THEMA
"Distressing and intense nausea and inclination to vomit, and
after vomiting there is immediate inclination to do so again. Constant
nausea with
clean tongue is the watchword."
DeM
ALLGEMEINES
Ipecacuanha wurde gegen Ende des 17. Jahrhunderts von Leibniz in die
damalige
Pharmakopoe eingeführt und als Emeticum sowie als Medikament gegen
Ruhrerkrankungen
benutzt. Bei oraler Anwendung kommt es zu Speichelfluß,
Übelkeit
mit warmem Schweißausbruch, ohnmachtsartiger generalisierter
Schwäche,
Schwindel, Muskelerschlaffung, beschleunigtem Puls sowie zu Erbrechen
30-60
Minuten nach Applikation, unter Tenesmen des Darms und schaumigen,
gegorenen
Diarrhoen, die häufig blutig sind. Das Míttel wirkt
hauptsächlich
auf:
- den Nervus Vagus des Parasympathicus und die durch ihn
versorgten Organe, wie Herz, Bronchien und Magen-Darm-Trakt.
- die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts, des
Tracheobronchialbereichs einschließlich der Lungen
Durch die Reizung des Vagus wird der Tonus der glatten Muskulatur
erhöht und es entstehen Spasmen der Luftröhre und Tenesmen
des Magen-Darm-Traktes. Die arteriellen Kapillaren der
Schleimhäute sind aktiv kongestioniert und es kommt zu hellroten
Hämorrhagien. Insbesondere die Schleimhäute von Magen und
Darm sind gereizt und es wird eine Gastroenteritis erzeugt, mit
großer Übelkeit und Erschöpfung. Hypersekretion und
Spasmen
der Bronchien führen zu krampfartigem, erstickendem Husten, mit
Rasselgeräuschen
über den Bronchien und Hämoptysis.
CAUSA
Diätfehler.
MODALITAETEN
Verschlimmert durch:
Wärme. Feuchte Räume. Hitze und Kälte. Erbrechen.
Periodizität; jeden 2. Tag. Völlerei. Speisen; Geruch von,
üppige, Obst; saures, Schweinefleisch, Butter, Fettes, Kaffee,
Gebäck, Pfannkuchen, trockene Speisen.
Gebessert durch:
Frische Luft. Ruhe. Schließen der Augen. Kalte
Getränke.
GEMUET
"Mürrisches Wesen, was alles verachtet, und will,
daß auch andre nichts achten und schätzen sollen."
HC Ungeduld; voller Wünsche und Verlangen, weiß
aber
selbst nicht, was er will. Gereizt, unwillig und böse.
Ungeschickt;
stößt alles an. Aufgebracht über kleinste
Geräusche.
Kinder schreien ununterbrochen und lassen sich schlecht
beruhigen.
KOPF
Berstende Kopfschmerzen. Migräne; über einem Auge,
periodisch, mit
Übelkeit und Erbrechen.Schmerzen im Hinterhaupt < durch
Erbrechen; während Frost. Kopfschmerzen erstrecken sich durch den
Kopf bis zur Zungenwurzel.
AUGEN
Konjunktivitis. Chemosis. Reichlicher Tränenfluß, beim
Fixieren des Blicks, mit Übelkeit. Einschießende Schmerzen
der Augäpfel. Übelkeit beim Sehen auf sich bewegende
Gegenstände.
OHREN
Geräuschempfindlichkeit. Kälte der Ohren bei Fieber.
NASE
Epistaxis; Blut hellrot.Wäßriger Schnupfen mit häufigem
Niesen.
Schnupfen mit verstopfter Nase und Übelkeit.
GESICHT
Blaß und geschwollen. Blaß mit Rändern um die Augen.
Periodische
Orbitalneuralgie, mit Tränenfluß, Lichtempfindlichkeit und
wunden
Augenlidern.
MUND
Saubere bzw. wenig belegte Zunge bei Gastroenteritis. Geschmack;
bitter, süßlich,
blutig, wie ranziges Fett. Starker Speichelfluß mit Ekel und
unaufhörlicher
Übelkeit. "Toothache, with a jerk radiating to temples; >
while
eating."PhM
HALS/KEHLKOPF
Rauher, trockener, wunder Hals. Krampfartige Zusammenziehung in Hals
und
Brust. Schmerzlose Heiserkeit; am Ende einer Erkältung. Krampf der
Stimmbänder.
Reizhusten durch Kitzelgefühl im Kehlkopf. Anhaltender Husten bei
jedem
Atemzug. Krampfhaftes Husten mit Übelkeit und Brechreiz; nachts.
Keuchhusten,
mit Blutungen aus Nase und Mund.
BRUST
Krampfartiges Zusammenziehen der Brust; kann kaum atmen.
Hämoptysis bei
geringster Anstrengung. "Asthma accompanied with skin disease."
PhM Grobblasige Rasselgeräusche über den
Bronchien. Bronchopneumonie. Pneumonie; Kinder. "Ipecac. applies
much more to children than it does to adults."BrP "Always in these
Ipecac. Children the thing that strikes
you is the amount of mucus in the chest; there is mostly a diffuse,
generalized
rattle."BrP
ABDOMEN
"Internally admistered in appropriate doses it is a powerful
but not a rapidly acting emetic and an expectorant."
NeM Starkes Elendigkeits- und Leeregefühl; als ob der
Magen
herunterhängt. Schreckliche Übelkeit wird nicht durch
Erbrechen
gebessert. Erbrechen von Speisen, Schleim, Galle, Blut, nach Fettem,
Obst,
Eis und Durcheinanderessen, < beim sich Bücken.
Durstlosigkeit.
Abneigung gegen Speisen. "Vomiting of infants at the breast."
PhM Schneidende, kolikartige Schmerzen im Bauchraum; in
der Nabelgegend
erstrecken sich bis zur Gebärmutter, < durch Bewegung,
>
durch Ruhe. Diarrhoe; wäßrig, gelblich, schleimig, schaumig,
wie
gegoren, blutig. "Lumps of mucus in stools"
PhM Gastroenteritis mit heißem Kopf und kalten
Beinen.
PhM
NIEREN/HARNWEGE
Hämaturie mit Übelkeit und schneidenden Schmerzen im
Bauchraum, Beklemmungsgefühl der Brust und Kurzatmigkeit. "Shooting
from kidney, down the tighs to the knees."
HeG
WEIBLICHE GENITALIEN
Menses zu früh und zu reichlich; vier mal in sieben Wochen.
Dysmenorrhoe; Schmerzen in der Nabelgegend erstrecken sich bis in den
Uterus. Anhaltende uterine Hämorrhagien; stark und gußweise,
hellrot mit Übelkeit. Schwangerschaftserbrechen. Schwäche bei
schwacher Menstruation. Schneidende Schmerzen im Uterus, erstrecken
sich von links nach rechts, < durch Bewegung.
NACKEN/RUECKEN
Krampfartige Schmerzen zwischen den Schulterblättern bei Bewegung.
"Tetanic spasms of back which bends the back backwards or forwards."
PhM Shooting from kidney, down the tighs to the knees."
HeG
EXTREMITAETEN
Zerschlagenheitsgefühl der Glieder. Kälte der Hände und
Füße.
Krämpfe in den Beinen nachts. Als ob der Oberschenkel verrenkt
sei,
beim Hinsetzen.
HAUT
"LOCALLY, Ipecacuanha produces dermatitis, going on to
pustulation. It is an uncertain antiseptic, destroying, for instance,
anthrax bacilli but
not the spores."NeM
Juckreiz der Haut, kratzt, bis er erbricht.
SCHLAF
Gähnen und Verlangen sich zu strecken. Schläge der
Extremitäten beim Einschlafen. Stöhnen während des
Schlafs. Schläft mit halbgeöffneten Augen. Aufschrecken aus
dem Schlaf. Schlafmangel verursacht Übelkeit und
Kraftlosigkeit.
FIEBER/FROST/TEMPERATUR
Überempfindlich gegenüber Wärme und Kälte. Frost
gefolgt
von Hitze und Schweiß. Kurze Frostphasen, lange Hitzestadien.
Hitze
ohne Durst. Übelkeit in allen Stadien. Fieberhafte
Gastroenteritis. Verschlimmerung
während des Schwitzens, > nach Schweiß. Kalter
Schweiß
der Hände und Füße.
|