Home          Geschichte          Theorie          Materia Medica          Literatur          Links

Arzneistoffe in alphabetischer Ordnung

  

Lateinische Bezeichnung Kürzel Deutsche Bezeichnung Geprüft durch:  Gruppe 
Acidum nitricum HNO3 nit-ac. Salpetersäure 

HAB 1 Vorschrift: 5a

Hahnemann führt 1424 Symptome auf HC

Allen zitiert 46 Prüfer und führt 1623 Symptome auf, wobei sich hierunter Vergiftungssymptome und Symptome an Kranken finden 

Stickstoff
 
THEMA 
Im Arzneimizttelbild von Argentum nitricum findet sich ausgeprägte Leistungsbereitschaft in einer kritischen Situation. In Nitricum acidum wird permanente Gefahr empfunden, die dauernd bekämpft werden muß. Es bildet sich während der kompensierten Phase eine Grundhaltung, der drohenden Gefahr entgegenzutreten. Der Mensch bemüht sich hartnäckig, kämpft hart, wird unnachgiebig, hartherzig, boshaft und gewalttätig. Ungeheures Mißtrauen kennzeichnet ihn, er sieht überall Gefahr und ist stets bereit zurückzuschlagen. Kalter Zorn. Heftigkeit und Ungeduld wie bei anderen Säuren. In der dekompensierten Phase kommt es dann zu Entmutigung, Enttäuschung, Mangel an Selbstbwußtsein, Verzweiflung, Unzufriedenheit mit sich selbst. Der Mensch hat keinerlei Neigung mehr, sich bei seiner Arbeit zu engagieren. "Heimweh mit stiller schlechter Laune" (vgl.: mag-m., phos-ac)

ALLGEMEINES 
Affiziert die Ränder von Körperöffnungen; Hals, Mund, Anus. Entzündliche Fissuren und Rhagaden, Fistelbildung. Wirkt auf Drüsen; Leber, Prostata, Speicheldrüsen. Hämorhagische Diathese; Blutungen hellrot, wie Wasser. Blutungen nach Curettage (vgl.: kal-c. ). Starke Erschöpfung; Frost, Zittern, Kachexie, starke Schmerzempfindlichkeit. Wunde, splitterartige, geschwürige Schmerzen. Wunde Steifheit während Schmerzen. Wunde Knochenschmerzen. Als ob das Fleisch von den Knochen geschabt werde. Absonderungen sind sauer, dünn, schmutzig-braun, ätzend. Karies und Exostosen der Knochen. Maligne Erkrankungen. Phagedänische Geschwürsbildung. Epileptiforme Konvulsionen; nachts, beim Zubettgehen. Tagsüber Schwindel > durch Umherfahren. Als ob eine Maus die linke Körperseite rauf und runter läuft. Starke Empfindlichkeit gegenüber Hochpotenzen. 

CAUSA 
Geringfügige Ursachen, Quecksilbermißbrauch, Schock 

MODALITŸTEN 

Verschlimmert durch: 
Geringfügige Ursachen; Berührung, Erschütterung, Geräusche, Bewegung. Milch. Fettes. Nach dem Essen. Kälte; Luft. Feuchtigkeit. Nachts. Wetterwechsel. Bettwärme. Geistige Anstrengung. Schock. Quecksilbermißbrauch. Schlafmangel. 

Gebessert durch: 
Gefahren werden. Mildes Wetter. Druck. 

GEMUET 
Gedächtnisschwäche mit Abneigung gegen geistige Arbeit. Mangel an Ideen. Wortkarg. Verstandesschwäche. Willensschwäche. Launisch. Zittern durch Zorn. Despotismus. Hartherzig. Leicht verletzt, keine Entschuldigung zulassend. Leicht zu Tränen geneigt. Traurig. Verzweifelt. Lebensüberdruß mit Angst vor dem Tod. Hoffnungslose Verzweiflung. Angst nach Schlafmangel. Nervös und reizbar. Erschrickt leicht; schreckt auf beim Einschlafen. 

KOPF 
Kongestionen zum Kopf. Schmerzhafte Vollheit des Schädels. Drückende, pressende Kopfschmerzen; < durch Kopfbedeckung, Lärm, Erschütterung. Als ob ein Band um den Kopf gebunden ist. Wunde Schädelschmerzen. Schorfe; feucht juckender Hautausschlag zerstört die Haare. Splitterschmerzen bei Berührung. Entzündliche Schwellung der Kopfhaut; < durch Druck und beim Draufliegen. 

AUGEN 
Empfindung, als ob Wasser über die Augen läuft, im Liegen oder beim Zurückbeugen des Kopfes, > durch kaltes Wasser. Doppeltsehen. Konjunktivitis. Iritis. Ektropium. Augenwimpern des rechten Auges medial gerichtet. Oberlidptose. Fistula lacrimalis. 

OHR 
Taubheit durch Hypertrophie der Tonsillen, besser durch Fahren in einem Wagen. Verlegung der Eustachischen Tube. Krachendes Geräusch in den Ohren beim Kauen. Echo der eigenen Stimme im Ohr. Otorrhoe; dunkel, übelriechend, reichlich, nach Scharlach. Cystische Tumoren in den Ohrläppchen. 

NASE 
Unangenehmer Geruch in der Nase, abends beim Hinlegen. Epistaxis; morgens, nachts, dunkelrot, klumpig, beim Weinen. Niesen; häufig, ohne Schnupfen, während Schlaf, erfolglos. Schnupfen; tockenheit der Nase mit Verstopfungsgefühl. Atemnot. Wenn Absonderungen, dann wäßrig, gelb, übelriechend, korrodierend mit Schwellung der Oberlippe. Juckreiz in der Nase; brennende, stechende, wunde Schmerzen. Stiche in der Nasenwurzel beim Husten oder Niesen. Karies der Nasenknochen. Ozaena. Grüne Krusten in der Nase morgens, hinterlassen beim Entfernen eine wunde, empfindliche Schleimhaut. Nasenspitze rot und wund. 

GESICHT 
Gelb. Kränklich. Lippen geschwollen, juckend und rauh und Mundwinkel rauh und eingerissen. Knacken im Kiefergelenk beim Kauen. 

MUND 
Zähne gelb, kariös, locker. Empfindung, als ob die Zähne verlängert, oder weich und schwammig sind. Zahnfleisch geschwollen, wund, blutig; Innenseite. Feuchter eingerissener Zungenkörper. Zunge ohne Belag, rot mit Rißbildung im Zentrum. Landkartenzunge. Wunder Gaumen. Gechwürsbildung am weichen Gaumen mit splitterartigen Schmerzen. Speichel; blutig, mit grünlichem Belag der Zunge. Foetor ex oris. Beißt sich auf Zunge oder Wangenschleimhaut. Trockenheit des Mundes; kein Durst, heiße Lippen. Aphhten. 

HALS/KEHLKOPF 
Stechende, splitterartige Schmerzen im Hals (vgl.: arg-n., dol., hep. , kal-c. ., sil.), erstrecken sich bis in die Ohren beim Schlucken <. Tonsillen; rot, geschwollen, induriert, ulceriert. Kann nicht mal einen Teelöffel Flüssigkeit zu sich nehmen. 

ABDOMEN 
Verlangen nach Fett, Salz, unverdaulichen Dingen wie Erde, Kreide etc.. Hunger mit süßlichem Geschmack. Milchunverträglichkeit. Übelkeit mit gelegentlichem Erbrechen > durch Fahren in einem Wagen. Abneigung gegen Fleisch und gesüßte Sachen. Übelkeit mit Aufstoßen. Appetitlosigkeit. Schmerzen; Stiche am Mageneingang, beim Schlucken. Brennende, drückende, pulsierende Schmerzen des Magens. Klumpengefühl im Magen nach dem Essen. Hepatitis, mit stechenden Schmerzen im rechten Hypochondrium. Chronische Hepatitis bei Malaria. Milz vergrößert nach Gelbfieber. Auftreibung, Völle und Bauchgeräusche mit allgemeinem Frost und Empfindlichkeit gegenüber Berührung. Schneidende, krampfartige, brennende Schmerzen im Abdomen < morgens, abends, durch Umhergehen. Chronischer Darmkatarrh. Incarcerierte Blähungen. Inguinalhernie. Schwellung der Bubonen nach Coitus. Stühle: blutig, schleimig, durchfällig, verstopft. Auch bei durchfälligem Stuhl schneidende, splitterartige Schmerzen im Rektum, die sehr erschöpfen und lange nach der Defäkation anhalten. Schmerzhafte und leicht blutende Hämorrhoiden. Ulceration nach schlecht behandelter Dysenterie. Unbefriedigender Stuhldrang. Als ob Stuhl im Rectum zurückbleibt. Harter, klumpiger Stuhl wie Schafdung, mit starken Schmerzen während der Entleerung und prolabierenden, blutenden Hämorrhoiden. Fissuren, Fisteln, Polypen CA des Rectums. Juckreiz und Brennen des Afters. Hämorrhagien nach Hämorrhoiden-OP. Konstriktions-, Druck oder Splittergefühl des Rectums. Feuchte Wundheit der Nates. Eczema ani. 

NIEREN/HARNWEGE 
Urin stinkend wie Pferdeurin, färbt die Wäsche braun. Abwechselnd spärlich oder reichlich. Muß auf den Abgang des Urins warten, dann fließt der Urin allerdings in einem Strahl. Urin enthält Oxalsäure, Harnsäure und Phosphate. Hämaturie, mit Frösteln entlang der Wirbelsäule. Als ob ein heißer Draht in der Urethra steckt. Der Urin ist kalt. Brennen der Urethra und Harndrang. Nach Entleerung < des Brennschmerzes. Ulcera der Urethra. Dünner Harnstrahl wie bei Harnröhrenstriktur. Rötlich rauhe Flecken auf der Glans penis. Nephritis mit Albuminurie; ödematöse Schwellung der Füße morgens. 

MAENNLICHE GENITALIEN 
Sexualverlangen gesteigert, nächtliche Erektionen mit brennenden oder stechenden Schmerzen in der Harnröhre. Impotenz. Gonorrhoe, gelblicher, blutiger Schleim aus der Harnröhre. Schreckliche Schmerzen, empfindliche Schwellung der Testes. Prostatitis durch unterdrückte Gonorrhoe. Juckendes Brennen der Vorhaut. Kleinblasige, juckende Efflorescenzen des Praeputiums. Bräunliche, rötliche Fleckbildung auf der Glans penis. Ulcera mit erhabenen gezackten Rändern, die leicht bluten, dabei splitterartige, scharfe, schneidende Schmerzen. Entzündliche Schwellung des Praeputiums. Strikturen der Harnröhre nach durchgemachten Infektionen. Blumenkohlartige, erektile, leicht blutende Kondylome. Haarausfall der Schambehaarung. Phimose und Paraphimose. Sekundäre Syphilis. 

WEIBLICHE GENITALIEN 
Multiple, linsengroße Kondylomata der Vagina. Lüsterner Juckreiz der Vaginalschleimhäute nach Coitus. Uterine Hämorrhagie nach körperlicher Anstrengung. Fluor; blutig, braun, grünlich, fleischfarben, korrodierend, übelriechend, fließt wie Wasser, zwischen Mens. Kaffeesatzartiger, übelriechender Ausfluß im Klimakterium oder nach körperlicher Anstrengung. Mens zu früh, zu stark. Dunkelrote dicke, unregelmäßige, auch spärliche Blutungen, wie faules Wasser. Herabdrängungsgefühl im Hypogastrium und lumbalen Rücken, Schmerzen der Oberschenkel. Auftreibung des Abdomens. - Verlagerung des Uterus -. Nach Mens starke Schmerzen des Abdomens und plötzlicher Abgang dünner, wässriger, fleischfarbener, korrodierender Flüssigkeit. Reichlicher, brauner, übelriechender Fluor zwischen den Mens. Vaginitis mit Fissuren der Labia minora. Erektile Tumoren der Vulva mit stechenden Schmerzen. Vaginalfisteln. Kälte < Pruritus und Fluor. Harte Knoten in den Mammae. Wunde Brustwarzen. CA. 

BRUST 
Erschütternder Husten, durch eine trockene Stelle in der Trachea, nachts <, aber auch tags im Liegen, mit stechenden Schmerzen im lumbalen Rücken < im Winter, durch Kälte. Auswurf kann kaum hochgebracht werden. Zäh, wie Klebstoff, schmutzig, gelb-grün. Morgens nach dem Aufstehen klumpiger, reichlicher Auswurf; gelblich, grünlich, bräunlich, sauer, bitter, salzig, übelriechend, vermischt mit blutigen Klumpen. Atemnot beim Treppensteigen. Enge in der Brust mit stechenden, krampfartigen Schmerzen. Wundheit im unteren Drittel des Sternums. Emphysem. Hämoptyse. Pneumonie. Tb. Phthise. Nervöses Herzrasen durch kleinste Erregung oder körperliche Anstrengung. Angst. Unregelmäßige Herzschläge. Der vierte Pulschlag setzt aus. 

NACKEN/RUECKEN 
Schwellung axillarer und cervikaler Drüsen. Nackensteife infolge Zugempfindlichkeit. Stiche zwischen den Schulterblättern. Ziehende Steife und stechende, pulsierende Schmerzen in lumbalen Rückenabschnitten < durch Husten; kann nur auf dem Abdomen liegen. Krampfartige Steife des Rückens und des gesamten Körpers. Rückenschmerzen erstrecken sich in die Beine. Juckreiz des Rückens. Stiche im Kreuzbein. 

EXTREMITAETEN 
Schwellung und Entzündung der Axillarlymphdrüsen. Schmerzen der rechten Schulter erstrecken sich in den Arm. Zerschlagenheitsgefühl. Taubheit und Zittern im rechten Unterarm. Rheumatische Schmerzen in den Unterarmen bis in die Finger. Fingergelenke geschwollen. Multiple schwarze Warzen auf dem Handrücken. Bläschenausschlag zwischen den Fingern. Eitriges Panaritium mit starken splitterartigen Schmerzen erstrecken sich bis in die Achsel; Fieber. Weiße Fleckbildung der Nägel. Rheumatische Schmerzen in Beinen und Füßen. Zerschlagenheitsgefühl in den Beinen. Hüfte wie verrenkt; humpelt. Ziehschmerzen in den Knochen der unteren Extremitäten, insbesondere nachts. Stechende Schmerzen. Schmerzhafte Steife der Kniegelenke. Als ob die Kniekehlen geschwollen sind. Stechende Schmerzen in den Kniescheiben. Steife der Knie. Wunde Schmerzen im Periost der Tibia. Wadenkrämpfe und Krämpfe der Fußsohlen nachts. Juckende Frostbeulen, geschwollen und schmerzhaft, insbesondere in kaltem Wetter. Röte und Hitze der Großzehe mit stechenden Schmerzen wie erfroren. Bläschenauschlag zwischen den Zehen. Intensiver stinkender Fußschweiß macht die Haut zwischen den Zehen wund. Fußnägel, gelb, verformt, einwachsend. Splitterschmerzen. 

HAUT 
Trocken. Gelbliches Kolorit. Braunrote, kupferfarbene oder violette Fleckbildung der Haut. Eiternde, hartnäckige Geschwüre. Warzen, groß, bluten leicht beim Waschen. Kondylomata. Alte Narben schmerzen in kaltem Wetter. Frostbeulen jucken. Tiefe, blutende Rhagaden. 

SCHLAF 
Ÿngstliches Aufschrecken beim Einschlafen. Schläfrigkeit tagsüber. Schmerzen während Schlaf; ängstlich mit Jammern während Schlaf. Ÿngstliche Träume. Alpträume. Sehr ruhelos nach zwölf. Kann nicht weiterschlafen nach zwei Uhr. Morgens unausgeschlafen. 

FIEBER/FROST/TEMPERATUR 
Eiseskälte der Fußsohlen. Starker Frost. Schwitzt leicht; erkältet sich dann. Erschöpfende reichliche Schweiße. Morgens; Schweiße der Axilla, der Füße, der Hände. Nächtliche Schweiße der Körperteile, auf denen man liegt. 


Home          Geschichte          Theorie          Materia Medica          Literatur          Links


~ Impressum:  Markus Acker   Praxis für Klass. Homöopathie und Trad. Chin. Medizin  - Lärchenstr. 2 D- 53578 Windhagen ~