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Arzneistoffe in alphabetischer Ordnung
  

Lateinische Bezeichnung  Kürzel  Deutsche Bezeichnung  Geprüft durch:  Familie 
Solanum dulcamara


                                                                     
                                                                      Photo:  Gudjons

dulc.
Bittersüßer Nachtschatten

HAB 2000 Vorschrift: 2a

Verwendet werden die frischen Triebe vor der Blütezeit

Hahnemann führt 401 Symptome auf HR

Allen zitiert 32 Prüfer und listet 491 Symptome auf. AE

Solanaceae

 THEMA 
"Dulcamara hat mit Krankheiten, die durch feuchte Kälte entstanden sind, zu tun, und Dulcamara wächst am Wasser. Man kann sagen, die Pflanze hat das Prinzip des Wassers in sich und ist in ihrem Wesen auf dieses eingestellt." MzM

ALLGEMEINES
"Wenn Sie eine Kombination von rheumatischen oder arthritischen Beschwerden mit chronischen Hautleiden vorfinden, so sollten Sie prüfen, ob der Bittersüß angezeigt ist"  ViM

Charakteristisch ist das Gefühl sich erkälter zu haben. Die Beschwerden gehen einher mit Kältegefühl. Katarrhalische, rheumatische und herpetische Beschwerden. Katarrhe der Bronchien, der Blase, der Augen mit profusen Schleimabsonderungen. Jede Erkältung schlägt auf die Augen, die Blase, den Tracheobronchialbereich oder Darm. Beschwerden bei Personen, die dauernden Temperturschwankungen ausgesetzt sind (Mezger, Personen die sich in klimatisierten Räumen aufhalten). Steife, wunde, schmerzende Muskulatur; des Rückens; der Lenden. Lähmung einzelner Teile; der Stimmbänder, der Zunge etc. ( acon. , caust. ) Hautauschläge; vor Menses. Geschwollene, verhärtete Drüsen. Exostosen. Hämorrhagien mit wässrigen, hochroten Blutungen. Vikariierendes Auftreten der Beschwerden; Asthma im Wechsel mit Hautauschlägen oder rheumatischen Beschwerden, Durchfall wechselt mit Hautausschlägen etc.

CAUSA 
Kälte; vor allem nasse Kälte. (Bei trockener Kälte vergleiche acon. , caust. )

MODALITAETEN 
Verschlimmert durch: 
Abkühlung nach Hitze. Plötzlicher Temperaturwechsel; von warm nach kalt. Wetterwechsel; von trockener Wärme nach feuchter Kälte. Feuchte Kälte; der Füße, des Bodens, in feuchten Räumen etc. Jahreszeiten; vom Sommer zum Herbst. Heiße Tage und kühle Nächte. Kälte Getränke (vergl.: bellis). Vor Sturm. Sich abdecken. Unterdrückte Absonderungen; Hautausschläge, Schweiße etc.

Gebessert durch: 
 Warmes, trockenes Wetter. Bewegung.

GEMUET 
Besitzergreifende Angst um Angehörige. Kritisch. Streitsüchtig ohne zornig zu sein. Stampft vor Wut mit den Füßen auf. "Nachmittags eine eigene Gemüthsstimmung, als müsse er sich mit jedem zanken, ohne sich dabei zu ärgernn." HR Fluchen, grobe mit sexuellen Ausdrücken durchsetzte Sprache. Ruhelosigkeit und Ungeduld. Weist Dinge die er haben wollte wieder zurück. Konzentrationsmangel. Wortfindungsschwierigkeiten; vergißt was er gerade sagen wollte. Versagen der geistigen Kraft. Gedächtnisschwäche; Gefühl geistiger Lähmung. Gleichgültigkeit. "Es ist , als ob ein Alzheimer-Krankheitszustand herannahte."   ViM

KOPF 
Schwindel; früh; als wenn die Gegenstände vor ihm stehen blieben; als ob es ihm schwarz vor Augen würde. Katarrhalische Kopfschmerzen < in nasskaltem Wetter.Dumpfe, drückende Kopfschmerzen in Stirn und Nasenwurzel. Als ob er ein Brett vor dem Kopf hat. Kopfschmerzen mit starken Schleimabsonderungen. Stechen, bohren und wühlen von innen nach außen. Kopfschmerzen abends < und im Gegensatz zu den übrigen Modalitäten durch Bewegung <. Frösteln im Hinterhaupt, Nacken und Rücken abends. Als ob sich die Haare sträuben. Milchschorf. Ringelflechte.

AUGEN 
Jede Erkältung schlägt auf die Augen. Entzündung der Augen in feuchter, kalter Luft. Lidptose durch kalte Nässe. Zucken der Lider bei kalter Luft. Dicke gelbliche Absonderungen. Drückende Augenschmerzen durch Lesen. 

OHREN 
Katarrhalische Otitiden bei jeder Erkältung. Ohrenschmerzen mit Übelkeit. Ohrgeräusche; rauschen, summen, brummen, klingen. 

NASE 
Schnupfen; trocken oder mit reichlichen Absonderungen. Schnupfen, der durch Eewegung > und in Ruhe < wird. Erkältungen im Sommer mit Durchfall.. Verstopfung der Nase durch Kälte, > durch Hitze. Schnupfen der Neugeborenen.  Heuschnupfen mit großer Empfindlichkeit gegen frisch gemähtes Gras; verstopfte Nase mit geröteten, tränenden Augen > durch Wärme und < durch Kälte. Epistaxis anstatt Menses; hellrot und warm mit Druckgefühl über der Nase.

GESICHT  
Gesichtsneuralgien, Krämpfe und Lähmungen durch Kälte. Linksseitige Trigeminusneuralgie mit Eiseskälte über dem betroffenen Areal. Linksseitige Facialisparese mit juckendem rötlichen Hautauschlag. Neuralgien und Lähmungen gehen häufig mit Hautausschlägen einher. Juckender Impetigo mit dicken, gelblichen, braunen Krusten. "Unter den Schorfen dauert die eitrig-lymphatische Absonderung fort; abfallende Krusten erzeugen sich schnell wieder." ViM Nässende Flechten der Wangen. Stecknadelkopfgroße, dicht beieinanderstehende Bläschen. Warzen. 

MUND 
"Distorted, drawn to one side."   PhM Zungenlähmung.infolge von feuchter Kälte. Unartikulierte Sprache. Trockenheit des Mundes mit Neigung zu Geschwürsbildung. Speichelfluss mit großen Mengen zähen und seifenaritgen Speichels. Lockeres, schwammiges Zahnfleisch. "Am Inneren der Oberlippe, am Vordertheile des Gaumens, auch äußerlich um den Mund herum, Blüthchen und Geschwürchen, welche bei Bewegung der Theile reißend schmerzen."   HR Mundfäule.

HALS/KEHLKOPF 
Tonsillitis bei Wetterwechel zu Kaltem. Drückende Halschmerzen, als sei die Uvula zu lang.Kratzen im Hals mit Ausräuspern von zähem Schleim. Kurzer, bellender Husten durch Kitzelempfindung im Rachen und Auswurf zähen Schleims. Heiserkeit mit Schleim im Kehlkopf. Aphonie infolge Stimmbandlähmung.

BRUST 
Husten infolge nass-kalten Wetters. Bronchitis bei Kindern und Personen mit schlechten Abwehrkräften. Vikariierendes Asthma und Hautausschläge. Untätigkeit der Haut bei übermäßigen Absonderungen der Schleimhäute. "Durch die linke Brust-Seite zieht in Absätzen ein sehr empfindlicher, wellenartiger Schmerz, fast wie ein reißender Druck."  HR Brustbeklemmung beim Aus- und Einatmen. Stechende, schneidende, reißende Schmerzen in der Brust. Als wolle es links aus der Brust herausdrängen. Herzklopfen, nachts <. Als fühle er das Herz außerhalb der Brusthöhle schlagen. 

ABDOMEN 
Leeres Aufstoßen. Appetitmangel; verlangt viel, aber weist das Angebotene zurück. Verdauungsstörungen bei kaltem Wetter. Übelkeit und Ekel oft verbunden mit Hitze oder Frösteln. Durst auf kaltes Wasser, was nicht vertragen und sofort wieder erbrochen wird. Erbrechen von Schleim und Galle. Bauchschmerzen bei nasskaltem Wetter; als ob sich Durchfall einstellt. Knurrende Bauchgeräusche und schneidende Schmerzen im Darm, als ob sich Durchfall einstellt. Schmerzen mitten im Bauchnabel. Schleimige Durchfälle mit Bauchschmerzen, vor allem in der Nabelgegend. Eiliger Stuhlgang, sobald einem kalt wird. Schwellung der Inguinaldrüsen nach Erkältung.

NIEREN/HARNWEGE 
Rezidivierende Blasen und Nierenbeckenentzündung infolge nasser Kälte. Dauernder, schmerzhafter Harndrang. Schleimiger, eitriger, blutiger, sehr scharfer Urin. Urin färbt die Wäsche gelb. Schmerzen der linken Niere und der linken Inguinalregion > durch Wärme und Bewegung. Ultimativer Harndrang, wenn einem kalt wird. Brennen beim Wasserlassen in der Mündung der Harnröhre. Unwillkürlicher Harnabgang infolge Blasenlähmung. Harnwegs- und Hautsymptome.

MAENNLICHE GENITALIEN 
Herpes genitalis. Hautauschläge. Impotenz.

WEIBLICHE GENITALIEN 
Sexualtrieb vermehrt vor und während Menses. Menses verspätet und verstärkt. Hellrotes, blasses, dünnflussiges Blut. Menses unterdrückt durch Durchnässung, Erkältung, Feuchtigkeit.

NACKEN/RUECKEN 
Nackensteifigkeit, Rückenschmerzen, lumbale Rückenschmerzen, als habe man lange in gebückter Haltung verbracht; nach Verkühlung, feuchtem Wetter etc. Stechende, drückende, rheumatische Rückenschmerzen, < nach Kälteeinwirkung, nachts und in Ruhe, > durch Bewegung. Kälteempfinden in lumbalen und sakralen Abschnitten. Schmerzen und Lähmung des Kreuzes nach Erkältung. Stechende Schmerzen, wie Herausdrängen, in beiden Lenden, beimEinatmen, während gekrümmten Sitzens.

EXTREMITAETEN 
Lähmige Schwere und Müdigkeit in allen Gliedern, Reißende, ziehende, stechende, rheumatische Schmerzen nach Kälteeinwirkung oder Durchnässung. Starkes Kälte und Zerschlagenheitsgefühl der Glieder. Rheumatische Schmerzen nach unterdrückten Hautauschlägen oder nach unterdrückten Schweißen. Muskelrheumatismus vikariiert mit Darmkatarrh. Steifheit der Glieder durch Ruhe, > durch Bewegung. "Dumpfer, heftiger Schmerze im ganzen rechten Arm, wie nach einem Schlaganfall; der Arm ist bleischwer,eiskalt   und fast völlig gelähmt, bei angespannten Muskeln." ViM Warzen auf den Handrücken und Fingern. Schweiß der Handinnenflächen.

HAUT 
Urticaria infolge nass-kalter Witterung. Unterdrückung von Hautausschlägen infolge nass-kalter Witterung. Mitbeteiligung der Haut bei Erkältugen, Entzündungen, allergischen Reaktionen, wo auch immer diese sich im Organismus abspielen.  Generalisierte flechtartige Borken; dicke, gelblich, braune, juckende und blutende Krusten. Milchschorf der Kinder. Herpes labialis und genitalis. Pemphigus und Pemphigoid. Fieberbläschen. Warzen im Gesicht und auf Handrücken und Fingern. Stechendes Jucken, Trockenheit, Hitze und Brennen der Haut ohne Hautefflorescenzen.

SCHLAF 
"Abends beim Einschlafen fuhr er wie von einem Schreck hoch in die Höhe." HR Unruhiger durch Umherwälzen, Schweißausbrüchen und schweren ängstlichen Träumen gestörter Schlaf; < nach 4.00 Uhr. Gefühl von Versinken, als ob er durch das Bett fallen würde. Starkes Schnarchen. Tagesschläfrigkeit mit Trägheit und Gähnen.

FIEBER/FROST/TEMPERATUR 
Beschwerden durch unterdrückte Schweiße. Hauttrockenheit undUnfähigkeit zu schwitzen. Heftiges Fieber mit starker Hitze; besonders in den Händen. Übelriechende Schweiße. Frösteln vom Rücken ausgehend. Kälte des Körpers, durch Wärme nicht gebssert. Frösteln und Schauder. Frost mit Harn- und Stuhldrang.

 

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