THEMA
"Inflammatory fevers and inflamations, with much heat, dry
burning skin, violent thirst, red face, or alternate red and pale face;
nervous exitability,
groaning and agonized tossing about; shortness of breath, and
congestion
to head."HeG
ALLGEMEINES
Wörtlich übersetzt bedeutet Aconitum "Ohne Staub". Die
Pflanze benötigt
kaum Erde, um Wurzeln zu bilden, und produziert dennoch das
stärkste
bekannte Pflanzengift. Bei Krankheitsprozessen, auf die Aconitum
paßt,
verhält es sich vergleichbar. Ohne zunächst erkennbare
Ursache
wird der Patient, aus dem Nichts, sozusagen aus heiterem Himmel, von
Krankheitssymptomen
überfallen. "...Aconite,....raises an arterial and nervous
storm,
and though in fatal cases its fury may be great enough to induce chaos,
that
is, death, yet it does not localize itself in organic changes."
DM
Was die Plötzlichkeit des Auftretens von Symptomen
angeht,
kann kein Mittel der gesamten Materia Medica mit Aconitum konkurrieren.
Die Symptome tauchen plötzlich auf, sie sind
überwältigend, sehr schmerzhaft aber nur von kurzer Dauer. Das
Mittel hat besondere Beziehung
zum Herz-Kreislaufsystem, dem peripheren Nervensystem und zu den
Schleimhäuten
. Vergiftungen bewirken eine heftige Erregung der Blutzirkulation mit
kräftigem,
beschleunigtem Puls, Kongestionen zum Kopf, mit Röte des Gesichts,
Hitzeempfindung
und Kopfschmerzen. Die Erregung des Gefäßsystems geht einher
mit
Frösteln, Schaudern und trockener Hitzeempfindung. "Heat with
chilliness
at same time."HeG
Dieses Stadium ist nur von kurzer Dauer und wird gefolgt von
großer Schwäche und Erschöpfung. Der Patient ist
äußerst unruhig,
reizbar und empfindet vernichtende Furcht vor dem nahenden Tod, mit
starken
kongestiven Kopfschmerzen, brennenden, fein-stechenden oder
stechendbrennenden
Schmerzen der Haut. Die Schleimhäute sind ebenfalls kongestioniert
und
hellrot. Die Absonderungen sind heiß und wäßrig.
Kapillare
Blutungen können auftreten und sind hellrot. Unter Ausbruch kalten
Schweißes
kollabiert der Kreislauf, und der Tod tritt ein.
Das Mittel paßt häufig auf lebhafte, robuste
Patienten,
die mit einer starken Abwehrreaktion aufwarten (vgl.
bell.
). Sie erkranken äußerst rasch und heftig und genesen
ebenso
schnell wieder. Typisch sind Krankheiten des Respirationstraktes
nach
Aufenthalt in kaltem, trockenen Wetter sowie gastrointestinale
Erkrankungen
in sehr heißen Klimata.
CAUSA
Kalte, trockene Winde. Plötzlicher Schreck. Schock.
MODALITAETEN
Verschlimmert durch:
Emotionen. Furcht. Schock. Überanstrengung. Unterkühlung
durch
trockene, kalte Winde; während Schwitzens. Druck; Berührung.
Abends.
Nachts; im Bett. Seitenlage; links, bei Brustbeschwerden. Aufrichten.
Geräusche.
Licht. Zahnung. Während Mens. Schlafen in der Sonne. Durch Musik.
Tabakqualm.
Einatmen.
Gebessert durch:
Frische Luft. Ausruhen. Warme Schweiße.
GEMUET
Angst. Quälende Furcht mit Ruhelosigkeit. Furcht; vor dem Tod, sagt
die Todesstunde voraus; vor Menschenansammlungen; beim
Überqueren der Straße; vor der Zukunft. Schreit,
stöhnt, ballt die Fäuste, kaut an den Nägeln
während der Furcht. Will sterben. Angst, das Haus zu verlassen.
Hellsehen. Empfindung, als ob im Traum. Delirium. Musik macht traurig.
Stimmungsschwankungen: lachen , singen, dann traurig und
ängstlich.
Konzentration schwierig, Gedanken wandern von einem Thema zum
nächsten.
Unstetigkeit der Ideen. Gedächtnisschwäche, wie im Traum,
kann
sich kaum entsinnen, was er eben getan hat. "Er kann nichts denken,
nichts
überlegen, weiß nichts und hat von nichts eine Vorstellung
im
Kopfe, wie sonst, - sondern fühlt, daßalle diese
Seelenverrichtungen
in der Gegend der Magengrube vor sich gehen; - nach zwei Stunden kommt
zweimal
ein Schwindel und nun kehrt die gewöhnliche Denkkraft wieder in
den
Kopf zurück."HR
"In the delirium is unhappiness, worry, despair and
raving
with expression of fear upon the countenance; but there is rarely
unconsciousness."
GM
KOPF
Schwindel in Stirn und Hinterhaupt; beim Bücken; beim Aufrichten
vom
Sitzen oder Liegen, beim Schütteln des Kopfes, schwankend, nach
rechts
schwankend, hin und her torkelnd, mit Kopfschmerzen, mit
Engegefühl der
Brust und trockenem Husten, nach Furcht. Benommenheitsgefühl, als
hätte
er ein Brett vor dem Kopf. "Wüstheit und Leere im Kopf, wie
nach
einem starken Rausche".
HR Kongestionen zum Kopf. Pulsierender Stirnkopfschmerz.
Kalter
Schweiß der Stirn. Schwerer, heißer Kopf, brennende,
berstende
Kopfschmerzen, als ob etwas zur Stirn herausdrängt, über der
Nasenwurzel,
raubt die Besinnung < an frischer Luft. Brennender Kopfschmerz, als
ob
das Gehirn durch siedendes Wasser bewegt wird. Als ob der Kopf
eingebunden ist. Klopfender Schläfenkopfschmerz. Drückende,
die Besinnung raubende
Schmerzen mit Schlaflosigkeit. Sonnenstich; insbesondere durch Schlaf
in
der Sonne (vgl. bell.
, glon.). Kopfschmerzen < durch Licht und Geräusche
(vgl. bell. , calc.,nit-ac. , nat-ar.,
ther.), > reichlichen Harnabgang (vgl.
gels.
).
AUGEN
Trocken, heiß, schmerzhaft. Sandgefühl.
Fremdkörpergefühl. Rote, hart geschwollene Lider.
Einschießende Schmerzen der Augäpfel. Photophobie. "Lichtsucht,
Begierde ins Helle zu sehen."
HR Konjunktivitis durch trockene, kalte Winde. Hochrot,
kongestionierte
Blutgefäße. Glänzende Augen. Starrer Blick.
Mydriasis.
OHREN
Geräuschempfindlichkeit. "Musik goes through every limp; makes
her
sad"HeG
Ohrgeräusche; dumpfes Summen, Klingeln. Schmerzen der
Ohren. "Kitzelnde Empfindung im rechten Ohr, als wenn ein
Würmchen
hineinkröche."HR
"As of a drop of water in the ear."
PhM
NASE
Nase taub mit Nasenbluten. Gesteigertes Geruchsempfinden, insbesondere
gegenüber
unangenehmen Gerüchen. Schmerzen der Nasenwurzel. Trocken,
verstopft.
Heiße, spärliche Absonderungen. Schnupfen, trocken, mit
Kopfschmerzen,
Ohrgeräuschen, Fieber, Durst, Schlaflosigkeit, durch kalte,
trockene
Winde.
GESICHT
Ÿngstlich. Hochrot (vgl.
bell.
) Abwechselnd rot und blaß. Beim Aufrichten wird das
hochrote
Gesicht leichenblaß. Partielle Kongestion (vgl.
ferr-p .
, bapt.). Eine Wange rot und heiß, die
andere
blaß und kalt (vgl. cham. kal-c.).
Schweregefühl
des Gesichts. Linksseitige Trigeminusneuralgie mit Ruhelosigkeit,
Gesicht
rot und heiß. Schweiß der Wange, auf der man liegt.
MUND
Mundtrockenheit. Brennende Hitze des Mundes. Zahnfleisch heiß und
entzündet.
Zunge wie geschwollen. Beißende Empfindung auf der Zunge.
Kaubewegungen
des Unterkiefers. Klopfende Zahnschmerzen; in gesunden Zähnen.
Alles
schmeckt bitter, außer Wasser (vgl.stann.).
Geschmack:
schleimig, faul, fischig.
HALS/KEHLKOPF
Heiß, rot, trocken. Zusammenschnürung. Kehlkopf empfindlich
bei
Berührung. Würgt beim Schlucken. Unfähigkeit des
Schluckens. Schwellung der Tonsillen. Heiserkeit. Leichtes Verschlucken
von Speichel, Speisen und Getränken. Laryngitis. Trockener,
kurzer, heiserer, schmerzhafter Husten. Krupp: Nach trockenem, kaltem
Wind. Aufwachen aus dem ersten Schlaf, Unruhe, trockener, kurzer
Husten, Ausatmen endet mit heiserem, hackendem Husten.
BRUST
Kongestion zur Brust. Beklemmung der Brust beim Aufrichten oder
schnellem Gehen. Pleuritis. Stiche und
Zusammenschnürungsgefühl in der Brust
beim Husten. Kitzel der Brust nach Husten. Husten > beim Liegen auf
dem
Rücken, < tiefes Atmen, beim Ausatmen (vgl.
caust.
). Auswurf spärlich, fest, blutig, schwer löslich mit
Angstgefühl. Hitzeempfindung in der Brust. Herzklopfen und
beschleunigter , kräftiger Puls, dabei Angst und Todesfurcht.
Stechende Herzschmerzen, in die linke Schulter
und in den linken Arm ziehend. Intensive Brustschmerzen erstrecken sich
überall
hin, insbesondere in den linken Arm, dabei Prickelempfindung und
Taubheit.
Empfindung, als sei heißes Wasser in der Brust. Herzschwäche
und
Atembeklemmung.
ABDOMEN
Heiß und gespannt. Schmerzen bei Berührung. Heftige,
brennende, schneidende Schmerzen mit ängstlicher Ruhelosigkeit.
Aufstoßen, Übelkeit und Erbrechen mit Angst und
Schweiß. Heftiger Durst. Verlangen
nach kalten Getränken, welche den Durst verstärken.
Dysenterie.
Wäßrige Sommerdiarrhoe; Kinder sind unruhig, ängstlich
und
schlaflos. Blutige, schleimige, grasgrüne oder weißliche
Stühle.
Ikterus bei Neugeborenen.
NIEREN/HARNWEGE
Stechende, drückende Schmerzen der Nieren. Erschwerter Harnabgang
mit
Ruhelosigkeit und Angst. Cystitis. Dysurie; Kind hält sich den
Unterleib.
Dauernder Harndrang. Spärlicher , heißer, trüber, roter
Urin.
MAENNLICHE GENITALIEN
Orchitis. Testes hart und geschwollen.
WEIBLICHE GENITALIEN
Starke Menstruation plethorischer Frauen. Mens unterdrückt durch
Schreck,
Furcht, Kälte, kalte Füße, kaltes Bad. Ovariitis durch
unterdrückte
Mens. Unterdrückte Lochien. Drohender Abort mit Frost, Hitze,
Kongestionen
und Angst. Schleimhäute, trocken, heiß und
empfindlich.
NACKEN/RUECKEN
Schmerzhafter, steifer Nacken < durch Bewegung. Schmerzen ziehen zur
rechten
Schulter. Zerschlagenheitsschmerz zwischen den Schulterblättern
und
Kreuzbein. Ameisenlaufen entlang der Wirbelsäule.
Taubheitempfinden der
Lumbalregion, erstreckt sich in die Beine.
EXTREMITAETEN
Einschießende, krampfartige, ziehende Schmerzen der
Extremitäten, kaum auszuhalten, meist von kurzer Dauer.
Ameisenlaufen und Taubheitsempfinden; insbesondere im linken Arm.
Kraftlosigkeit der Arme und Beine. Hitze der Handinnenflächen.
Hitze der Hände mit kalten Füßen; insbesondere der
Zehen.
Hellrote, glänzende Schwellung der Gelenke.Lähmige
Kraftlosigkeit
der Muskeln. Tetanische Krämpfe. "Sensation as of drops of
water
trickling down the thighs"
PhM .
HAUT
Trocken und heiß. Empfindung von Brennen oder Kälteschauder
und
Frösteln. Gänsehaut. Feine stechende Schmerzen der Haut.
Ameisenlaufen. "Taubheitsgefühl auf der Haut, in den Fingern
und Zehen (Handschuhgefühl)" MzM . Empfindlich gegen
Berührung, gegen Luftzug. Fleckige
Röte der Haut. Frieselartiger, juckender Hautausschlag. "Itching
> by stimulants."
PhM .
SCHLAF
Ruhelose Schlaflosigkeit durch Furcht und Angst. Ÿngstliche
Träume. Alpträume.
Schlaflosigkeit alter Menschen.
FIEBER/FROST/TEMPERATUR
Inneres Hitzegefühl bei äußerer Kälte.
Schüttelfrost. Frost geht in Wellenbewegungen durch den ganzen
Körper.Frost und Kälte wechseln mit Hitze ab. Hohes Fieber
mit trockener brennender Hitze; Augenlider, Nase, Mund, Lunge und
Handinnenflächen. Hitze ohne Schweiß. Schweiß
an unbedeckten oder betroffenen Körperteilen. Kälte mit
kalten
Schweißen. Eintritt des Schweißes bessert. "Wenn das
akute
Fieber sich bereits im Schweiß Luft gemacht hat und die trockene
Hitze
und angstvolle Erregung sich zu legen beginnt, ist Aconitum nicht mehr
am
Platze." MzM
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