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Arzneistoffe in alphabetischer Ordnung

 

Lateinische Bezeichnung Kürzel Deutsche Bezeichnung Geprüft durch:  Familie 
Hydrastis canadensis

                                         
                                     Photo:  Gudjons

hydr. Kanadische Gelbwurz 

HAB I Vorschrift: 4a 

Verwendet wird der getrocknete Wurzelstock. 

"The tincture is prepared from the fresh root." HeG

Hale, Nicols, Burt, 1866 HaM

Whitesides, Weaver 1866 American Homoeopathic Observer AOB

Lippe mit Studenten am Hahnemann College of Philadelphia 1867 Hahnemannian Monthly  HHM

Allen zitiert 22 Prüfer und führt 388 Symptome auf. 

Prüfbericht von C. Wessselhoeft  Allgemeine Homöopathische Zeitung 1929/177 AHZ

Ranuculaceae
 
THEMA 
Exsudative Diathese 

ALLGEMEINES 
Hydrastis wirkt bei katarrhalischen Erkrankungen der Schleimhäute mit dicken, gelben, wundmachenden, hellroten Sekreten. Hämorrhagien. Flache Ulcerationen. Katarrhe lokalisieren sich bevorzugt im HNO-, im urogenitalen- und gastrointestinalen Bereich. Rauhe, brennende Schmerzen. Paßt bei atonischen, kachektischen, degenerativen Prozessen. Findet deshalb Verwendung bei leicht ermüdbaren, schwachen, abgemagerten Personen. Cancer und praecanceröse Zustände. Struma während der Pupertät und Schwangerschaft. Ohnmacht mit reichlichen Schweißen. Kleine Wunden bluten und vereitern. Kleiderdruck um die Leisten. 

MODALITAETEN 
Verschlimmert durch: 
Einatmen. Kalte Luft. Frische Luft. Trockene Winde. Geringfügige Blutungen. Waschen. Berührung. Alter. Bewegung. 

Gebessert durch: 
Druck. 

GEMUET 
Kaum psychische Symptome. Vergesslichkeit; kann sich nicht erinnern, was er gerade gesagt oder gelesen hat. Reizbar. Gehässig. Schwermut; sicher, sterben zu müssen, wünscht es. 

KOPF 
Dumpfe, schwere, katarrhalische Stirnkopfschmerzen über den Augen; trunkenes Gefühl, Schwäche mit dumpfen Schmerzen im Hypogastrium und lumbalen Rücken. Scharfes Schneiden in den Schläfen und über den Augen, < links, > durch Druck. Stirnkopfschmerzen durch gastrointestinalen Katarrh; Verdauungstörungen, Obstipation, Hyperacidität, Hämorrhoiden, Uteruserkrankungen, etc.. Nässendes Ekzem entlang der Stirnhaarlinie, < durch Waschen. Kopfschwarte und Gesicht bedeckt mit dicken Krusten, nach der Entfernung excoriiertes, rohes, wundes Gewebe. Seborrhoe mit trockenem, dick verkrustetem, glanzlosen Haar. Seborrhoe. 

AUGEN 
Gelb bis dunkelgrün verfärbte Skleren. Herabgesetzte Akkomodationsfähigkeit. Skrofulöse, trockene Konjunktivitis, mit kratzenden, brennenden Schmerzen, Neigung zur Ulceration. Schweregefühl der Oberlider, aber auch feuchte Form mit gesteigertem Tränenfluß und dicken, weißlichen Sekretabsonderungen; Folge von trockenem, scharfem Wind. Blepharitis. 

OHREN 
Otitis media, mit dicken, zähen Sekreten, mehr Schleim als Eiter. Purpurfarbenes, gewölbtes Trommelfell. Perforation des Trommelfells. Otorrhoe. Taubheit. Tinnitus, Dröhnen, wie von einer Maschine. Ohren, gerötet, bedeckt mit dicken Krusten. Rhagadenbildung der Haut am Übergang zum behaarten Kopf. 

NASE 
Luft wird in der Nase als kalt empfunden. Dicker, weißer, gelber, fadenziehender, massiger Katarrh, aber auch dünner, wundmachender Fließschnupfen. Retronasaler in den Rachen tröpfelnder Katarrh. Wundheitsgefühl in knorpligen Abschnitten der Nase. Epistaxis; blutige Krusten. Brennende Wundheit. Schnupfen geht in eine chronische Sinusitis über. Ozaena. 

GESICHT 
Müde, abgekämpft, gelb. Flushes. Erysipel. Pockenähnliche Ausschläge. Nase, Lippen und Kinn geschwollen. Juckreiz. Ulcerationen der Nase und Lider. Aphthen der Lippen, Zunge geschwollen."Cancer on lips". PhM

MUND 
Schmutzig, gelb belegte, geschwollene Zunge. Zahneindrücke. Schmerzt wie verbrüht. Bitterer Geschmack. Wundschmerzende Aphthen. Stomatitis; stillender Mütter oder schwacher Kinder. "Bleeding painful cancerous growth on hard palate". PhM

HALS/KEHLKOPF 
Schleimhaut rauh und wund. Abhusten großer Mengen zähen, gelben, weißlichen Schleims. Pseudomembranen, diphtherische Entzündung des Rachens. Erschlaffung der Uvula und des weichen Gaumens. Ulcerierte Schleimhäute. Chronische Angina durch retronasalem Katarrh, oder in Verbindung mit Magenschleimhautreizung. Follikuläre Pharyngitis. 

BRUST 
Bronchitis alter, erschöpfter, appetitloser Patienten . Husten mit rauher, kratzender, kitzelnder Empfindung im Kehlkopf, brennende, wunde, rauhe Schmerzen in der Brust. Rasselnde, verschleimte Bronchien; mit fiebriger Hitze abends und nachts. Auswurf ist dick, gelb, zäh, ggf. blutig. Cancer der rechten Lunge mit Knötchenbildung der äußeren Brust. Herzklopfen mit Ohnmacht. Atemnot mit Herzklopfen. Herzklopfen mit einschießenden Schmerzen in der Brust, die sich in die linke Schulter erstrecken. Dabei ggf. Taubheit des Arms. Herzklopfen beim Liegen auf der linken Seite. Intercostalneuralgie. 

ABDOMEN 
Abmagerung. Hunger mit Vernichtungsgefühl und Herzklopfen, aber Appetitlosigkeit. Abneigung gegen Speisen und schlechte Verträglichkeit der Speisen. Abneigung und Unverträglichkeit von Brot und Gemüse. Atonie des Magens. Erbrechen. Chronischer Gastroduodenalkatarrh. Flatulenz. Gastritis; maßloser Patienten. Pulsieren im Epigastrium. Schmerzhafter Tumor im Epigastrium. Schneidende Schmerzen von der Leber zum rechten Schulterblatt; < durch Liegen auf der rechten Seite oder auf dem Rücken (Phatak). Schneidende Schmerzen im Hypogastrium erstrecken sich in die Testes, nach Stuhlgang, mit Ohnmachtsgefühl. Konstriktionsempfindung im Hypogastrium. Blähungskolik; Empfindung als ob ein hühnereigroßer Klumpen in der rechten Iliacal- oder Lumbalregion auf- und absteigt. Scharfe Schmerzen in der Milzregion mit dumpfen Schmerzen und Brennen in Magen und Darm. Hartnäckige Verstopfung; während der Schwangerschaft; nach Abführmitteln. Klumpige Stühle durchmischt oder bedeckt mit Schleim. Hämorrhoiden; mit anfallsweisen Kopfschmerzen und Verstopfung. Wundes Wehtun des Rektums während und lange nach dem Stuhlgang. Schmerzen in den Leisten wie verstaucht. 

NIEREN/HARNWEGE 
Dumpfe Schmerzen in der Nierengegend. Chronische Cystitis. Dickes , schleimiges Sediment im Urin. Fauler Geruch des Urins. 

MAENNLICHE GENITALIEN 
Zerrende Schmerzen in der rechten Leiste ziehen von dort in den rechten Hoden, dann in den linken Hoden und in die linke Leiste. Akute und chronische Gonorrhoe. Katarrh der Urethra mit dicken oder flüssigen, schmerzlosen Absonderungen. 

WEIBLICHE GENITALIEN 
Erosion der Cervix. Dicker, wundmachender, gelber, zäher Fluor. Pruritus vulvae, mit starkem Fluor; sexuelle Erregung. Vagina wund während Koitus, blutet danach. Wirksam bei habitueller Neigung zu Adhäsionen der Placenta. Heiße, wäßrige Absonderungen aus dem Uterus. Menorrhagie und Metrorrhagie. Mamma-CA; eingezogene Brustwarzen, wund, eingerissen; bei stillenden Müttern. Schmerzen in der rechten Brust beim Niesen. 

NACKEN/RUECKEN 
Skrofulose. Chronische Schwellung der cervikalen Lymphknoten, große allgemeine Schwäche. Wunde Schmerzen der Nackenmuskulatur. Steife und Schmerzen der Lendenwirbelsäule, nach Vornüberbeugen muß er sich am Tisch festhalten, um sich aufzurichten; unfähig, sich aufzurichten bevor er einige Schritte gegangen ist. Schmerzen der Lendenwirbelsäule während Klimakterium. 

EXTREMITAETEN 
Müdigkeit und Zerschlagenheitsgefühl während Erkältung. Schmerzen vom Hinterkopf zu den Schultern mit rheumatischen Schmerzen in den Unterarmen. Schwäche der Beine und Knie. Erysipel der unteren Extremität. Glänzende Hautefflorescencen zwischen Kniescheibe und Fußrücken, die Haut schält sich, ist pergamentartig, rissig und näßt leicht. Geschwüre der Unterschenkel mit einschießenden scharfen Schmerzen. Ödem an Knöcheln und Füßen. 

HAUT 
Gelblich-grünes Kolorit. Heiße, trockene Haut während Fieber. Brennende Hitze mit Juckreiz. Extreme Schweiße unter den Achseln und im Genitalbereich. Urticaria von Kopf bis Fuß. Erysipel des Gesichts, der Handinnenflächen, der Fingergelenke und Handgelenke; nachfolgend schält sich die Haut, Schmerzen nachts <. Fissuren an Körperöffnungen. Chronische Geschwüre infolge schlechter Wundheilung nach Quetschungen, Rissverletzungen, Verbrennungen, nach Tumorextirpationen oder auch im Zusammenhang mit Hauterkrankungen. Geschwüre mit schmerzlosen Granulationen, wenig Eiterbildung bei schwachen, kachektischen Personen. Ausschlagblasen auf der Haut mit klarer Flüssigkeit. Der Ausschlag ist den Pocken ähnlich. Es lindert den Juckreiz, verringert die Schwellung und das Fieber. 

SCHLAF 
Ruheloser Schlaf. Sorgenvolle Träume. Wird durch Rückenschmerz und dumpfe Schmerzen im Nabel und Hypogastrium geweckt.

FIEBER/FROST/TEMPERATUR 
Hitze und Frost wechseln sich ab. Reichliche Schweiße. Die Temperaturen steigen nicht sehr hoch. 


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