THEMA
"Alumina has been used in nervous affections of a very grave charakter.
Boenninghausen used the metal Aluminium for the following symptoms in that
dreaded disease, locomotor ataxia: frequent dizziness; objects turn in a
circle; ptosis, diplopia or strabismus; inability to walk in the dark or
with the eyes closed without staggering; feels as if walking on cushions.
There is formication, or sensation as from creeping of aunts in the back and
legs. The nates go to sleep when sitting. The heels become numb when walking.
A feeling in the face as though it was covered with cobwebs, or as though
the white of an egg had dried on it. Pain in the back, as though a hot iron
were thrust into the spine. These are the symptoms indicating Alumina, and
these are the symptoms which led Boenninghausen to Aluminium, and enabled
him to cure four cases of the disease."
FM
ALLGEMEINES
Alumina wirkt auf cerebrospinale Abschnitte des Zentralnerversystems, auf
das Vegetativum, auf Haut und Schleimhäute:
- Im Vordergrund stehen psychische Störungen der Vorstellungs- und
Urteilskraft. Das Wirklichkeitsbewußtsein ist erheblich gestört,
Dinge erscheinen unwirklich, wie im Traum. Das Bewußtsein für
die eigene Identität ist geschwächt und der Patient ist sich unsicher,
ob er noch er selbst ist: "Eine solche Eingenommenheit des Kopfes, als
wenn sein Bewußtsein außer seinem Körper wäre; wenn
er etwas spricht, ist ihm, als habe es ein Anderer gesagt, und wenn er etwas
sieht, als wenn ein Anderer sähe, oder, als wenn er sich in einen Anderen
versetzen könnte, und es dann erst sähe."
HC
Die Verwirrung der Verstandessphäre geht einher mit
Unentschlossenheit, Gedächtnis- und Konzentrationsmangel, ängstlichen
Befürchtungen, unangenhmen Einbildungen und Zwangsvorstellungen.
"Sie kann kein Blut sehen, kein Messer liegen sehen, ohne daß sich
ihr dabei gräßliche Gedanken in die Seele drängen, als sollte
sie z.B. einen Selbstmord begehen; obgleich sie den größten Abscheu
vor demselben hat."HC
Die zentripetale Reizleitung ist gestört und Eindrücke,
wie z.B. Nadelstiche erreichen das Bewußtsein verzögert; der Verstand
wird stumpf und träge. Es entwickeln sich Paraesthesien"Die Gesichtshaut
ist, selbst um die Augen herum, gespannt, als wenn Eiweiß darauf trocknete,
nach dem Mittagessen (beim Gehen im Freien). (d. 5.T.) (Ng.)
HC
. Unwillkürliche Bewegungen, Koordinationsstörungen
der willkürlichen und unwillkürlichen Muskulatur und motorische
Lähmungserscheinungen ähneln denen der Tabes dorsalis, wogegen
Alumina, seit v. Boeninnghausen, verwandt wurde. "Alumina ist eines unserer
nützlichsten Mittel für tiefverwurzelte Störungen des Nervensystems
wie multipler Sklerose, Myasthenia gravis, amyotrophische Lateralsklerose,
Tabes dorsalis und selbst für akute Foremen der Paralyse wie das Guillain-Barre´-Syndrom."
ViM
Auf vegetativer Ebene äußern sich Spasmen und Atonie an den Verdauungsorganen
und dem Gefäßsytem. Typisch sind Schlingbeschwerden infolge Konstriktionsempfinden
im Schlund und kolikartige Darmbewegungen. Es kommt zu Atonie, aber auch
Hypertonus der Darmmuskulatur. Der Patient ist infolge der Atonie des Mastdarms
entweder unfähig, selbst weichen Stuhl austreiben zu können, oder
es kommt wegen der Spastik zu Abgang kleinknolligen Stuhls
(vgl. sep.
).
Die Atonie des Gefäßsystems führt zu venöser
Stase mit Heraustreten der Venen und einer generalisierten Schwäche
im Stehen (vgl. sulph.
), mit dem Bedürfnis sich hinzulegen.
- Infolge trophischer Störungen werden Haut und Schleimhäutegleichermaßen
trocken (vgl. bry
.) Sie neigen zu Indurationen und geschwürigen Prozessen.
- Die Haut wird ungeschmeidig und trocken und welk. Sie neigt zu Verdickung,
Verhärtung und Verhornung. Es entwickeln sich Rissbildungen und Geschwüre.
- Katarrhe der Schleimhäute sind trocken, mit zähen Krusten.
Insbesondere im Nasenrachenraum entwickelt sich das Bild des chronisch atrophischen
Katarrhs. Die Schleimhäute des Magendarmtraktes sind trocken, es besteht
eine Neigung zu Entzündungen, Aphthen, Fissuren und Geschwürsbildungen.
CAUSA
Aluminiumkochgeschirre. Bleivergiftung. Langandauernde geistige Überanstrengung.
Intensiver Ÿrger. Langsam progediente Krankheiten. Alter. Alumina passt auf
chronische, sich langsam entwickelnde Krankheitsprozesse; alte oder vorgealterte
Patienten. "Alumina acts best in persons of spare habits, who are rather
wrinkled and dried-up looking, or in girls at puperity, especially if they
are chlorotic, and also in delicate or scrofulous children, particulary children
who have been artificially fed-that is, nourished by the many varieties of
baby foods with which the market is glutted."
FM
"Patient gets better entirely for sometime, then without
apparent cause gets worse."
PhM
MODALITAETEN
Verschlimmert durch:
Warme Räume. Bettwärme. Trockenes, kaltes Wetter. Kälte. Nach
den Mahlzeiten. Künstliche Speisen, Kartoffeln, Mehlspeisen, Alkohol,
Salz, Tabakrauchen. Morgens beim Aufwachen. Nach Menses, Periodisch; ein
über den anderen Tag. Voll- und Neumond. Anstrengung. Heben. Koitus.
Gebessert durch:
Abends. Frische Luft. Moderate Bewegung und Temperaturen. Feuchtes Wetter.
Kaltes Abwaschen.
GEMUET
Zunehmende Verwirrung der Gedanken mit Konzentrations- und Gedächtnisstörungen.
Das Vorstellungsvermögen ist in seinem assoziativem Verlauf reduziert
und der Patient entwickelt eine ausgeprägte Schwerfälligkeit mit
langsamem Auffassungsvermögen und schwacher Urteilskraft. Ein Gedankengang
kann nicht zuende verfolgt werden. Der Patient wird hastig, er verspricht,
verschreibt sich und gebraucht Worte, die er nicht beabsichtigte. Die Hast
ist fruchtlos und nicht effektiv. Die Zeit vergeht zu langsam, als ob sich
alles in Zeitlupe abspielt. Mit zunehmendem Nachlassen der Geisteskräfte
stellt sich ein besorgter, ängstlicher Zustand ein. "Besorgnis, daß
ihm die Gedanken, der Verstand vergehen könne."
HC
Es entwickelt sich ein unruhiges, ernstes, niedergeschlagenes
und freudloses Gemüt. "Angst und Bangigkeit, als habe er ein Verbrechen
verübt."HC
Ÿußerste Schwäche der Gedankenkräfte führen
soweit, dass der Pateint seine eigenen Impulse fürchtet; Impuls sich
selbst zu töten, beim Anblick eines Messers. Furcht entwickelt sich:
beim Anblick von Blut, den Verstand zu verlieren, vor Krankheiten, vor einem
epileptischen Anfall, vor Unheil, nie wieder gesund zu werden.
KOPF
Schwindel; morgens vor dem Frühstück, < durch Reden, beim Bücken,
beim Schließen der Augen, in der Dunkelheit. Schwindel mit Übelkeit.
Drehschwindel. Schwankender Gang, wie betrunken. Furcht nach vorne zu fallen.
Stiche im Kopf mit Übelkeit. Schwere und Eingenommenheit des Kopfes.
Halbseitiger Kopfschmerz. Kopfschmerzen im Hinterhaupt ; wie gequetscht >
durch hinlegen. "Der Kopfschmerz läßt nach, wenn man den Kopf
im Bette ganz ruhig hinlegt. (Bte.)"
HC
Kopfschmerzen als werde man an den Haaren gezogen. Trockenheit
der Haare. Haarausfall.
AUGEN
Schwäche der Augen nach langem Sehen. Trübesehen; wie durch Nebel,
wie durch einen Schleier. Feurige Flecke, weiße Sterne, bei Schwindel,
beim Naseputzen. Die Gegenstände erscheinen gelblich. Trockenheitsgefühl
der Augen; als ob die Augenlider an den Augäpfeln kleben. Brennendes
Wundheitsgefühl mit Verlangen sich ständig die Augen zu wischen.
Konjunktivitis, Blepharitis, Ektropium; alter Menschen. Verdickte, trockene,
brennende wunde Augenlider; kann kaum die Augen öffnen. Nächtliches
Verkleben der Lider. Tränenfluß am Tag. Kälteempfinden in
den Augen.
OHREN
Heiße Ohrläppchen bei mürrischer, weinerlicher Stimmung. Ein
Ohr rot und heiß. Knistern in den Ohren beim Schlucken und Kauen. Ohrgeräusche:
Sausen, Sumsen, Pfeifen, Zischen, wie von Glocken. "Es dünkt ihm
eine Stunde lang im rechten Ohr, als habe er eine ganz andere Stimme. (d.4.T.)
(Ng.)."HC
NASE
Rezidivierende HNO-Infekte. Trockene Nasenschleimhäute. Harte Krustenbildung.
"Chronic nasal catarrh, with scurfy sore nostrils, and discharge
of thick yellow mucus."
HeG
Röte und Einrisse der Nasenspitze.
GESICHT
Spannung der Gesichtshaut; als ob sich Spinnweben darauf befinden, als ob
Eiweiß auf der Haut eingetrockent ist. Hitze und Röte abwechselnd
mit Blässe. Spannen und Ziehen im Unterkiefer.
MUND
Aufgesprungene trockene Lippen. Geschwollenes leicht blutendes Zahnfleisch.
Empfindung von Trockenheit, trotz dauerndem Speichelfluß. Wundheit
der Mundschleimhaut. "Anhaltendes Gefühl im inneren Munde, als sey
er verbrannt gewesen (nach dem Mitagessen) ( n.48St.) (Ng.)".
HC
Kleine Geschwüre im Mund. Foetor. Kribbeln und Juckreiz
der Zunge; der Zungenspitze. Empfindung, als ob die Zähne zu lang sind;
als ob sie locker sind.
HALS/KEHLKOPF
Chronische Halsentzündung. Ständige Neigung sich zu räuspern
durch die Trockenheit der Schleimhäute, bzw. durch zähen nur schwer
ablösbaren Schleim der aus den hinteren Nasenöffnungen in den Rachen
läuft. "Vorzüglich Abends und früh beim Erwachen, Ansammlung
dicken, zähen Schleimes im Halse, der die Halsschmerzen vermehrt, öfters
zum Rachsen nötigt, und nur mit Mühe in kleinen Klümpchen
ausgeworfen werden kann. (d. 1sten Tage.) (Tr.)"
HC
Kitzeln im Hals, bzw. Empfindung als sei die Uvula zu lang,
was Husten provoziert. Stechende Schmerzen beim Schlucken fester Nahrung;
als ob kleine Stöckchen im Hals sitzen, > durch Anfeuchten der Schleimhaut
beim Leerschlucken und durch warme Getränke. Enge und Konstriktionsempfinden
im Rachen bis in den Magen; kann nur kleine Portionen auf einmal schlucken.
"Feels food, whole length of oesophagus."
PhM
Heiserkeit der Sänger und Redner.
BRUST
Ständiger, kurzer, trockener Husten, < morgens nach dem Aufwachen,
durch Reden oder Singen, durch Gewürze, Auswurf >; alten Menschen.
Husten mit Niesen, mit unwillkürlichem Harnabgang. Zusammenschnürungsgefühl
und Enge der Brust, < beim Bücken oder Vornüberbeugen im Sitzen.
Wunde Schmerzen in der Brust beim Reden. "Wundheits-Schmerz in der Brust
und in der Herzgrube, mit anstrengendem Husten, Thränen der Augen und
schwer sich lösendem Auswurf."
HC
Herzklopfen. "Palpitation irregular, large and small beats
intermixed."HeG
ABDOMEN
Verlangen nach Unverdaulichem: Kreide, Kalk, Kohl, Kaffeesatz, trockenen Speisen,
trockenem Reis, Gewürznelken etc. "Dieses Verlangen kann z.B. bei
anämischen Frauen oder Kindern auftreten, deren Körper es an Mineralien
mangelt."ViM
Abneigung gegen Kartoffeln und Fleisch. Verschlimmerung durch
Kartoffeln, die geringsten Mengen Alkohol. Konstriktionsempfinden in der
Magengegend, erstreckt sich entlang der Speiseröhre, in die Brust hinein,
in den Hals, zwischen die Schulterblätter. Sodbrennen, bitteres Aufstoßen,
Borborygmus, drückende Magenschmerzen durch leicht verdauliche Nahrungsmittel;
durch Wasser. Übelkeit mit Erbrechen und Schwindel; beim Erwachen, um
vier Uhr morgens und abends, beim Eintritt ins Warme, im Stehen, beim Reden.
Wunde Schmerzen im Magen, früh morgens beim Umdrehen im Bett. Schmerzen
im rechten Hypochondrium; wie gequetscht, stechend, schneidend, den Atem
nehmend. Drückende Schmerzen in den Leisten; erstreckt sich bis in die
Genitalien. Inaktivität, Atonie oder Spasmen des Mastdarms. Selbst weicher
Stuhl kann nicht ausgetrieben werden. Harter, knotiger Stuhl verursacht schmerzhafte
Fissuren am Darmausgang. Stuhlgang nur während des Urinierens oder nur
im Stehen möglich. Obstipation alter Menschen, bei Frauen während
der Schwangerschaft, bei Kindern die mit der Flasche ernährt werden.
"Constipation of sucklings."
HeG
Chronische Durchfälle; alle zwei Tage, jedesmal beim Urinieren.
NIEREN/HARNWEGE
Blasenlähmung; der gleiche Lähmungszustand wie der des Rektums.
Schwacher Urinstrahl; muß lange pressen; morgens <. Kann nur während
des Stuhlgangs Urin lassen. Häufiger Harndrang; alter Menschen, während
der Menses. Schwächeempfinden in Blase und Genitalien. Unwillkürlicher
Harnabgang, beim Pressen zum Stuhl, beim Husten. "Renal pains < dancing."
PhM
MAENNLICHE GENITALIEN
Sexualverlangen gesteigert. Jucken und Kribbeln in den Genitalien. "Scheint
anfänglich den Geschlechtstrieb zu mindern und die Erektion zu mehren,
während in der Nachwirkung die Neigung zum Beischlaf erhöht wird,
die Erektionen aber fehlen."
HC
Erektionen und Pollutionen nachts. Beschwerden nach der Ejaculation.
Sexuelle Schwäche mit Impotenz. Unwillkürliche Samenabgänge
während der Stuhlpresse. Schmerzen im Perineum während Koitus.
Ziehende Schmerzen im rechten Samenleiter, mit angezogenem, schmerzhaftem
Hoden. "Der linke Hoden hart, und bei Berührung ein unbeschreibliches
Wehgefühl darin."
HC
Schwächegefühl der Genitalien; wie gelähmt.
WEIBLICHE GENITALIEN
"Tickling and itching in genitals; with strong desire for embrace."
PhM
Menses blaß: zu früh, zu schwach, zu kurz, nur einen
Tag; gefolgt von starker geistiger und körperlicher Erschöpfung.
Fluor: reichlich, < im Gehen und Stehen, läuft an den Beinen herab,
entkräftend, gelblich-weißlich, durchsichtig wie Eiweiß,
scharf, wundmachend,macht die Wäsche steif. Fluor bei Uterusprolaps.
Herabdrängungsgefühl im Unterleib. (vgl.
sep.
)"Nipples itch, burn, look angry (during pregnancy)."
PhM
Symptome der Genitalien verschwinden nach der Menopause und
werden durch andere Symptome abgelöst; Dyspepsie mit Blutandrang zum
Gesicht nach dem Essen, saures Aufstoßen, etc.
NACKEN/RUECKEN
"In myelitis this medicine does wonderful work when there is a considerable
amount of spasmodic condition of the back as well showing that the membranes
are involved. Another thing that belongs to this remedy that is a well-known
state in myelitis is the hoop sensation; sensation of banages here and there
about the limbs and body is a vommon symptom. A sensation of a cord around
the body characteristic of the most marked state of irritation and myelitis."
KM
Spannende, stechende, reißende, nagende, schneidende,
blitzartige Schmerzen im Rücken; wie zerschlagen. "Rückenschmerz,
als wenn ein heißes Eisen durch die untersten Wirbel gestoßen
wird."HC
EXTREMITAETEN
Große Gangunsicherheit; stolpern beim Gehen mit geschlossenen Augen
oder im Dunkeln. Ataxie. Zerschlagenheitsschmerzen und Reißen der Glieder.
Spannende, einschnürende Schmerzen in den Gliedern. Arme und Beine sind
schwer, wie gelähmt. "Brennen (mit Spannen) an den Armen (Oberarmen)
und den Fingern, und im linken Ellbogen, wie von einem glühenden Eisen.
(Ng.)"HC
Einschlafen und Krämpfe in den Unterschekeln; beim Übereinanderschlagen.
Taubheitsgefühl in den Fersen. Empfindlichkeit der Fußsohlen. Geschwüre.
Spröde Nägel.
HAUT
Trockene, ungeschmeidige und welke Haut. Neigt zu Verdickung, Verhärtung
und Verhornung. Rissbildungen, Rhagaden, Fissuren und Geschwüre. Unerträglicher
Juckreiz in Bettwärme; kratzt bis blutig. Kleinste Verletzungen entzünden
sich. Trockene, juckende Hautauschläge. Ekzeme. Hautsymptome < im
Winter, bei Voll- und Neumond.
SCHLAF
Schläfrigkeit mit Verlangen sich hinzulegen. Verspannung der Zervikalmuskulatur
während des Schlafs. Ruheloser, ängstlicher, unerquicklicher Schlaf.
Konfuse, ängstliche Träume; von Dieben, Geistern, etc.
FIEBER/FROST/TEMPERATUR
Frost besser im Freien. Hitze mit Juckreiz. "Ÿngstliche Nachthitze und
Schweiß"HC
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