THEMA
"Great sadness"
GM
ALLGEMEINES
Störungen der Kochsalzbilanz bewirken Oxidationsstörungen des Organismus.
Das Salzmangelsyndrom führt zu Exsikkose. Unter übermäßiger
Salzzufuhr kommt es zu Stoffwechselbeschleunigung mit verstärktem Eiweißabbau
und Störungen des Wassermetabolismus. Die Folge ist Abmagerung und Beeinflussung
der Flüssigkeitsbewegungen innerhalb der Gewebe. Der Spannungszustand
der Gefäße verändert sich, es entwickeln sich Sekretionsstörungen
sämtlicher Drüsen, und der Organismus trocknet aus. Der typische
Natrium-muriaticum Patient ist häufig abgemagert, anämisch, mit
blasser, trockener, welker, ggf. fettiger, glänzender Haut und allgemeiner,
geistiger und körperlicher Erschöpfung. Es ist das Bild des hyperthyreoten
Asthenikers.
Infolge der Stoffwechselbeschleunigung sind diese Patienten empfindlich
gegen äußere Wärme, Sonnenbestrahlung und insbesondere Sommerhitze,
obwohl sie grundsätzlich einen Mangel an Lebenswärme aufweisen
und häufig frostig sind. Es besteht ein Verlangen nach frischer Luft
sowie Empfindlichkeit gegenüber salzhaltiger Luft. Aufenthalte an der
Meeresküste bessern entweder die Beschwerden und wirken allgemein belebend
oder führen zu einer deutlichen Verschlimmerung. Natrium muriaticum
ist ein Polychrest mit ubiquitärer Wirkung auf den Organismus, trotzdem
müssen folgende Punkte der Pathogenese besonders hervorgehoben werden:
das Nervensystem - hier kommt es zu psychischer Reizbarkeit,
mentaler Depression, Gedächtnismangel und nervös bedingten Störungen
der Herztätigkeit und Blutzirkulation.
die drüsigen Gewebe - mit Ernährungsstörungen der Haut-
und Schleimhautdrüsen des Atem- und Verdauungstraktes, entzündlicher
Reizung der Lymphdrüsen sowie Dysfunktion der Ovarien, der Leber und
der Milz.
Auffällig ist bei Menschen, die Natrium muriaticum benötigen, eine
pessimistische, niedergeschlagene Grundhaltung, die entsprechend der hyperthyreoten
Veranlagung von einer nervösen, leicht zu Zorn aufbrausenden Erregbarkeit
überlagert wird. Äußerste seelische Empfindlichkeit macht
diese Menschen reserviert und wenig umgänglich. Ärger, Kummer oder
Kränkungen können sie nicht überwinden, wodurch sich ein verzweifelter,
hoffnungsloser Gemütszustand einstellt. "Kummervoll, quält sich
selbst, indem er lauter unangenehme Ideen aufsucht, was ihn sehr schwächt"
HC
CAUSA
Verluste; emotionale. Emotionen; unterdrückte. Salz; Flüssigkeitsverluste.
Stärkehaltige Lebensmittel; Brot, Nudeln, etc.
MODALITAETEN
Verschlimmert durch:
Periodisch; mit dem Stand der Sonne, 9 - 11 Uhr, zur selben Stunde
(vgl.cedr.), jeden zweiten Tag, nach Menses. Hitze; feuchte, Sonne,
Sommer. Meeresküste. Anstrengung; geistige, der Augen, durch Schreiben,
Lesen oder Sprechen. Emotionen; Mitleid. Pubertät. Chinin. Stärkehaltige
Lebensmittel; Teig, Brot, insbesondere Schwarzbrot, Nudeln. Reichhaltige
Speisen. Butter. Sauerkraut. Saure Speisen. Geräusche; Musik. Berührung;
Druck. Vollmond. Koitus.
Gebessert durch:
Frische Luft. Kühles Bad. Ruhe. Schweiße. Tiefes Atmen. Enge Kleidung.
Fasten; vor dem Frühstück.
GEMUET
Nervöse Reizbarkeit und hochgradige Empfindsamkeit gegenüber äußeren
Eindrücken. Zurückkommen auf unangenehme Ereignisse, die längst
vergangen sind. "Er sucht in Gedanken immer die ehemaligen Unannehmlichkeiten
auf, um darüber, sich kränkend, nachzudenken."
HC
Hass, auf Menschen, die ihn beleidigt haben; Rachsucht. Leicht
zu Zorn erregt; < durch Trost. Abneigung gegen Gesellschaft; mag die Einsamkeit.
Weint; unwillkürlich, bitter; will allein sein, um zu weinen. Kann nicht
(mehr) weinen obwohl traurig. Traurigkeit abwechselnd mit Fröhlichkeit,
Singen, Tanzen und Lachen. Lachen über Ernstes; abwechselnd mit Weinen;
mit Tränen der Augen. Ungeschickte Hast; beim Reden, läßt
Dinge fallen, Stößt sich immer wieder an der gleichen Stelle etc..
Heftig, vehement; abends, über Kleinigkeiten. Angst; hypochondrische,
vor und während Menstruation, bei Gewitter, vor einer Verabredung, periodische,
vor der Zukunft, vor dem Einschlafen, beim Aufwachen aus schrecklichen Träumen.
Furcht; vor Krankheit, Unheil, Kleinigkeiten, vor Menschen, vor Männern,
beim Gehen zu Fallen. Klaustrophobie. "Fear or dreams of robbers."
PhM
Extreme Gedächtnisschwäche durch geistige Erschöpfung;
für Ereignisse, für das, was er gehört hat, was er sagen oder
schreiben wollte, was er gedacht hat, für Worte. Konzentration fällt
schwer; hat ein Leeregefühl beim Versuch, sich zu konzentrieren.
"Sehr zum Weinen gestimmt, mit Arbeits-Unlust."
HC
Beschwerden durch stillen Kummer; kann nicht weinen. Teilnahmslos;
traurig. "Sie sieht sich oft im Spiegel und wähnt, elend auszusehen."
HC
KOPF
"Eingenommenheit des Kopfes, wie dumm und als wäre er nicht
sein eigener."HC
Taumeliger Schwindel. Schwindel; morgens, beim Aufstehen,
beim Anstrengen der Augen, durch Alkohol, durch Tabak, die Gegenstände
scheinen sich im Kreis zu drehen, chronisch mit einseitigem Kopfschmerz.
"Dumpfes, betäubendes, drückendes Kopfweh, früh,
gleich nach dem Erwachen, bis Mittag."
HC
Völlegefühl und Kopfschmerzen *
, Intensität steigt und fällt mit der Sonne, periodisch, berstend,
oft einseitig; erstreckt sich bis in das Auge, klopfend; wie mit tausend
Hämmern, vorher Trübesehen mit Flimmern und Blitzen vor den Augen,
< durch Bewegung; insbesondere der Augen, vor, während und besonders
nach Menses, > durch Ruhe, liegen; mit erhobenem Kopf, durch Schlaf. Migräne.
Kopfschmerz der Schulkinder. Haare fettig. Haarausfall. Juckreiz und schuppende
Hautausschläge auf dem Kopf; an den Haargrenzen.
*"By the way, a word of warning! Nat-mur. may be needed to cure the most
terrible headaches, but not give it during a severe attack, at risk of a
fearfull aggravation. Give its acute, Bryonia, for the immediate pain, and
to palliate; and the curative drug later on, when the attack is over."
TyM
AUGEN
Konjunktivitis. Sandgefühl in den Augen; morgens. Juckende, bohrende,
brennende, stechende Schmerzen der Augen. Trockenheit der Bindehäute.
Tränenfluss in kalter Luft. "Scharfe Tränen, die den Augenwinkel
roth und wund machen."
HC
Trübesehen; nach Anstrengung der Augen. Nebelsehen,
morgens zwischen 10 und 15 Uhr. Kann nicht bei künstlichem Licht lesen.
Druckgefühl in den Augen beim angestrengtem Sehen. Flimmern, Flackern,
feurige Punkte vor Kopfschmerzen. "Hemiopia then headache."
PhM
Krampfhaft geschlossene Lider während des Kopfschmerzes.
Entzündung der Lidränder. Zucken der Lider; vor Menses."Retinal
images are retained too long."
PhM
OHREN
Ohrgeräusche; Summen, Brummen, Klingeln, Rauschen, Sausen, Ticken, Flattern,
wie von einem Schmetterling. Schwerhörigkeit. Ziehende, stechende Schmerzen
in den Ohren. Juckreiz am Ohrläppchen, hinter den Ohren. "Geschwulst
des Ohrganges und Auslaufen des Ohres."
HC
NASE
Starker Fließschnupfen einige Tage lang, dann Verstopfung der Nase.
Nasenschleimhäute wund und geschwollen. Häufiges Niesen. "Mäßiger
Schnupfen, mit gänzlichem Verluste des Geruches und Geschmackes."
HC
Epistaxis; beim Bücken, Husten, nachts.
GESICHT
Ausdruck; abgehärmt, alt aussehend, verwirrt, leidend. Erdfahl. Glänzend,
fettig, wächsern. Akne; in der Pubertät. Hautausschläge; Pickel,
Bläschen, Urticaria, Ekzeme, Herpes. Geschwüre der Lippen; der
Mundwinkel. Risse der Lippen; in der Mitte der Unterlippe. Schwellung der
Lippen. Erythroprosopalgie. Ausfallen der Barthaare.
MUND
Landkartenzunge. Kleinblasiger Speichel. Geschmacksverlust. Aphthen, Bläschen
und Geschwüre an Mundschleimhaut und Zunge; Schmerzen und Brennen beim
Essen. Trockenheitsgefühl in Mund und Rachen, bei feuchter Zunge. Empfindlichkeit
der Zähne durch Luftzug oder Berührung. Zahnschmerzen beim Kauen.
Schwere Zunge; Sprechen fällt schwer. "Sprechen fällt ihm schwer,
er kann es nur mit Anstrengung; wie Schwäche in den Sprachorganen, von
den Hypochondern aus."
HC
Kinder lernen spät Sprechen. Taubheit und Steife einer
Zungenhälfte.
HALS/KEHLKOPF
Pflock-Gefühl im Hals; als müsse man über einen Klumpen schlucken,
als würde der Hals zuschwellen. Kann nur Flüssigkeiten schlucken,
feste Nahrung erreicht einen gewissen Punkt und wird dann heftig wieder ausgeworfen.
Ein trockener, wunder Punkt im Kehlkopf kitzelt und provoziert Husten.
"Tobacco smoker´s throat."
PhM
Auswurf; reichlich, bitter, salzig. Heiserkeit morgens.
BRUST
Hustenreiz durch Kitzelempfindung am Mageneingang. Husten mit Erbrechen des
Genossenen. Asthma mit Herzklopfen; < im Winter. Katarrh nach unterdrückten
Schweißen. Brustbeklemmung, abends. Zerschlagenheitsschmerzen der äußeren
Brust. "Zerschlagenheits-Schmerz an der linken Brust, beim Vorbiegen
und Atemholen, nicht beim Anfühlen."
HC
Intercostalneuralgie; links. Herzstiche; Empfindung wie Zusammenschnüren.
Ängstliches Herzklopfen; < durch Anstrengung, Emotionen und Liegen
auf der linken Seite."Heftiges Drücken unter dem Herzen, wie vom Bauche
nach der Brust zu, Abends, im Bette, mit Herzklopfen, mehr schnell, als stark,
vermehrt durch Liegen auf der linken, vermindert durch Liegen auf der rechten
Seite, bis zum Einschlafen anhaltend."
HC
Kälteempfinden am Herzen bei geistiger Anstrengung.
"Puls; full and slow or weak and rapid; intermittend every third
beat; < lying down."
PhM
ABDOMEN
Verlangen nach geschmacksintensiven Speisen; Salz, Pfeffer, bitteren Speisen
und Getränken, nach Saurem, Essig, Zitronen, Fisch, Salzfisch, Austern,
alkoholischen Getränken, Milch, Unverdaulichem, Kalk, Erde, Lehm, etc..
Abneigung gegen Brot, Fleisch, schwere und fette Speisen, Kaffee, Tabak.
Großer Hunger; ohne Genuß, mit Abmagerung (vgl.
iod.). Durst; trinkt große Mengen. Schluckauf. Aufstoßen;
nach dem Essen, anfallsweise, nach gehaltvollen Speisen, Aufschwulken von
Flüssigkeit. Sodbrennen nach dem Essen; mit Herzklopfen; in der Schwangerschaft.
Gesichtsschweiß während des Essens (vgl.
ign.
, sulph.
). Fasten >. Starke Müdigkeit
und Abspannung nach dem Essen bessert sich bei fortgestzter Verdauung.
Völlegfühl nach dem Essen, nach dem Trinken; plötzlich. Epigastrium
geschwollen und druckschmerzhaft. Gespanntes Abdomen. Unbehagliches Völlegfühl,
> durch enge Kleidung. "Colic with nausea > flatus."
PhM
Obstipation durch Trockenheit und Untätigkeit
des Rektums. Der Stuhl ist ungenügend, trocken, hart und krümelig,
oder er besteht aus großen Brocken, die schwer zu entleeren sind. Stuhl
mit glasigem Schleim bedeckt. Stuhlgang nur ein über den anderen Tag.
Konstriktion des Rektums. Brennen und Wundheit des Afters. Stuhlgang >
die Verdauungsbeschwerden. Verstopfung an Meeresküste. Seltener Diarrhoe.
Diarrhoe, wässrig, schmerzlos, chronisch, morgens, durch Bewegung, nach
stärkehaltigen Speisen. "Herpes ani."
PhM
NIEREN/HARNWEGE
Polyurie. Harnabgang unwillkürlich; beim Husten, Niesen, Lachen, Treppensteigen.
Muß warten bis der Urin anfängt zu laufen. Kann in Gegenwart anderer
keinen Harn lassen (vgl. ambr.). Brennen in der Harnröhre.
Absonderungen aus der Harnröhre.
MAENNLICHE GENITALIEN
Vermindertes Sexualverlangen; Abneigung gegen Geschlechtsverkehr, gegen Frauen.
Gesteigertes Sexualverlangen mit häufigen Samenergüssen und nachfolgenden
Rückenschmerzen. Reizbarkeit nach Koitus.
WEIBLICHE GENITALIEN
Abneigung gegen Geschlechtsverkehr, gegen Männer. Trockene Schleimhäute.
Brennende, wunde Schmerzen während Koitus. Menses zu spät
und spärlich oder zu früh und reichlich. Verwirrtheit nach Mens.
Fluor dünn, scharf und wundmachend.
NACKEN/RUECKEN
Schmerzhafte Steife des Nackens. Wundes Zerschlagenheitsgefühl des gesamten
Rückens; morgens, vormittags, < durch Husten, durch Koitus. Lähmige
Kreuzschmerzen morgens beim Aufstehen, beim Aufrichten vom Bücken. Kreuz
schmerzt wie zerbrochen, > durch Rückenlage; auf etwas Hartem. Stopft
sich ein Kissen ins Kreuz.
EXTREMITAETEN
Ruhelose Schwäche der Extremitäten. "Mattigkeit, Schwere und
Niedersinken der Arme."
HC
Einschlafen der Fingerspitzen. Rheumatoide Schmerzen
der Glieder, < durch Kälte und naßkaltes Wetter. "Joints
of the leg in general; popliteal space or hollow of the knee; ankle; contraction
of the joints; tension, tightness, or stiffness of the joints."
GM
Krämpfe in Armen, Händen, Fingern, Daumen, in den
Waden; Spannung beim Gehen in den Waden. Schwere der Füße. Warzen
der Handinnenfläche, der Finger, der Fußsohlen. "Corns: stitching,
boring, stinging pains."
HeG
Rissige Haut der Hände, Finger, Fingerbeeren, an den
Fingernägeln, zwischen den Zehen.
HAUT
Wunde, süchtige Haut.; Intertrigo. Kribbelempfindung der Haut; beginnt
an den Füßen und steigt nach oben. Berührungsempfindliche
Haut. "Haut trocken oder fettig; am meisten unter den Haaren."
MzM
Akne; der Stirnhaargrenze; Pubertierender. BläSchenauschlag;
Herpes. Wunde, entzündete, abschilfernde, korrodierende, wundmachende
Lymphe sezernierende Ekzeme; an den Haargrenzen. Ekzeme durch übermäßigen
Salzgenuss. Haarschuppen. Seborrhoe. Beschwerden durch Insektenstiche.
SCHLAF
Tagesschläfrigkeit und Schlaflosigkeit nachts. Einschlafstörungen
nach dem Aufwachen. Zuckungen vor dem Einschlafen. Träume; ängstliche,
phantastische, sehr realistische, von Räubern; muß sich nach dem
Traum vom Gegenteil überzeugen. Reden und Schluchzen während des
Schlafs. " Somnambulism; rises and sits about room."
PhM
Unerquicklicher Schlaf. Schwäche beim Aufwachen.
FIEBER/FROST/TEMPERATUR
Frost und Kälte besonders in nasskaltem Wetter. Frost, aber Sonne <.
Kälte einzelner Teile; der Hände, der Füße, des Herzens,
des Rückens. Frost und Fieber mit starkem Durst. Fieber vormittags.
Spärliche Schweiße. Nachtschweiße.
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