THEMA
"Excessive nervous sensibility"
BgS
ALLGEMEINES
Während der Prüfung mit Asarum dominiert der narkotisierende
Effekt
der Droge, und es stellt sich ein Zustand geistiger Erschöpfung
mit
Versagen der intellektuellen Funktionen ein. Es kommt zu Verlust der
geistigen
Aufnahmefähigkeit, Konzentrationsmangel,
Gedächtnisstörungen, gestörtem Schlaf oder Schlafsucht,
kongestiven Kofschmerzen und einem Gefühl von Berauschung. Obwohl
die depressive Gemütslage, Melancholie und Mattigkeit
vordergründiger sind, deuten zwei, von Rückert und
Franz gemachte, Beobachtungen die Indikationen an, die in der
Homöopathie hauptsächlich Verwendung finden: "Überempfindlichkeit
aller Nerven:
wenn er nur daran denkt (und dieß muß er
unaufhörlich), daß
Jemand mit der Fingerspitze oder dem Fingernagel auf Leinwand oder
dergleichen
leise kratzen könne, so durchschaudert ihn ein höchst
widriges
Gefühl, das auch alle seine Gedanken und Verrichtungen auf
Augenblicke
hemmt (n. 11 St.) (Rückert, a. a. O)"
HR "Er glaubt beim Gehen in der Luft zu schweben, wie
ein vollendeter
Geist (Franz, a. a. O.)"
HR Asarum hat sich bewährt bei Überreizung des
gesamten
Nervensystems infolge geistiger Überanstrengung oder Alkoholabusus.
"Das wichtigste Charakteristikum dieses Mittels ist eine
Überempfindlichkeit
des gesamten Nervensystems, und diese Überempfindlichkeit
konzentriert
sich vor allem auf den Gehörnerv: Asarum-Patienten können
keinerlei
Geräusch ertragen."
ViM Der Geist ist so erschöpft, daß jede
emotionale
Erregung Kälteschauer auslösen kann. "It is suitable to
literary
men of sedentary habits who shrink from cold or always feel cold."
PhM
CAUSA
Geistige Überanstrengung. Alkoholabusus.
MODALITAETEN
Verschlimmert durch:
Geräusche; Kratzen der Fingernägel über Leinen, Seide,
Rascheln
von Papier, etc.. Kaltes, trockenes Wetter. Emotionen. Nachdenken <
Kopfbeschwerden
und Übelkeit.
Gebessert durch:
Kalte Waschungen; des Gesichts. Feuchtes, nasses Wetter. Gehen im
Freien. Erbrechen (Kopfsymptome).
GEMUET
Schwäche der Geisteskräfte; kann sich nichts merken, die
Gedanken
schweifen ab. Drückendes, dummes Gefühl im Kopf > durch
Erbrechen.
Schreckhaftigkeit bei plötzlichen Geräuschen. Traurigkeit und
Weinen.
Empfindung, als ob er schwebt, beim Gehen in frischer Luft.
KOPF
Schmerzen an verschiedenen Stellen des Kopfes; drückend, ziehend,
herausdrückend,
von innen nach außen, meist in der Stirn und über den Augen
>
durch Gehen im Freien, durch Druck, in kalter Luft, < durch Sonne,
bei
Gewitter, beim Vorneüberbeugen. Pulsierende Kongestionen zum Kopf.
"Tension of whole scalp; can not bear combing."
PhM
AUGEN
Konjunktivitis mit schmerzhaftem, brennenden Trockenheitsgefühl.
Scharfer
Tränenfluß. "Darting pain in the eye; after operation."
PhM Akkomodationsstörungen. Lesen erschwert.
Subikterische
Skleren.
OHREN
"Painfully sensitive hearing"
BgS "Oversensitiveness of nerves, scratching of linen or
silk
is unsupportable."HeG
Ohrgeräusche; brausen, wie Sturmwind von weitem im
linken,
helles Singen im rechten Ohr. Empfindung, als seien die Ohren
verstopft.
Nahe Stimmen scheinen aus großer Entfernung zu kommen.
Empfindung, als sei ein Fell über die Ohren gespannt.
NASE
Schnupfen mit Niesen und dicken gelben Absonderungen;
Stirnkopfschmerzen.
GESICHT
Wärme des Gesichts > durch kalte Waschungen.
MUND
Stomatitis; Zahnfleisch wund, druckschmerzhaft, geschwollen. Brennen
und
Trockenheit im Mund. Speichelfluß. Speichel; brennend,
heiß, zäh,
süßlich, fade. Foetor. Fauler, bitterer Geschmack.
Tabakrauchen
schmeckt bitter.
HALS/KEHLKOPF
Lymphknoten des Unterkiefers druckschmerzhaft geschwollen. Rachenring
gerötet.
Mandeln zerklüftet. Trockener Reizhusten.
Zusammenschnürungsgefühl.
BRUST
Husten durch Kurzatmigkeit. "Asthmatic breathing < outdoors and
cold."
PhM "Breath very short night."
HeG Lufthunger. Konstriktionsgefühl der Brust.
ABDOMEN
Verlangen nach alkoholischen Getränken; Alkoholiker. "Horrible
sensation
at epigastrium when getting awake in morning"
HeG Durst auf kaltes Wasser, > die
Beschwerden.Appetitlos; hungrig.
Abneigung gegen gekochte Speisen und Fleisch. Verlangen nach Frischem;
Obst,
Gemüse, Saures. Leeres Aufstoßen. Sodbrennen. Erbrechen;
bitter
sauer, starkes Elendigkeitsgefühl. "Kolikartige Leibschmerzen,
schneidend
aus der Lebergegend zum rechten Schulterblatt ziehend (vgl.:
chel.
), mit starker Übelkeit und Völlegfühl."
MzM Asarum wurde als Brechmittel mit Ipecacuanha
verglichen, aber
Hahnemann wies schon auf die große zu verabreichende Menge der
Droge
hin, die dazu nötig ist. Diarrhoe; zähschleimig,
weißgrau,
aschfarben, als ob nicht alles abgegangen sei.
Zurückschlüpfen
des Stuhls. Als ob der After offen stünde.
NIEREN/HARNWEGE
Vermehrter Harndrang; Brennen vor und nach dem Wasserlassen.
Linksseitige Nierenkolik.
Oxalatkristalle.
MAENNLICHE GENITALIEN
"Ein wilder, empfindlicher Schmerz im linken Schooße,
welcher schnell durch die Harnröhre in die Eichel fuhr und in
derselben einen schründenden, zusammenziehenden, heftigen
innerlichen Schmerz eine lange
Zeit unterhielt."HR
WEIBLICHE GENITALIEN
Abort. Menses drei Tage zu früh oder verspätet. Fluor;
zäh und gelb. Beim Einsetzen der Menses starke
Rückenschmerzen, die es ihr
kaum ermöglichen zu atmen.
EXTREMITAETEN
"Leichtigkeit in allen Gliedern: er weiß gar nicht,
daß er einen Körper hat."
HR Schmerzen in verschiedenen Gelenken; Hüft-,
Schulter-,
Ellbogen-, Hand- und Fingergelenke. Ziehend, reißend, stechend,
krampfartig, wie verrenkt. Ameisenlaufen in Fingern und Zehen.
Ischialgie links; ziehend-bohrende Schmerzen in der linken
Gesäßhälfte, erstreckt sich bis zur
Wade, Sitzen <, Gehen, Liegen und Wärme >.
HAUT
Rötliche juckende Quaddeln der Haut, abends im Bett, durch Kratzen
>.
Schwellung der Haut; erysipelartig. "Stecknadelkopfgroße
Papeln und
Pusteln an Hand- und Fingerrücken mit starkem Juckreiz, nach 12
Tagen
squamöse Abschilferung."
MzM
SCHLAF
Müdigkeit und Tagesschläfrigkeit. Spätes Einschlafen
nach
geistiger Anstrengung. Unruhiger Schlaf.
FIEBER/FROST/TEMPERATUR
Frost; einzelne Teile werden eiskalt. Gänsehaut. Kälte der
Hände
und Füße. Frost > durch lebhaftes Gehen und Reden.
Schüttelfrost
und Hitzewallungen abends.
|