulrike Schober in: ZKH 35/1991, 36/1992, 39/1995 sowie von Brita Gudjons in: ZKH 37/1993, S. 28-31, von Andreas Grimm in: ZKH 33/1989 und in ZKH 35/1991 S.
135-141 sowie sein Kap.21.8 über Widersprüche zwischen
historischer und heutiger Homöopathieherstellung in
Genneper/Wegener S.395 ff.(s.o.Anm.19) (43)
laut ZKH 28/1984 S.13, S.191, so schon Karl v. Petzinger (1903-1996) in: ZKH 10/1966 S.59 (Nachruf
in AHZ 241/1996,169) (44) Dr.med. Karl Stephan, Königsfeld: Abbau und Aufbau als Heilprinzip. Kritik und neue Wege der Therapie, Ulm 1959 Die Arbeiten von Prof. A. Brauchle siehe unten in Anm. 113 (45)
siehe Ztschr für Ernährungswissenschaft Bd.29/Suppl. 1/1990:
Zucker, S.5-7, Abb.1-4 für Dt.Reich 1850-1938, BRD 1950-1983 (ISBN
3-7985-0874-7/ISSN 0044-264 X)
(46)
Frankfurt/M. orig. April 1984
(47) Johannes Hemleben 1978 (ISBN 3-87838-233-2) S.7, ebda S.173-176 über Justus v. Liebig (48) besprochen in: ZKH 9/1965,284-286 (49)
in: ZKH 16/1972,70-77 Aufsatz von Dr. Walter Schmidt, Nürnberg: Strontium carbonicum D
1.000, in: ZKH 11/1967, 131-133
(50) Gisela Graichen, Humboldts Erben. Expeditionen zu den Grenzen des Wissens,
B.-Gladbach 2000 S.126 - zit. im Kontext von Humboldts verbrannter
Bibliothek von 11.000 Bänden und den Steintafeln des chines.
Klosters Yunjusi mit 15.000 Platten in einer Doppelgrube und einer
Höhle, begonnen 616 p.Chr., beendet 1180, seit 1986 von Prof.
Lothar Ledderose bekannt gemacht (ISBN 3-7857-2021-1). A.v. Humboldt in
seiner Bibliothek siehe Farblithographie ebda S.248 Humboldts Wirkung brach mit den Diskursen einer Zeit, die die Aneignung fremder Kulturen nur durch Negation ihrer Eigenheit vornimmt (s. Kat. Wiederholte Spiegelungen. Weimarer Klassik. Ständige Ausstellung des Goethe-Nationalmuseums, hrsg. Gerhard Schuster und Caroli-ne Gille, München-Wien 1999 S.667). Humboldts Kosmosvorträge wurden Sternstunden der Wissenschaftspopularisierung, seine Universitätsvorlesungen mußten in der Berliner Singakademie für jedermann wiederholt werden; ihr Text ist heute als Insel-Taschenbuch zugänglich, siehe Alexander von Humboldt, Über das Universum - Die Kosmosvorträge 1827/ 1828 in der Berliner Singakademie, Frankfurt/M. 1993 Humboldts
Assistent auf seiner Asienreise 1829 war der Mineraloge Gustav Rose;
seine Vorlesungen hörte u.a. Ferdinand v. Richthofen (1833-1905), der, finanziert von einer
californischen Bank, die Geologie Chinas untersuchte und das Netzwerk
der antik-mittelalterlichen Seidenstraße (s.u.Anm.68) im Westen
wieder bekannt machte (s. Kat. Tsingtau. Ein Kapitel deutscher
Kolonialgeschichte in China 1897-1914, hrsg. Hans-Martin Hinz/
Christoph Lind, Eurasburg 1998 S.72-73). (51) in ZKH 2/1958,223-230 daraus Zitat auf S.229 (52) aus JAMA 1998;279:1200-1205 (53)
Laut DLF, Köln, am 15.8.2003 in seiner Nachrichtensendung um 18h
und - ausführlicher - Wochenmagazin "stern" Nr.37/4.9.2003 auf S.138-139
rechnet Prof. Jürgen
Frölich ,
Hannover, aus einer norwegischen Zählung (180 Tote durch
Arzneimittel in Krankenhäusern) für deutsche internistische
Krankenhausabteilungen etwa 57.000 Tote hoch; freiwillig würden nur 8-16.000 Tote
durch sog. unerwünschte Arzneimittelwirkungen gemeldet. Kein
Hochmut ! HomöopathInnen bedenken den Aufsatz von Christian Reiter/ Christoph Abermann, Unkontrollierte Niedrigpotenzeinnahme
mit letalem Ausgang (in: ZKH 46/2002 S. 18-28), der eine
Entmarkungsneuropathie nach Arsen-Komplexmittel in Wien dokumentiert. Der
Contergan-Prozeß ist nachlesbar in: (54) in: Ztschr "Der Heilpraktiker" 62.Jg./1995 H.12 S. 23 (55)
Emil Rehm, Die zwei Wirklichkeiten und
Wahrheiten in der Homöopathie, in:ZKH 18/1974,7-11 (57)
in: Ztschr "Schrifttum und Praxis" 1994 S. 9-14 (58)
z.B. Modell der
Empathie nach
Prof. Köhle, s. Thomas
Ripke, Arzt und
Patient im Dialog. Praxis der ärztlichen Gesprächsführung, Stuttgart/New
York 1994 (59)
Caryle
Hirshberg/Marc Ian Barasch , Unerwartete Genesung. Die Kraft zur Heilung kommt aus uns
selbst, München 1995 S. 371 sowie neuerdings auch Herbert Kappauf , Wunder sind möglich.
Spontanheilung bei Krebs, Freiburg/Br.
2003 Zum weiteren vgl.
Situationsbeschreibung von Edgar Berbuer, Zwischen Ethik und Profit -
Arzt und Patient als Opfer eines Systems.- (60)
in: ZKH 8/1964, 49-57 (61) zu seinem 75. Geburtstag siehe AHZ 204/1959,250 und 486 (62) zit. in Martin Stahl, Briefwechsel Hahnemann & Bönninghausen (s.o.Anm.16) S.195 (63) in: GKS 837 (64)Kat.
Angelika
Kauffmann 1741-1807. "Eine Dichterin mit dem Pinsel", hrsg. Bettina Baumgärtel,
Ostfildern-Ruit 1998 (ISBN 3-7757-0756-5) Objekt 174 Abb.148 vom Juni
1787 Sophie von La Roche ist die Seite 99 gewidmet im ersten Band des Kat. "Wiederholte Spiegelungen. Weimarer Klassik. Ständige Ausstellung d Goethe-Nationalmuseums", hrsg. Gerhard Schuster und Caroline Gille, München-Wien 1999 (ISBN 3-446-19499-1). Außerdem war Sophies Porträt aufgenommen in den sog. Freundschaftstempel des Dichters und Sammlers Johann Wilhelm Gleim (1719-1803), der größten Porträtsammlung von Dichtern und bedeutenden Zeitgenossen des 18. Jahrhunderts, in dem der Hahnemann-Kopf fehlt, siehe Kat. "Der Freundschaftstempel im Gleimhaus zu Halberstadt. Porträts des 18. Jahrhunderts. Bestandskatalog", bearb. Horst Scholke, 2.Aufl. Leipzig 2004 S.134-135 (ISBN 3-86502-046-1) Über
Sophie
Gutermann, verh. von La Roche , siehe Margrit Langner, Sophie von La Roche - die
empfindsame Realistin, Heidelberg 1995. Ihr Porträt ziert den
Titel des Kat. Schwabenspiegel.
Literatur vom Neckar bis zum Bodensee , hrsg. Ulrich Gaier/ Monika
Küble/ Wolfgang Schürle, Band I Ulm 2003, genauer aber ebda
S.71 zusammen mit dem Titelblatt ihres Romans, biografische Angaben
ebda S.443 mit Literaturangaben - wobei ihr Geburtsdatum (abweichend
von Brockhaus und KLL) verdruckt ist. Im übrigen erscheint die
Manipulation dieses Titelbilds wie in Anm.16 kritikwürdig, weil
sie ohne Erkenntniswert bleibt.-In Bibliotheken reicher Städte
bzw. in Lesegesellschaften (wie in Weimar) des 18. Jh. konnten sich
Interessierte über die Welt jenseits ihrer Kirchturms informieren
(s.o. Kat. Schwabenspiegel S.183). Die biedermeierliche Erfolgsautorin Ida Gräfin von Hahn-Hahn (1805-1880) läßt die
"Gräfin Faustine" (1841) sagen: "Die Figur der emanzipierten Frau war ansatzweise schon in der Gestalt der Therese in GOETHES Wilhelm Meister vorgebildet, zudem existierte ... ein historisches Vorbild in der Person der Frau von Friedland (1754-1804), die in der Mark Brandenburg ein landwirtschaftliches Gut nach den modernsten Kenntnissen der Zeit führte und auch von Th. FONTANE im Abschnitt Oderland seiner Wanderungen durch die Mark Brandenburg porträtiert wurde." Das merkt das Neue KLL 15, 1007, in der Besprechung von Adalbert Stifters Erzählung "Brigitta" an, die 1844 erschienen ist, also nur ein Jahr nach Hahnemanns Ableben.- Bettine von Arnim, geb. Brentano (1785-1859), Enkelin der Sophie von La Roche, ließ sich homöopathisch behandeln und empfahl seit Juni 1824 Homöopathie, z.B. an Goethe (Aug. 1828), traktierte ihre Familie mit Globuli, las das ORGANON, 1830 Heilerfolg bei Typhus in Rödelsheim (heute Frankfurt/M.), während der Cholera in Berlin 1831 verteilte sie vorbeugend Belladonna, Menschen aller Stände bedankten sich bei ihr: vom Müller bis zum Schornsteinfeger, aber ihr Ehemann blieb zeitlebens skeptisch (und starb schon 1831 nach "Nervenschlag"). In Petitionen forderte Bettine Armenärzte mit Homöopathie-Kenntnissen, sie appellierte direkt an den preußischen König und ließ sich darin von Alexander v. Humboldt unterstützen (der sich dabei, preußischer Kammerherr, einen ironischen Seitenhieb auf die Kleinheit der homöopathischen Gaben erlaubte). Näheres steht im Festvortrag von Prof. Martin Dinges (aus dem IGM, Stuttgart) anläßlich des Jubiläums des Homöopathischen Laienvereins Ulm/Neu-Ulm am 10.Mai 2003. Bettines Bedeutung ist hervorgehoben im o.g. Kat. "Wiederholte Spiegelungen. Weimarer Klassik" Bd.2 S.779. Das Dichterpaar Ludwig Achim und Bettine von Arnim war 1814 von Berlin aufs Land nach Wiepersdorf übersiedelt und machte Schloß und Garten zu einem Ort der geistigen Begegnung mit Vertretern der künstlerischen und wissenschaftlichen Elite. An sie erinnert heute - in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Schloß Wiepersdorf - das Museum von Arnim; Schloß und Anlage im brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming wurden mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wiederhergestellt (s. Ztschr Monumente ISSN 0941-7125, 16.Jg./Dez.2006 mit Farbfoto). Die neue Leiterin Fr. Anne Frechen organisiert in dem Künstlerhaus vielfältige kulturelle Angebote, siehe info schloss-wiepersdorf.de und Tel. 033746/699-0 . Nur H o m ö o p a t h i e muß ich nachtragen ! Das
Robert-Koch-Institut (zus.m.Statist.Bundesamt) edierte in seiner Reihe
"Gesundheitsberichterstattung des Bundes" Heft 9 (Aug. 2002,
geändert Febr.2003) das Thema "Inanspruchnahme alternativer
Methoden in der Medizin" (ISSN 1437-5478) auf 32 S., siehe www.rki.de Ausführlicher und
aktueller ist vom gleichen Institut der Band "Gesundheit in
Deutschland" (Juli 2006) mit 224 S. ( ISBN 3-89606-173-9) .
(65)
s. ZKH 32/1988,255-258 (66) s. Claudia Becker, in: Die ZEIT 19/3.5.1996 S.59 (67) Org.VI Einleitung S.47, §22 Anm., §149, "Mißhandlungen" laut undat. Brief Hahnemanns an Bönninghausen, s. M. Stahl S.94 (68)
GKS 838, Moxa oder Glüheisen bis auf die Knochen ebda 840,
wiederholt ebda 891, in Vorrede Organon 1842 (69) s.o.Anm.16 M. Stahl S.231-232 (70) in: ZKH 18/1974, 119-123 und ebda 32/1988,110-119 (71) s. VHK 10/2003, 27-34 (72) so ZKH 8/1964,86 (73) s.Prof. Gert Oomen, in: ZKH 46/2002,49-59 und Leserbriefe dazu (74) in: ZKH 8/1964,58-63 (75) GKS 803-823, Abb. in Kat. DHM (1996) S.42 und M. Stahl Anhang A1 und A2, S.272-276 (76)
s.GKS 801,805,815,817 (77) in seinem Nosoden-Aufsatz in ZKH 9/1965,203, erinnerte Dr.A.Hänni daran (78) GKS 497 (79) so etwa ZKH 20/1976,1-11und ebda 29/1985, 180-190 (80) s. TA Homöopathie S.86-87 (81) Ndr. 1988, wiederholt in ZKH 34/1990,3-13 (82)
siehe TA Homöopathie S.85
(83) siehe ZKH 8/1964,86 (84) in ZKH 21/1977,1-7 im übrigen vgl. Anm.49 mit Plumbum, Radium brom., Strontium carb. ! (85)
s. ZKH 21/1977,7-21, erweitert in ebda 28/1984,60-65 sowie Fallsammlung
von Karl-Josef
Müller ,
Zweibrücken: Carcinosinum II. Das chronische Bild (Eigenverlag
Juli 2003), 147 S. 10 Fälle mit folgenden Potenzen
und Herstellerangaben: C200/ DHU 1x, sonst C30/200/M/XM von
Schmidt-Nagel in Genf, C200/M/XM von Medicor, LM von Zinsser in
Tübingen . (86) z.B. in ZKH 11/1967, 215-223 (87) in: ZKH 12/1968, 109-122 und ebda S.122-125 (88) in ZKH 24/1980,79-84 (89) Koll. Bernhard Jochem, Nürnberg, in: Homöopathie Zeitung Gauting HZ I/1997 S.48 (90)
in: ZKH 8/1964, 195-204 Eine ähnliche Langzeitbeobachtung
enthält: (91) in: ZKH 47/2003, 124 (92) s. Liste in: ZKH 8/1964, 58-63 (93) Zit. aus Übersetzung S.141 wie in Anm.38 (94) s. Franz-Xaver Kaufmann, Varianten des Sozialstaats. Der deutsche Sozialstaat im internationalen Vergleich (orig. 2001) Frankfurt/M. 2003 S.311-314 mit Schaubild 2 und 3 (ISBN 3-518-12301-7); verglichen werden Zahlen für Deutschland, Schweden, Frankreich, USA, Großbritannien auf OECD-Basis von 1996 Wer eine konkrete Klinik-Beschreibung aus der Sicht betroffener ÄrztInnen (Friedrichshafener Kliniken) lesen will, findet sie in: -Hania Luczak/ Andreas Reeg, Ärzte in Not. Klinikalltag in Deutschland, in: Monatsschrift GEO März 2006 S.20-42 (dort wird auf S.27 eben Dr. Bernard Lown zitiert -siehe Anm. 109 !) Dabei war alles schon einmal da ! Der belgische Homöopath Dr.med. Schepens, Vorsitzender der Vereinigung homöopath. Ärzte Belgiens, zeigte am 19.6.1972 (im Rahmen des XXVII. Kongresses der Liga Medic. Hom. Int.) in Brüssel in Anwesenheit von Königin Fabiola klar die Gefahren durch moderne chemische Arzneimittel auf und legte Homöopathie als machtvolle ungefährliche Heilmethode dar: -- Homöopathie ujnd Umweltgefahren, in: Homöopathische Monatsblätter. Populäre Zeitschrift für Homöopathie und Lebenspflege, Paracelsus- Vlg. Stgt. 97.Jg./ Oktober 1972 S. 219-229 (dt. Übers. von Fr. Färber, Grötzingen) Es hilft niemandem, insbes. Patienten nicht, Fehler in neuer Verpackung monoton und durch Fakten unbelehrbar zu wiederholen, z.B. im ganz neuen GEO Themenlexikon Bd.11 „Medizin und Gesundheit. Diagnose, Heilkunst, Arzneien“, Mannheim 2007 T.3 Buchst. Ok-Z (ISBN 3-7653-9431-9), darin Anhang: GEO-Dossier Jenseits der Schulmedizin S.1538-1551 den alten, von 1997 (!) stammenden Aufsatz ohne Ergänzungen zu wiederholen: -Rafaela von Bredow, Homöopathie – Heilen mit dem Nichts ? Die Spiegel-Korrespondentin zeigt zwar höchst löblich Bilder der französischen Homöopathie-Fabrikation, nämlich der Laboratoires Boiron in Lyon, und nimmt als roten Faden die Heilung einer Patientin mit entarteter Schleimhaut, die mit Crotalus hom. ausheilt, aber sie verschweigt das gerade erneuerte Dresdner Hygiene-Museum mit seiner Ausstellung zu 200 Jahre Simile-Regel ( siehe Anm.102 !) und ironisiert das homöopathische Potenzieren als Verdünnen, Hauptsache: Patientin glaube daran ! Denkfehler: Potenzieren (z.B. nach ORGANON VI.Aufl. § 270 für Q-Potenzen) meint rhythmisches Schütteln plus schrittweises Verdünnen, eine physikalische Realität – wer dies verweigert, soll doch bittschön an sich selber Folgendes ausprobieren: auf den Bodensee rausfahren und an beliebiger Stelle Wasser entnehmen, ein wenig schütteln und einnehmen ! Garantiert weichen chronische Schäden wie bei obiger Patientin so nicht. Warum dann aber als Ausrede anfügen: Placebo, der Mensch heile sich selbst ? Warum macht sich die GEO-Redaktion 2007 nicht noch die Mühe, das Health Technology Assessment von Matthiessen / Bornhöft (siehe Anm. 154 ) wenigstens für Interessierte als Anmerkung oder in der Einleitung anzufügen ? Warum wird die Forschungsarbeit von Fr.Dr. Kirsten Radau von 2005 verschwiegen (siehe Anm. 21) ? (95) s.o. Karl Stephan in Anm.44 (96) s. Hans Leers, Macht´s genau nach !, in: ZKH 20/1976, 200-205 sowie Artur Braun, Methodik S.139-168 (97) s. R.F.Weiß, Lehrbuch der Phytotherapie, 6.erw. Aufl.1985 (ISBN 3-7773-0675-4) S.181 (98) s. ZKH 6/1962, 111-118 und TA Hom. S.199, ebenso M.Dinges S.60 (99) s. M.Stahl S.190 (100) s. M. Stahl S.17 (101) Fräntzki in der Rezension von Franz Vonessen, Was krank macht, ist auch heilsam, in: ZKH 25/1981,259 (102)
Katalog der Ausstellung: Sigrid Heinze (Hrsg.), Homöopathie
1796-1996. Eine Heilkunde und ihre Geschichte , Berlin 1996 Dieser (leider heute nur
noch antiquarische )Katalog (ISBN 3-930126-11-7) reicht nur in die
Nachkriegszeit (obwohl er Bemerkungen bis 1989/1990 enthält, z.B.
auf S.68 für HeilpraktikerInnen in der DDR oder auf S.112/113 über das
anwachsende Interesse in den USA an Homöopathie).
Gründe ? Nachruf von K.W.Thiele auf Dr. Tischner in: Homöopathische Monatsblätter 86.Jg./Juli 1961 S.97-99 (103)
Für dieses Schweigen lassen sich beliebig viele Beispiele
beibringen, etwa: (104)
Walter Wuttke-Groneberg in Hubert Cancik (Hrsg.), Religions- und Geistesgeschichte der Weimarer
Republik, Düsseldorf 1982, S.300 Ders., Heilen und Vernichten im
Nationalsozialismus (Kat. zur Ausstellung „Volk und Gesundheit“ 250 S.)
wurde 1988 zum 2.Mal aufgelegt. Nicht zugänglich war mir von Lars Endrik Sievert, Naturheilkunde und Medizinethik im
Nationalsozialismus, (Mabuse 1996, 277 S.) (105) s. Protokolldienst Evang. Akademie Bad Boll 23/82 (ISSN 0170-5970) (106)
zu Reichsarzt-SS und Polizei Dr.med.Grawitz siehe -Mielke/Mitscherlich,
Medizin ohne Menschlichkeit S. 91,113 (Grawitz allein unterstand das
Gebiet der medizinischen Forschung in der SS), 151 ff.;
E.R.Grawitz war geschäftsführender Präsident des DRK im
Krieg laut Fredy
Gsteiger,
Tödliches Schweigen am Genfer See, in: Die ZEIT 39/23.9.1988
S. 46 (ausführliche Rez. des Buches von Prof. Jean-Claude Favez über die Rolle des
Internationalen Komites vom Roten Kreuz und seinem Schweigen zu den
KZ's). Grawitz beging 1945 Selbstmord. Der Schweizer August Forel dachte Eugenik vor, Skandinavier erließen als erste Sterilisierungsgesetze, Deutsche trieben den Rassenwahn bis zum Massenmord. Zeitgleich mit den Nazis folgte die schwedische Sozialdemokratie dem Rassen-Hygiene-Wahn; bis in die siebziger Jahre wurde in Nordeuropa per Gesetz verhindert, daß sich geistig Behinderte, Lernschwache und Außenseiter fortpflanzen. Darüber berichtete Wolfgang Matl, Ein Alptraum vom reinen Schweden. Damit der Wohlfahrtsstaat nicht zu teuer würde, ließen seine Verfechter die Schwächsten der Gesellschaft sterilisieren, in: Die ZEIT Nr.37/ 5.9.1997 S.13-15 (107)Alexander Mitscherlich /Fred Mielke (Hrsg.), Medizin ohne Menschlichkeit. Dokumente des Nürnberger Ärzteprozesses (orig. Heidelberg 1949), Fischer Taschenbuch 332 Frankfurt/M. 1962 S.13 Diese Auftragsdokumentation hatte der 51.Deutsche Ärztetag 17.10.1948 Stuttgart beschlossen. Die erste Auflage in Höhe von 10.000 Exemplaren war nur für die westdeutschen Ärztekammern bestimmt gewesen. Die (23) Angeklagten des Nürnberger Ärzteprozesses sind abgebildet in: Angelika Ebbinghaus (Hrsg.), Opfer und Täterinnen. Frauenbiographien des Nationalsozialismus (Schriften der Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jh., Bd.2), Nördlingen 1987 (ISBN 3 89190 95 19) S.261 Albert Baginskys ausführliche Rez. s.v. "Medizin ohne Menschlichkeit" in: Ztschr "Naturheilpraxis", Beilage: Der Heilpraktiker 6.Jg./Aug.1960, Folge 8, S.121-129 Siehe auch Wolfgang Kirchhoff (Hrsg.), Zahnmedizin im Faschismus (1987) 204 S. Seinen Fernseh-Auftrag über Psychiatrie im Nationalsozialismus (gezeigt in ARD am 21.9.1995 um 23h) stellte Ernst Klee vor in der ZEIT Nr.38/ 15.9.1995 S.71 Wer noch Vergleichszahlen wünscht, findet sie in Diss. E. Breuer, Das Verhältnis der Ärzte und Fachärzte zur Gesamtbevölkerung im Deutschen Reich und in der Bundesrepublik Deutschland in der Zeit von 1825 bis 1958, München 1963 Ernst Klee, Autor des Buches „Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer“, antwortete einem Interviewer 1998 auf dessen Einwand, daß angeklagte Ärzte in Nürnberg auf ähnliche Versuche an Strafgefangenen in USA verwiesen hätten, und er wissen wolle, was dann das Spezifische an der NS-Medizin gewesen sei, mit: „Es gibt keine NS-Medizin, es gibt nur Medizin in der Nazi-Zeit. Das Spezifische war, daß man in einem nahezu unbegrenzten Ausmaß statt mit Tieren mit Menschen forschen konnte. Der Jubel darüber, endlich in großem Maße ohne jegliche Tabus Menschenversuche machen zu können, ist auch im Buch dokumentiert. Neben den KZs hatten die Täter auch Zugriff auf Menschen in Psychiatrien und Kriegsgefangenenlager. Die Nazi-Zeit ist ein gutes Lehrbeispiel dafür, was an der Forschung interessierte Ärzte tun, wenn sie alles tun dürfen, was sie im Grunde ihres Forscherherzens tun wollen. An den Versuchen waren in erster Linie nicht die jungen SS-Ärzte beteiligt, sondern gestandene Medizin-Professoren, die schon alles geworden waren, was man werden kann. Das ist doch das, was uns für heute nachdenklich machen muß.“ (zit. aus: Ztschr Mabuse 111 /Jan.-Febr. 1998 S.12) In seiner Dankesrede nach der Verleihung des „Geschwister-Scholl-Preises“ (24.11.1997) in München (unter dem Titel „Deutscher Menschenverbrauch“, in: Die ZEIT Nr.49/ 28.11.1997 S.56) zählte Ernst Klee als Defizite der bisherigen Forschung auf: 1. Der größte Auftraggeber von Menschenversuchen war die Wehrmacht... 2. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (für die Bewilligung der Menschenversuche war Professor Ferdinand Sauerbruch zuständig) hat nahezu jeden KZ-Versuch finanziell gefördert... 3. Kaiser-Wilhelm-Institute, heute heißen sie Max-Planck-Institute, hatten sich an Kriegsforschung und Menschenversuchen beteiligt... 4. Medizintäter sind strafrechtlich nicht verfolgt worden. Selbst die im Nürnberger Ärzteprozeß von einem US-Gericht Verurteilten konnten nach ihrer Entlassung praktizieren und lehren... 5. Die KZs hatten während des Krieges als Labor der Pharmaindustrie gedient...Die Pharma-Täter sind im IG-Farben-Prozeß am 29.Juli 1948 freigesprochen worden.- Zum Gedenken an die Menschenopfer und als Entwurf für eine gewissenhafte Medizin tagte 50 Jahre später wieder in Nürnberg der Kongreß „Medizin und Gewissen“ (Okt.1996); Ehrenpräsidentin war die Psychiaterin Fr.Dr. Alice von Platen (sie hatte zusammen mit Mielke und Mitscherlich den Ärzteprozeß beobachtet). Kongreß-Dokumentation von Stephan Kolb, Horst Seithe, IPPNW (Hrsg.), Medizin und Gewissen. 50 Jahre nach dem Nürnberger Ärzteprozeß 490 S. (ISBN 3-929106-51-5) Rotgrüne Political Correctness schützt nicht immer vor Mißgriffen, siehe -Vera Gaserow, Gnade der späten Vergebung ? Streit um die Ehrendoktorwürde für einen Medizinprofessor mit NS-Vergangenheit, in: Die ZEIT Nr.10/ 28.2.1992 S.20 (108)
Bekenntnis anläßlich des "Tages von Potsdam", an dem sich
Reichskanzler Adolf Hitler öffentlich vor dem greisen
Reichspräsidenten Paul v.Hindenburg in Weltkriegsuniform und dem
in der Loge stehenden leeren Kaisersitz verneigte (u.a. auf einer Briefmarke
festgehalten), im Mai-Heft 1933 der Ztschr "Naturarzt",
wiederabgedruckt in der Festschrift 1934 S.85 Damit dies nicht eine staubige Aktennotiz bleibt, sondern lebendig wird, erwähne ich die Schlotwiese, Stuttgart-Zuffenhausen, betrieben vom dortigen Naturheilverein, inspiriert vom gebürtigen Ulmer Karl Maier (21.2.1886-20.10.1962), Gewerbeschullehrer, Vorsitzender der württembergischen Bundesgruppe des Naturheilbundes seit 1923; seine besondere Werbung und Liebe galt der bundeseigenen Naturheilklinik in Murnau/Staffelsee und seiner erfahrenen Leiterin, Fr. Dr. Lisa Glaser, sowohl als St.Uli noch unmittelbar am See lag, als auch erst recht jetzt in der neuen Gestalt auf der sonnigen Höhe von Herrmannswies. Karl Maier, Träger des Bundesverdienstordens I.Klasse, warb für die Kurse von Fr. Dr. Glaser und für den Besuch der Klinik bei Medizinstudenten und Professoren. Er kümmerte sich um das Zusammenwirken von Gesundheitsverbänden der Anhänger von Kneipp, Hahnemann, Felke und Just (s. Nachruf von Ludwig Ankenbrand auf K. Maier, in: Homöopath. Monatsblätter 87.Jg./Dez.1962 S. 206-207). Was ist davon heute
noch lebendig ? (109)
Man sehe etwa die med. Diss. Richard Ellersdorfer, "Auswirkungen der Machtergreifung des Nationalsozialismus auf das
Gesundheitswesen ...", München 1977 ein, bes. S.103-139, und
halte der Tendenz, Juden auszuschließen und Kritiker mundtot zu
machen, die Lebensläufe von Hp. Max Ostheim (1880-1960) (s. Nachruf von Josef Angerer, in: NHP,
Beilage: Der Heilpraktiker 6.Jg./Folge 2 Febr. 1960 S.33-34) und von Eugen Wenz (1856-1945) (s. Kat. DHM 1996 Objekt
Nr.10.35 sowie Buch von Thomas Faltin, Heil und Heilung, Wiesbaden
2000) entgegen, denke an Wilhelm Zähres vom Verband der Heilkundigen Deutschlands e.V., Sitz Essen,
und Oswald
Granzow vom
Berliner Großverband, denke an profilierte Redner wie Hp. D. Gerpheide , Syndikus und Redakteur der
Verbandszeitschrift “Der Volksarzt", oder Max Gottlieb vom Zentralverband für
paritätische Heilmethoden. Wer es genau
und von Betroffenen selber lesen will, der suche die DENKSCHRIFT über die politische Behandlung des Heilpraktikerstandes von 1869
bis 1945, vorgelegt von der DEUTSCHEN HEILPRAKTIKERSCHAFT e.V., München 1946, 55 S. (Exemplar der Deutschen
Bibliothek, Frankfurt/Main, Sign. D Ks 856) und bedenke, daß es
spätestens seit 1934 (Tod von Reichspräs. v. Hindenburg)
keinen legalen Gesetzgeber im Deutschen Reich mehr gab, der Berliner
Reichstag ausgebrannt war, die faschistische Regierung und Partei mit Gewalt und dem Prinzip
„divide et impera !“ herrschten, also Interessen rücksichtslos und
so lange wie möglich gegeneinander ausspielten, z.B.
ärztliches Standesinteresse auf das Monopol der
Krankenbehandlung,, Verdrängung jüdischer Ärzte, die
Selbstbehauptung der Heilpraktiker und das Verlangen der
Militärführung nach mehr Sanitätern (im Rahmen der
Kriegsvorbereitungen). Im hier folgenden Zitat aus obiger DENKSCHRIFT
auf S.32 sind gemeint: als Syndikus Albert Baginsky und der zwangsweise
eingesetzte Pg. Ernst Kees; auf S.31 unten war „Ärzte-Führer“
Dr. Gerhard Wagner (1888 – 1939), seit 1935 Leiter der
Reichs-Ärztekammer, angeführt worden, der verschiedene
Anläufe zur Regelung „ohne Bestallung“ aufgezählt hatte und Presse-Meldungen
(cave: Zensur damals !)erwähnte, daß Beratungen über
einen Interessenausgleich im Gange seien, zur Sorge gebe es keinen
Anlaß ! „ Am 17. Februar 1939 wurde schließlich ein sog.
Heilpraktikergesetz im Reichs-Gesetzblatt veröffentlicht. Erst
kurz zuvor war dem „Heilpraktikerführer" das erste Mal Gelegenheit
gegeben worden, wirklich an den Beratungen darüber teilzunehmen.
Diese fanden unter der Leitung des damaligen Reichsinnenministers Dr.
Frick und in Anwesenheit des naturheilkundlich orientierten
„Führer-Stellvertreters“ Rudolf Heß am 12. Dezember 1938 in
Berlin statt. Von unserer Seite waren nur der
„Heilpraktikerführer" und sein Syndikus zugelassen, während
die andere Seite mit ungefähr 15 Ärzten in den
verschiedensten Machtpositionen auftrat und auch mehrere Vertreter des Chefs des
Sicherheitsdienstes (!) anwesend waren. Die ärztlichen Vertreter
diktierten einfach nur: für eine wirkliche Durchsetzung unserer
berechtigten Wünsche fand sich keine Möglichkeit. Aber so
sehr der schließlich fertiggestellte Entwurf des sog. Gesetzes
über die Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung den
ärztlichen Vernichtungswünschen Rechnung trug, machte bereits
am Ende dieser Sitzung der damalige Präsident des
Reichsgesundheitsamtes, der Schulmediziner und Altparteigenosse Reiter,
einen neuen gegnerischen Vorstoß. Er verlas nämlich eine
feindselige Erklärung, die er namens des Reichsgesundheitsamtes
veröffentlicht wissen wollte. — Übrigens: das sog. Heilpraktiker-Gesetz von 1939 mit der Absicht, Gefahr für die Volksgesundheit abzuwehren, ist nur unterschrieben von den vier Männern, die nicht demokratisch legitimiert waren und nach 1945 keine Ämter innehatten, insbes. keine Heilprakiker oder Ärzte waren: Hitler, Frick, Heß, Rust (s. RGBl Jg. 1939 T. I S.252).- Warum wird dieser (einzige?) Augenzeugenbericht aus Heilpraktikersicht bis heute verschwiegen ? Warum dauert auch 66 Jahre n a c h dem Februar 1939 der Skandal an, daß die demokratisch gewählten Institutionen des vereinten Deutschland nicht den Bereich Heilkunde mit und ohne Bestallung ordnen, indem sie statt Rechtfertigung eher Anwendung und wiederholbare Behandlungsergebnisse fördern ? Und speziell für HeilpraktikerInnen konkret: der Verlag VHK, früher Bochum, jetzt Bonn, vertreibt trotz Kritik die oberflächliche, unvollständige Darstellung des HP-Standes von Fr. Jan. Freder (s. Werbung in VHK u. Mitgliederverzeichnis 2004) (ISBN3-9807430-5-5) weiterhin – inzwischen auch unkritisch übernommen in die Internet – Enzyklopädie der Wikimedia Foundation s. v. „Heilpraktiker“. Es ist dann ohne weiteres verständlich, daß sich viele (uninteressierte, "unpolitische") HeilpraktikerInnen gar nicht gegen Mißachtung und Verunglimpfung wehren können, z.B. gegen sachliche wie persönliche Falschbehauptungen über Heilpraktiker in der Wanderausstellung "Was ist Homöopathie?" des IGM 2005 - vollends, da eben diese Stellwand zum 50jährigen Jubiläum des Landesverbands des FDH Bd.-Wttbg. 2006 im ersten Stock des Baden-Badener Friedrichbads kommentarlos öffentlich ausgestellt worden ist.- Einzelheiten
siehe Albert
Baginsky, Hinter
den Kulissen des Heilpraktikergesetzes, in: NHP, München, Jg. 1949
H.3, S.4-7, H.4, S.7-9 Zu seinem 60. Geburtstag am 28.10.1961 wurde
A.B. ausführlich gewürdigt durch Präsident Josef Angerer
(s. Okt.heft NHP 1961). Dr.
Eberhard
Wolff (s.u.in
Anm.116) hat unter den Leitbegriffen Menschenverachtung und
Opportunismus die Aufwertung der Laienvereine beschrieben:
Nähe prominenter Parteigrößen zu einzelnen
Reformbestrebungen, etwa Impfgegner, Nichtraucher usw., aber
außer ideologischem Interesse war besonders die konkrete Hilfe
zur Durchsetzung der NS-Politik auf dem sog. "Gesundheitssektor"
gefragt. Sogenannte alternative Verfahren sollten in eine
"Verzichtsmedizin" (der Kriegszeit) eingebaut werden; in einem
Heidenheimer Vortrag vom Okt. 1939 über Kampfstoffe ging es
nahtlos von Phosgen und Lost über zu: Auch unsere
homöopathischen Mittel stellen sich in den Abwehrdienst, so
Crataegus Oxyacantha, Arsenicum Album, Causticum und andere mehr.
Lebhafter Beifall dankte dem Redner... ( Eb. Wolff, "Politische Soldaten der
Gesundheitsführung"? Organisierte Patienten im Nationalsozialismus
- das Beispiel außerschulmedizinischer Laienbewegungen, in:
Jürgen Pfeiffer, Menschenverachtung und Opportunismus. Zur Medizin
im Dritten Reich, Tübingen o.J. S.107-130, Zitat von S.110). Schriftleiter Dr. Gunther Seng gab einen Rückblick auf 100 Jahre populäre Homöopathiezeitschriften, in: Ztschr. "modernes Leben - natürliches Heilen" 100.Jg/ Januar 1975, insbes.S.18-28; er verglich die Homöopathischen Monatsblätter (Selbstverlag der Hahnemannia) mit der Leipziger populären Zeitschrift für Homöopathie (Verlag Willmar Schwabe). (110) s.Gert Dietrichkeit, Gerhard Madaus (1890-1942).Ein Beitrag zu Leben und Werk, Diss. Marburg/L. 1991 (ISBN fehlt in meinem Exemplar) S. 31 (111) ebda S. 32 sowie Mielke/Mitscherlich S. 237 und Wuttke-Groneberg (Hrsg.), Kat."Volk und Gesundheit", Tübingen 1982 S. 198 (112)
Das bekannteste Beispiel sind die gefälschten Arbeitsunfallzahlen
der NS-Zeit (M.H. Kater, in: Protokolldienst Bad Boll 23/82 S. 134).
Aber "Das Verdrängte kehrt unerledigt wieder."
(Mielke/Mitscherlich S. 16), etwa in Form der sog. Laichinger
Hungerchronik des antisemitischen Lehrers Chr. Aug. Schnerring
über das Weberelend auf der rauhen Alb und die ausbeuterischen
Viehhändler; sie war so zweideutig formuliert und es gab sie
in zwei Fassungen (u.a. in der staatstragenden Ztschr
"Württembergische Jahrbücher für Statistik und
Landeskunde" 1917 abgedruckt), daß sie noch in den 70er Jahren in
Schulbüchern als echte Quelle des Alltagslebens zitiert worden
ist, bis endlich das Original 1987 eingesehen werden konnte und
sich als plumpe Fälschung erwies (s.Reinhold Mann, Fälschung, in: Die ZEIT
32/5.8.1988 S. 11-12).
(113) Prof. Alfred Brauchle, gest.1965, leitete von 1934 bis 1943 die Klinik für Naturheilkunde in Dresden; er war Autor des Lexikons "Das große Buch der Naturheilkunde", Prisma Verlag Gütersloh 1957/1977. Ebda S. 130-138 werden die ersten drei Naturheilkrankenhäuser vorgestellt; ebda S.136 werden (bis 1941) 200 wissenschaftliche Arbeiten genannt, die aus der Zusammenarbeit mit Prof. Ludwig R. Grote hervorgingen, von Brauchle "Regulationstherapie" genannt. In Schoelers "Ehrentafel" (in: AHZ 1978 S.148) wird nur Grote angeführt. Prof. A. Brauchle lehrte von 1925 bis 1929 an der Hydrotherapeutischen Anstalt der Universität Berlin, war dann von 1929 bis 1934 Chefarzt am Prießnitz- Krankenhaus Berlin- Mahlow, von 1934 bis 1943 an der Klinik für Naturheilkunde in Dresden, von 1943 bis 1945 am Sanatorium Glotterbad / Schw. und leitete nach dem Krieg das Parksanantorium in Schönau/Schw. Der Hippokrates-Verlag in Stuttgart edierte von ihm u.a.: - Naturheilkunde des praktischen Arztes Band I (10 Vorlesungen über allgem. Naturheilkunde), 1.A.1938, 2.A. 1943, 3.A. 1949 180 S., - ders., Band II (10 Methoden von Nr.1 Fasten bis Nr.10 Seelische Beeinflussung) 1953 184 S.; der Reclam-Verlag Stuttgart edierte von ihm u.a.: - Gekocht oder roh ? Neuzeitliche Ernährungskunst (orig. 1928) 12.A. 1962 Universal-Bibliothek Nr. 6994, 72 S. - Hypnose und Autosuggestion (orig. 1929) 13.A. 1963 Universal- Bibl. Nr. 7028, 80 S. - Psychoanalyse und Individualpsychologie (orig.1930) 8.A. 1963 Universal-Bibl. Nr. 7085, 79 S. - Naturgemäße Lebensweise (orig. 1930) 11.A. 1959 Universal-Bibl. Nr. 7052, 79 S. - Lexikon der Naturheilkunde 6.A. 1951 Universal-Bibl. Nr. 7140/40a, 128 S. Prof. Brauchle besuchte Emile Coue´ (1857-1926) im März 1925 persönlich in Nancy und beschrieb dessen Auftreten im Apothekengarten dort (in: "Hypnose und Autosuggestion" S.19-27). Brauchles "Geschichte der Naturheilkunde in Lebensbildern" habe ich im Moment nicht bei der Hand. (114)
Zusammensetzung aus Sarsaparilla als Hauptbestandteil und Calomel,
Anis, Fenchel, Sennes und gepulvertem Süßholz in Wasser,
abgedruckt in DAB 6 (1926) S. 195 (Neudruck 1951), ebenso in Heinrich Honegger , Die antidyskratische Behandlung als
Basistherapie chronischer Krankheiten, Ulm/D. 1959 S. 53, Tee dazu ebda S. 66 Rez.Nr. 38;
ausdrücklich mit dieser Indikation auch in Julius Mezger , Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre,
Heidelberg 5. Aufl. 1981 S.1281 s.v. Sarsaparilla.- (115) in: AHZ 233/1988 S. 10-14 (116)
s. AHZ 231/1986 S. 228-236 bzw. AHZ 244/1999 S. 124-125 oder Eberhard Wolff, Gesundheitsverein und Medicalisierungsprozeß. Der
Homöopathische Verein Heidenheim/Brenz zwischen 1886 und 1945
(Studien und Materialien des Ludwig-Uhland-Instituts der
Universität Tübingen Bd. 2), Tübingen 1989, Kap. 3.8 S.
196-216, wobei Dr. F. Wolf (s.o. Anmerk. 114) auf S. 209 erwähnt
ist. (117) s. Herbert Schindler, Zur Geschichte des deutschen Homöopathischen Arzneibuchs, in: Deutsche Apotheker Zeitung 125.Jg./Nr.19/9.5.1985 S. 942-94 Der
Vollständigkeit halber und seiner verdienstvollen Arbeit wegen
erinnern wir an den Karlsruher Apotheker Hartwig Gäbler, Der Weg
zur industriellen Herstellung homöopathischer Arzneimittel (in:
Homöopathische Monatsblätter 90.Jg./Nov.1965,243-249) - und
auch an den Nürnberger Medizin-Professor Valerius Cordus
(1515-1544): er legte mit seinem Kompendium die Grundlage für
standardisierte Herstellung von Medikamenten, indem er bekannte und
auch noch nicht genutzte Pflanzen und Kräuter erfaßte, darin
schmerzlindernde, wohltuende Heilpflanzen, auch fast ein ganzes Kapitel
für die Melisse. Der Nürnberger Rat honorierte diese Arbeit
am 20.Okt.1543 mit 100 Goldgulden (ungefähr Jahresgehalt eines
Arztes). Ruhm und Ehre des Valerius Cordus vergingen; es ist kein Bild
des großen Nürnbergers erhalten, der an unbekannter Stelle
in Rom beerdigt ist (s. Ztschr. Natürliche Heilweisen, Arkana-Vlg.
Heidelberg, Dez.1970 S.236). Fr. Elis. Huwer (s.o. in Anm. 2 am Ende )
zeigt auf S.293 Abb.369 die Erstausgabe seiner Pharmakopoe, gedruckt
1546 . (118) z.B. laut Hp. Günther Lindemann , Über die Irisdiagnose im Dritten Reich, in: Ztschr NHP 1989 S. 1300-1303 (kurzgesagt: vor lauter Kompetenzgerangel und Krieg kam nichts Vorzeigbares zustande.) (119)
Geschichte dieses Hauses (1940-1966) s. Kat. DHM (1996) S. 93-98 und
Anm. mit Lit.ang. S. 100, die bis zum Jahr 1964 reichen. Das Herz-Zentrum des neuen RBK mit
Neubau für 36 Betten wurde am 10.10.1986 feierlich seiner
Bestimmung übergeben.
Helmut Zirm, 50 Jahre Homöotherapeutische Belegabteilung am Kreiskrankenhaus Heidenheim. 25 Jahre Förderverein Krankenhaus für Naturheilweisen e.V., Heidenheim. Ein Rückblick (Oktober 1996) (Broschüre m. 39 S.) (120) zit. in: Ztschr "Modernes Leben-natürliches Heilen" Sept.1993 S.575, aus: Theodor Heuss, Robert Bosch, München 1975 (121)
zit. in: Homöopathische Monatsblätter 1958 S. 51 (Redetext
mit Photo des Neubaus); zustimmend auch noch Dr. Paul Mössinger von der
naturwissenschaftlich-kritischen Richtung innerhalb der
homöopathischen Ärzte, in:AHZ 229/1984 S. 247 ((vgl. aber ORG
VI § 52 ! )) (122)
s. Süddeutsche Zeitung vom 28.7.1972 S.40 und Frankfurter
Rundschau vom 19.12.1974 S. 20 sowie die Liste in Mielke/Mitscherlich
S. 253 (123) vgl. Art."Skandal" in Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt 13/31.3.1974 S. 3 (über Freispruch für Dr. Borm) und über Hans Joachim Sewering, der 1933 in die SS, 1934 in die NSDAP eintrat, 1941 Arzt wurde, der 1993 Präsident der antifaschistisch inspirierten World Medical Association werden sollte, siehe die Tagespresse vom Januar 1993 und Protestanzeigen sowie Ernst Klee, Was sie taten (s.o. Anm. 106) S. 120-122, 305-308 (124)
Hp. Martin Bez in Kirchheim/Teck, der 1947 aus
englischer Kriegsgefangenschaft in Indien zurückgekehrt war,
erzählte dem Kirchheimer "Teckboten" Nr.171/26.7.1991 S.12 u.a.:
damals sei es ein doppeltes Wagnis gewesen, eine Sauna zu betreiben. (125)
Gründungsversammlung des Süddeutschen Verbandes für
Homöopathie und Lebenspflege "Hahnemannia" im Saal des RBK,
Stuttgart, in: Monatsblatt für Homöopathie und
Lebenspflege 2.Jg./1951 H.5 S. 71Aufruf dazu, in: ebda 1.Jg./1950
Dezember S. 115 Eine weitere lokale Studie über die Nachkriegsjahre ist:
FWPH Sohn, Der Berliner Verein
homöopathischer Ärzte (1950-1982), in: ZKH 34/1990 S. 124-131 (126) s. Kat. DHM (1996) S. 74 mit Photo sowie Martin Dinges S. 26 Nachruf auf Dr. Münch, Träger des Ehrenzeichens des DZVhÄ 1964, in: AHZ 215/1970 S.125 und 219 (127) s. Nachruf von Dr. Karl Windstosser (128)
Wortlaut des Antrages und der Begründung von Dr.Mössinger in: Hahnemannia-Natürliche
Heilweisen, Homöopathie
und Lebenspflege. Allgemeinverständliche Zeitschrift, hrsg.
Arkana-Verlag Haug, Ulm/D., 1965 Heft 2 S. 28-32
(129) s.o. Anm.8 und 9 (130)
sein Vortrag im März 1975 in Metzingen mit dem Titel "Spiel mit
den Potenzen" Über
quantenlogische Homöopathie informiert http://www.quantum-logic-medicine.com/de/ sowie Prof. Walter Köster mit seinem Buch "Die Logik der Ganzheit
- Medizinische Quantenlogik". (131)
seit 1986 s.o. Anm. 119 vgl. etwa den Sonderdruck: Julius Mezger, Um was es geht. Eine kurze
Darstellung der Hintergründe der Umbesetzung in der
ärztlichen Leitung des Robert-Bosch-Krankenhauses, in: Deutsche
Homöopathische Monatsschrift 7. Jg./Dez.1956 S. 635-641. Oft wurde im Zusammenhang mit der Stuttgarter Messe "Pro Sanita" kritisiert, daß im RBK der Wille des Stifters mißachtet werde, so der Verein "Aktion Gesundheit und Umwelt", Sprecher Dr. Karl Buchleitner, so im Art. "Gegen Boschs Willen Homöopathie verdrängt" von H. Rainer Saal, in: Tageszeitung "Der Teckbote" vom 14.06.1983 oder Beiblatt "modernes Leben - natürliches heilen" Nov. 1982 S.352: die einen württembergischen Lehrstuhl für Homöopathie fördernde Bürgerinitiative beklagt, daß Ärzten des deutschen Zentralvereins der Zugang zur Bücherei ausgerechnet des RBK verwehrt werde, es sei eine Hochburg der Anti-Homöopathie; "es darf nicht angehen, daß der Wille des Stifters derart ins Gegenteil verkehrt wird. Die Aufsichtsorgane der Stiftung werden aufgefordert, zu prüfen, wie es zu diesem Wandel kommen konnte." Wer
heute "Kliniken von homöopathischem Interesse" sucht, findet
Angaben in der Datenbank "dka - Deutsches Krankenhaus Adressbuch", vor
allem unter Sondereinrichtungen oder Fachabteilungen. Bei
der Suche nach naturheilkundlichen Kliniken hilft die Internet-Seite http://www.datadiwan.de/kliniken/ . Sie enthält nach eigenen Angaben
über 5.000
Literatur- und 900 Adresshinweise.
Dort kann man entweder die Erkrankung bzw. die Diagnose eingeben
(von Akne bis urogenitale Erkrankungen) oder aber die gewünschte
Behandlungsmethode (von Akupunktmassage bis Zytostatika-Therapie). Schnell hat man
dann mögliche Kliniken auf dem Schirm, die auf Wunsch auch ausführlich vorgestellt
werden. Außerdem bietet diese Homepage Informationen
über neue Bücher zum Thema Ganzheitsmedizin, eine
Suchfunktion, in der nach bestimmten Stichwörtern Ausschau
gehalten werden kann, sowie einen "Fachberatungsdienst". Das Royal Homeopathic Hospital in London ist anläßlich des Tags der offenen Tür am 12.10.1971 kurz beschrieben, siehe : Homöopath. Monatsblätter, Paracelsus-Vlg. Stuttgart 97.Jg/Mai 1972 (Schriftleiter: Dr. Gunther Seng u. Georg Nagel) (132)
s. Rez. über Wolfgang
Spann , Justitia
und die Ärzte, Zürich 1979 (in: AHZ 230/1985 S. 86) und
Dr. jur. Frank
A. Stebner, Das
Recht der biologischen Medizin, Bd. I und II (133)
z.B. in: Hahnemannia 1965, Heft 8 S. 144 für Metzingen (mit
demText): "Wohnung und Praxisräume stehen bereit."- wohl wissend,
daß seit 1952 Heilpraktiker Willy Rüdrich (1901-1986)(siehe Kat. DHM 1996 Objekt 10.43-10.48 sowie Laudatio, in:
Ztschr "Der Heilpraktiker" Nr.7/1981 S.56 ) am Ort praktizierte;
später kam der Praxisnachfolger des plötzlich verstorbenen
Dr. Stefan, Laichingen, auch hierher. (134)
Ulrich Abel, Die zytostatische Chemotherapie
fortgeschrittener epithelialer Tumoren. Eine kritische
Bestandsaufnahme, Stuttgart 1990, Vorwort S. 1s. (135)
Nachruf auf Pater
Innozenz in:
Schwäbische Zeitung vom 14.12.1984 Über Bruno Gröning, an dessen Stanniolkügelchen sich noch alte PatientInnen erinnern, wurde damals ein Dokumentarfilm gedreht, der in vollen Kinos lief; darüber informiert heute der Grete-Häusler-GmbH-Verlag, 41189 Mönchengladbach (im Netz unter www.gh-verlag.de). Bruno Gröning (1906 Danzig - 1959 Paris), weder Arzt noch Heilpraktiker, war im Juli 1949 in der Heidelberger Uniklinik eingeladen (Prof. U.v. Weizsäcker) und sprach dort vor Zeugen mit ausgesuchten Klinikpatienten, was fotografiert und per Tonband aufgezeichnet worden ist (s. Thomas Eich, Ich will nur helfen und heilen, Mönchengladbach 2006 S.39 ff. ISBN 3-933344-54-9), z.B. sprach Hr. Gröning dort mit einem Patienten mit der gesicherten Diagnose morbus Bechterev, danach konnte dieser sich aufrichten und wieder Treppen gehen, siehe im Netz unter www.bruno-groening.de Grönings Nachfolger im Geiste war in
München-Gräfelfing Hr.Dr.jur. Trampler , den Hr.Dr.med. Hans Rehder,
Hamburg-Altona, im April 1953 wegen anscheinend unheilbarer
Patienten aufsuchte und mit ihm Fernheilung vereinbarte; diese gelang
an den vereinbarten Terminen nicht, aber nachdem Dr. Rehder die drei
Patientinnen einzeln
und ausführlich auf Heilung durch den Geist, auf geistige Sendung
und Heilempfang eingestellt hatte, fühlten diese an
den von Dr. Rehder, nicht von Dr. Trampler, genannten
Tagen Sensationen, konnten aufstehen und wurden nach Hause entlassen. Dr.
Rehder faßte seine Erfahrungen in 10 Punkten zusammen und
folgerte daraus: "In der gesamten Medizin kann jedes
Behandlungsverfahren durch die Glaubensreaktion gesteigert werden." (abgedruckt in Ztschr
"Hippokrates" Bd.26/1955 S.577-580: Wunderheilungen. Ein Experiment.
Aus der Klinik für Magenkranke, Hamburg-Altona, Leitender Arzt:
Dr.med. Hans Rehder) (136)
Rudolf
Tischner,
Geschichte der Homöopathie, Leipzig 1932 Bd.I S.154 (Die Kurzform
"Das Werden der Homöopathie" auf 253 S. ist vom Sonntag-Vlg.
nachgedruckt worden.) Egon Krannich/Calvin Knerr, Die milde Macht ist groß. Aus
dem Leben und Werk des Homöopathen Constantin Hering, 312 S.
Über die Gedenktafel für C. Hering (1800-1880) im
sächsischen Oschatz siehe Arndt Winter in: AHZ 245/2000 H.3
S.117-122 sowie ders./Reinhart
Schüppel,
Zum 200. Geburtstag von C. Hering. Eine Betrachtung seiner Jugendzeit
bis zum Übertritt zur Homöopathie, in: ZKH 44/2000 H.1
S.13-23 .- (137) laut Julius Mezger, Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre, Heidelberg 1981 S.XXVI Nachruf auf Dr. Mezger in: AHZ 221/1976 S. 244, Überblick Schriftenverzeichnis in: ebda 223/1978 S. 151 (Schoelers Ehrentafel) Ihre Erfahrungen bei dieser Cimicifuga-Prüfung 1951 berichtete Paula Schnabel in: ZKH 2/1958 S. 191-196 (138) zit. in: Ztschr. Modernes Leben-natürliches Heilen Sept. 1994 S. 575 (139) s. Kat. DHM (1996) S. 71-73 Die Literaturangaben des jungen Kollegen auf S. 79 zeigen nur Sekundärquellen an; ist Geheimrat Prof. Bier als Person nicht mehr faßbar? Vom methodischen Einwand abgesehen: man halte Oswald Schlegel (1887-1963) , berühmter Sohn des berühmten Emil Schlegel, und seine Würdigung Biers dagegen, abgedr. in: K.A. Bier, Homöopathie und harmonische Ordnung, Stuttgart 2.Aufl. 1949 S. 245-246 ! Diese Aufsatzsammlung schloß mit Biers Beschreibung seines märkischen Waldstücks Sauen. "Mit einem Vortrag über das harmonische Denken in der Medizin und mit der anschließenden Einladung der gesamten Medizinischen Gesellschaft von Berlin zum Besuch seines Waldes von Sauen hat Bier, nicht zufällig, seine Lehrtätigkeit abgeschlossen." (140) s.o.Anm.107 und Taschenbuchausgabe 1962 S. 13-17. Eine neue Generation brauchte eine neue Ausgabe; Klaus Dörner bewegte 7.912 Ärzte zu Spenden in Höhe von 1,4 Mill.DM, sodaß die Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20.Jahrhunderts die dreiteilige Edition des Nürnberger Ärzteprozesses von 1946/47 im Jahr 1999 herausgeben konnte (s. Ztschr "Mabuse" 123/Januar 2000 S. 10). (141) zit. aus Südwestpresse , Ulm/D., vom 25.4.1994: Urteil des Bayr. Verwaltungsgerichtshofes als letzter Instanz zugunsten des Sektenbeauftragten der Evang. Landeskirche, Pfarrer Wolfgang Behnk (142) Margery Blackie, Lebendige Homöopathie. Gesammelte Erfahrungen als vitale Arzneimittellehre, München 1990 (ISBN 3-87758-066-1) S.17 (Rez. von Prof. H.V. Müller in: ZKH 30/1986 S. 262-263) Im übrigen s.o.in Anm.37 Nachruf auf Fr. Dr.Blackie (1898-1981) in: Deutsches Journal für Homöopathie 1/1982 S.44 (143)Beispielsweise Horst Barthel, Homöopathische Schätze von und mit Pierre Schmidt, Schäftlarn 1994, bes.S. 64-157 "Goldkörner" Vgl. Jacques Baur, Dr. Pierre Schmidt und seine Lyoner Schule, in: ZKH 18/1974 S. 100-104 und Dr. med.Anton Kaas (1878-1951), Über 50jährige Erfahrung in einer Landpraxis, in: DHM 9/1958 H.5 S. 237-248 und Prof. Dr. med. Friedrich Schmidt-La Baume (1892-1973), Grenzen und Möglichkeiten der Chemotherapie und Homöopathie, in: Ztschr. Biologische Medizin April 1973 S. 187-190 (Nachruf auf ihn von Dr. Manfred Vosgerau, in: ebda Dez.1973 S. 340) und Dr. med. Helmut Cordier, 20 Jahre praktische Erfahrungen in der Homotoxinlehre und antihomotoxischen Therapie, in: ebda Febr.1980 S. 3-15In AHZ 229/1984 S. 148-149 ist der Text der Stiftungsurkunde der Samuel-Plakette und die Namen der Preisträger von 1951 bis 1984 abgedruckt. Die sog. Schoeler'sche Ehrentafel verdienter homöopathischer Ärzte ist zu finden in: AHZ 223/1978 H.4 S.147-156, hrsg. F.Menge . Um Erhaltung und Förderung naturnaher Heilmethoden zu würdigen, hat die deutsche Heilpraktikerschaft die "PRIESSNITZ-MEDAILLE" gestiftet; sie wurde erstmals im Juni 1961 verliehen.
(144) unbedingt Dr. Gebhardts Rez. (in: AHZ 233/1988 S.128-129) wegen sinnentstellender Übersetzungsfehler in den deutschen Buchtext nachtragen , und zwar nicht nur in der Mittelliste auf S.78-79, sondern ( gerade weil es ein Notfallbuch ist) auch auf -S.47 (Verbrennungen): Causticum ist Ätzkalk und Arg.nitr. ist Höllenstein -S.55 (Erfrierungen): Agaricus ist Fliegenpilz und Hepar sulf. ist Schwefelleber -S.63 Leuchtgasvergiftung wird es ja wohl seit Kriegsende bei uns nicht mehr geben, aber immerhin: mit Bryonia ist die weiße Zaunrübe gemeint. Wohlgemerkt: der Text handelt von Homöopathica - auch wenn auf S.73 was Falsches steht, es geht um Ähnliches und Simile-Regel. (145) in:ZKH 26/1982 S.3-13 (146) in zweiteiliger Aufsatzform, nämlich in: ZKH 26/1982,135-149, 180-197 (147) in: ZKH 22/1978 S.213-215,236-242 (148) s. ZKH 7/1963, 49-57 und als argumentierendes Gegenbild von Paul Vogt (Bearb.), Was leistet die Homöopathie ? Eine Dokumentation 16 beweiskräftiger Fälle aus den verschiedenen Fachgebieten der Medizin. Im Auftrage des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte zusammengestellt, 2.überarb.Aufl. Karlsruhe 1982, 34 S. (149) s.o.Anm.31 und Fritz Donners Studie im Namen des Reichsgesundheitsamtes von 1936, die erst 1995 veröffentlicht worden ist - s.Harald Walach, in:ZKH 34/1990 S.252-259 und AHZ 241/1996 S.173 (150) s.o.Anm.21,23 und sogar Ztschr 'Lancet' Bd.350: 834-843 (1997) über 89 Studien sowie quantitative Metaanalyse nach Linde (1997) besprochen in TA Hom. S.114-115 - inzwischen (s.o. Anm.32 !) auch schon wieder überholt, und zwar "ganz g´schamig" per Laienpresse: siehe Wochenmagazin "stern" 8/2004 S.124, worin die Aussage von 1997 widerrufen wird. O docta ignorantia ! (151) z.B. in: AHZ 242/1997 S.248 (152) s. ZKH 44/2000 S.47-55 (153) in: AHZ 229/1984 S.160-16 sowie Witt/ Keil/ Selim/ Roll/ Vance/ Wegscheider/ Willich, Outcome and costs of homeopathic and conventional treatment strategies: A comparative cohort study in patients with chronic disorder, in: Complement Ther Med 2005; 13(2); 79-86 (154) in: Ztschr. Biologische Medizin 20.Jg./1991 S.632-63 Im Gegensatz zur sog. Eggert-Studie oder zu Meta-Analysen, etwa des Münchener Privatdozenten Claus Linde in The Lancet 350:834-843 (1997), inzwischen bestritten in der Serie des Magazins "stern" 8/2004 S.124 und im Interview mit der ZEIT 24/3.6.2004 S.36, bietet die folgende Schweizer Studie ein vollständiges Health Technology Assessment (HTA), was höher zu bewerten ist: - Prof. Peter Matthiessen / Gudrun Bornhöft (Hrsg.), Homöopathie in der Krankenversorgung - Wirksamkeit, Nutzen, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit, Frankfurt/M. 2006 (ISBN 3-88864-419-1) Dort folgern die Autoren: "Zusammenfassend läßt sich sagen, daß es ausreichend Belege für eine präklinische Wirkung und klinische Wirksamkeit der Homöopathie gibt und dass es absolut und insbesondere im Vergleich zu den konventionellen Therapien eine sichere und kostengünstige Intervention darstellt." Dieser Report wurde im Auftrag des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit und im Rahmen des Schweizer "Programms zur Evaluation der Komplementärmedizin " (PEK) erstellt (343 S.). (155)
So erhalten Ärzte alle drei Jahre eine neue GOÄ,
Heilpraktiker müssen ihr Honorar nach der GebüH von 1985(!)
notieren, zumindest bei Beamten als Patienten; es geht also um
einen Verdrängungsprozeß, nicht nur um unterschiedliche
öffentliche Wahrnehmung, konkret: Hp. Josef Karl weist in seinem Bericht über die
31. Tagung der "Gesellschaft der Ärzte für
Erfahrungsheilkunde" 1966 in Ulm (s. NHP 1966 S. 468) auf die
verdrängten Gründer hin und fragt, ob es immer so sein
müsse auf der Welt, daß geschwiegen wird, wo man um der
Gerechtigkeit willen die Wahrheit sagen müßte; er vergleicht
den Heilpraktiker - gewöhnt, daß man ihn früher bei
Nacht und Nebel aufgesucht hat, daß man bei ihm Hilfe sucht, es
aber nur hinter vorgehaltener Hand eingesteht - mit einem, "der ein
weites Herz hat, ein Stück von einem Zigeuner ist in ihm, er ist
ein Freier - und auch ein Vogelfreier." Nicht bestallte Heilbehandler:
Für das Jahr 1935 nennt med.Diss. E.Breuer München 1963 ((s.o. in Anm.107))S.9 die Zahl von 47.624 Ärzten (zit. nach Prot.dienst Bad Boll -s.o.Anm. 105-S.112). Auf S. 124 gibt Fr. Jan. Freder für die DDR 1960 die Zahl von 78 noch praktizierenden Heilpraktikern an; 1990 seien noch 10 Kollegen tätig gewesen, sechs davon stellt die Autorin auf SS.125-158 vor. In der Ztschr "Gesundheitspolitische Umschau" März 1982 werden für die BRD am 31.12. 1980 wieder 6.732 Heilpraktiker gezählt, davon fast ein Drittel Frauen, nämlich 2.189, und die Hälfte aller Kollegen war in der DH organisiert. Nachkriegszahlen über Anzahl von HeilpraktikerInnen und ÄrztInnen (für 1950 bis 2000) aus Statistischen Jahrbüchern siehe im Schaubild des Anhangs, bes. Spalte (1) und (2) ! Daß regional ungleich die Mehrzahl aller HomöopathInnen, ob Arzt, ob Heilpraktiker, in Süddeutschland, also südlich des "Weißwurstäquators", amtieren, verstärkt nur den Druck auf den/die Einzelne. Mit diesen Zahlenreihen wird das Gerücht entkräftet, HeilpraktikerInnen seien ernsthafte Konkurrenten für ÄrztInnen (die sind sie sich trotz Numerus clausus inzwischen selber- so wie es sich die HeilpraktikerInnen untereinander auch sind); sie sind es, wenn sie richtige Homöopathiekenner sind, und dafür ist nicht diese Statistik mit Wachstumszahlen zuständig. Einkünfte von Ärzten, Zahnärzten und Heilpraktikern (für 1965 bis 1986) als Graphik (mit Zahlen des Statistischen Bundesamtes), in: Die ZEIT 1/28.12. 1990; deren Zahlen sind aufgenommen in Anhang Schaubild Spalte (7). Wenigstens zwei Höhepunkte seien genannt, bei denen Ärztefunktionäre unter Hinweis auf §21 Berufsordnung Heilpraktikern die Ausübung der Heilkunde untersagen wollten: 1.
Prof. Fromm, Präsident der Bundesärztekammer, auf dem 72.
Deutschen Ärztetag 1969 in Hannover ("Generalangriff der
Ärzte auf den Heilpraktikerstand" laut Ztschr.
"Gesundheitspolitische Umschau" 20. Jg./Juni 1969 S. 117-121 oder durch
Albert
Giercke,
Monopolisierung der Schulmedizin durch Auschaltung der Heilpraktiker?
In: Ztschr. "Gesundes Leben, vereinigt mit Heilkunde-Heilwege" Juli
1969 S. 1-5). (156)
vgl. Editorial in ZKH 26/1982, 1-3 und in ZKH 30/1986 H.5 und
Leserbrief an Prof. Müller in H.6 S. 262 oder Paul Mössingers
Nachruf auf Prof. Hans Ritter , in: AHZ 233/1988 S.121-123, mit dem Tenor: es fehlten
Nachfolger, um Hahnemanns Erbe sinnvoll in die Gesamtmedizin
einzubauen. Man erinnere sich an Direktor Hans Walz und Dr. Benno
Schilsky (s.o. Anm.121) und vergleiche Mössingers Aufsatz über die Entwicklung der
modernen Medizin (in: AHZ 229/1984 S.245-250) mit der Betonung
festständiger Krankheiten (z.B. Colitis ulcerosa - Asa foetida D4)
und W. Gawliks Vortrag am 3.4.1997 "Colitis ulcerosa - Ein kranker
Mensch und sein homöopathisches Mittel" (in: Ztschr Der
Heilpraktiker und Volksheilkunde 5/1998 S. 30-33) mit Natrum mur. (Q I
usw. in ansteigender Folge).
Ganz
aktuell evidenzbasiert s.o.Anm. 130 ! Ohne Netz und doppelten Boden,
sprich: RVO, praktizieren wir HeilpraktikerInnen Homöopathie
für unsere PatientInnen und uns selbst - sonst hätten wir
nicht überlebt. Evident, nicht wahr ? Anderer
Beleg: angeblicher Geistesverwandtschaft zwischen S.Freud und
S.Hahnemann, sie seien Seelenwissenschaftler gewesen, gemeinsam sei
ihnen (157)
kritische Betrachtung des HAB durch Dr. Andreas Grimm, in: Thomas Genneper/Andreas Wegener,
Lehrbuch der Homöopathie. Grundlagen und Praxis,
Heidelberg 2001, S.395-397 (Änderungen der Nomenklatur,
Abweichungen bei Ausgangssubstanzen und Herstellung der Arzneiformen) Siehe auch Anm.42 ! Ich erinnere
zuletzt noch an die von Interessengruppen einseitig beherrschte Diskussion um Aristolochia clem.; die politische Entscheidung damals,
die Osterluzei sei auch in homöopathischer Tiefpotenz ein
CA-Risiko und daher allgemein erst in D11 rezeptfrei zugänglich,
wurde danach nur von der Fa. Heel, Baden-Baden, angegangen und
zugunsten ihrer veterinärmedizin. Produkte abgeschwächt.
Dennoch folgte das Verschwinden vom Markt; wer benützt heute noch
Aristolochia hom.? Weder Politik noch Fachverbände rühren bis
heute an jene Fehlentscheidung. Ein modernes Positionspapier zum
Verlust von Nososden findet man unter: http://www.vkhd.de/index.php?option=com_content&task=view&id=208&Itemid=75 (159) zu seinem 80.Geburtstag s. AHZ 243/1998 S. 110 sowie Fs."Homöopathie - das Machbare und das Unendliche", hrsg. Claus Just (160) Um einen versöhnlichen und heilenden Schluß bemüht, erwähnen wir die Apothekerin Fr. Dr. Johanna Budwig (gest. 2003) wegen ihrer verdienstvollen Aufklärung und Propagierung des Leinöls (mit Quark) als bequemen Lieferanten von Omega-3-Fettsäuren und Lignanen, die uns helfen, Zivilisationsschäden abzubauen und zu meiden. Linum usitatissimum war Heilpflanze des Jahres 2005. Zwei ihrer Bücher hießen: - J. B., Das Fettsyndrom. Die fundamentale Bedeutung der Fette und anderer Lipide, Freiburg i.B. 1959, 2.A. 1972, 163 S. - dies., Öl-Eiweiss-Kost. Das wissenschaftlich fundierte Kochbuch der weltbekannten Krebsforscherin (orig. Freiburg) Ndr. Kernen 2000 (ISBN 3-932576-64-0) Wer es schneller wissen will, dem kommt zugute: - Hans-Ulrich Grimm / Bernhard Ubbenhorst, Leinöl macht glücklich. Das blaue Ernährungs-Wunder, 2.A. Stuttgart- Bad Cannstatt 2007, 174 S. (ISBN 3-9810915-2-6) Dort wird Fr. Dr. Budwig auf S.74-75 vorgestellt.- Für die Seh-Menschen und Ästheten unter uns: Dr. Hahnemanns Zeitgenosse ERNST F. CHLADNY (1756-1827), Dilettant im besten Wortsinne, experimentierte mit „stehenden Wellen“ (sog. Chladny´sche Tonbilder), heutzutage „Kymatik“ genannt: Abbilder des Simile ? Hr. Alexander Lauterwasser, Überlingen, hat sie als goldfarbene Figuren auf schwarzem Fotopapier festgehalten, sichtbar auf dem Weleda-Kalender 2006 und im Netz unter www.foto-lauterwasser.de und in Buchform „Wasser Klang Bilder“ (ISBN 3-85502-775-7): einmalig die Spirale als alle Polaritäten integrierende Struktur (z.B. in der Kathedrale von Chartres während des Oratoriums „Stella Maris“, komponiert von Helge Burggrabe, wieder aufgeführt in Hamburg) ! Sinti und Roma wissen damit Bescheid; wer wie ich eine Bildungslücke ausfüllen muß, der lese von Dr. Colum McCann, Zoli. Roman, orig. London 2006, Reinbek 2007 (ISBN 3 498 044893) Seite 378 ! Und so geht’s: Zoli ließ für die Kinder Zuckerkörnchen (oder Salz oder Grassamen) auf einem Blech (Ernst Chladny hatte eine dünne Glasplatte) tanzen, das auf einem Sägebock abgelegt war, indem sie mit einem Geigenbogen sanft den Rand des Blechs streicht, bis es anfängt zu summen; Zucker hüpft und bildet vibrierende Muster, stehende Wellen, Ringe, dazwischen einzelne Körner wie Solisten, eben Tonbilder - denn der Zucker bewegt sich hin zu Stellen mit geringster Schwingung.- Neben diesem friedlichen Bild voller Neugier und Freude bleibt uns in Süddeutschland der grauenvolle Kinderraub in der katholischen Diözese Rottenburg / N., die bis Öhringen reicht, wo Kinder ihren wandernden Eltern geraubt, zu Nonnen in Schulen wie in Mulfingen / Ostalb gesteckt und 1944 nach Auschwitz verschleppt worden sind. Angela überlebte den „Ausflug“, weil sie an diesem Tag zur Strafe ins Bett geschickt worden war; sie erzählte erst als Greisin davon (s. Michael Krausnick, Auf Wiedersehen im Himmel. Die Geschichte der Angela Reinhardt, München 2001). Ganz zu allerletzt (für das Besser-Machen-Wollen): lies „Homöopathen unter sich“, in: Ztschr Modernes Leben – natürliches Heilen, Paracelsus-Vlg. Stgt., 100.Jg./ August 1975, 188-189, aus: The Torch of Homeopathy, India, Oktober 1973 – und lächle, Bajazzo ! Denn dort steht u.a. zu lesen: .........G: Ich würde gern von Ihnen noch hören, was Sie bis jetzt eingenommen haben. B: Wieso ? Ich habe Ihnen ja die Mittel genannt, ich habe sie alle genommen. G nickte nur, griff nach seinem Block und notierte Teucrium mar. ver. C 200, 10,0 Glob. DS. 1x nüchtern 10 Glob. auf der Zunge zergehen lassen. B las diese Verordnung, stutzte, fragte, wie er denn darauf gekommen sei. G: Ganz einfach ! Wenn zu viele Mittel einen Zustand von Überempfindlichkeit herbeigeführt haben, sodaß nichts mehr anspricht, gebe ich Teucrium hom. Der Katzengamander hat mich noch nie im Stich gelassen.. ((überliefert von Hrn. Dr.med. Dr.phil. Walter Herz, Karlsruhe, zu finden auch in Der Neue Clarke S.5887)
Vorbemerkung: Spalte (1) HEILPRAKTIKER insgesamt/weiblich: Spalte (2) berufstätige ÄRZTE: Spalte (3) EINWOHNER insgesamt: Spalte (4) EINWOHNER a)je Heilpraktiker, b) Ärzte
je 10.000 Einw. / Einw. je Arzt: Spalte (5) HOMÖOPATHISCHE ÄRZTE: Spalte (6) APOTHEKER/APOTHEKEN im Verhältnis zur
Einwohnerzahl: Spalte (7) EINKÜNFTE der Heilpraktiker und
Ärzte: Spalte (8) GESUNDHEITSAUSGABEN in Prozent des BIP: Nachbemerkung: |