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Arzneistoffe in alphabetischer Ordnung


Lateinische Bezeichnung  Kürzel  Deutsche Bezeichnung  Geprüft durch:  Familie 
Kalium carbonicum

K2CO3
 

kal-c. Kaliumcarbonat 

HAB I Vorschrift: 5a

Hahnemann prüfte Kal-c. an sich selbst, sowie sieben weiteren Personen und führt 1650 Symptome auf. HC

Allen führt 1696 Symptome auf. 

 

Alkalien
 
THEMA 
"It has a great many opposite symptoms, changing symptoms, and thus it is relatet to patients that withhold their symptoms and have many vague symptoms"KM

ALLGEMEINES 
Kalium carbonicum ist ein sehr komplexes Mittel und viele seiner Symptome sind widersprüchlich und schwierig einzuordnen. Es wirkt vorrangig auf: 

  • Muskeln, Bänder und Gelenke: Herz, Gebärmutter und lumbale Abschnitte der Wirbelsäule.
  • Schleimhäute des Respirationstraktes: Nasen und Rachen- sowie Tracheobronchialtrakt, Lunge und Rippenfell.
  • Zentralnervensystem: Allgemeine Überempfindlichkeit, Ÿngstlichkeit und Schreckhaftigkeit. Depression. Vagotone Schwäche.
  • Sinnesorgane: Augen und Ohren sind schmerzhaft gereizt.
  • Geschlechtsorgane von Frauen und Männern: Mens und Koitus < alle Symptome. 
"Sweat, backache and weakness are the three characterisitc symptoms of Kali-carb."PhM   Es paßt auf  schwache, überempfindliche, alte oder vorgealterte Patienten. Obwohl sie gut genährt aussehen können, sind die Widerstandskräfte gering und sie sind sehr empfindlich in bezug auf Aufregung, atmosphärische Einflüsse, Kälte und Überanstrengung. Der Patient kann hager sein, aber typischer ist seine Neigung zu Wassereinlagerungen, weshalb er häufig gedunsen weich und schwammig erscheint. Der Blutkreislauf ist schwach. Auffällig ist eine allgemeine Spannungslosigkeit, Schwäche und Reaktionsträgheit, gepaart mit dem Bild konstitutioneller Neurasthenie. Trotz der Schwäche sind die Nerven bis aufs äußerste gereizt. Die kleinste Kleinigkeit erregt heftig. Streitlust. Angst. Furcht vor den Ereignissen der Zukunft wird als dauernde Bedrohung erlebt. Erregung wird im Epigastrium empfunden. Schmerzen sind äußerst intensiv; brennend (vgl.: ars.), stechend (vgl.: bry. ), durch Wärme gebessert, wanderrn sie an einen kühleren Körperteil. Körperausscheidungen sind reichlich, schaumig, wundmachend, zäh. 

CAUSA 
Erregung. Kälte. Überanstrengung. Überhitzung. 

MODALITAETEN 
Verschlimmert durch: 
Erregung. Kälte; Luft, Zugluft, Wasser. Feuchtigkeit. Wetterwechsel. Winter. Nach Überhitzung. Vor Mens. Liegen auf der schmerzhaften Seite; auf der linken Seite. Nach Überanstrengung. Nach Koitus. Verlust von Körperflüssigkeiten. Berührung. Nach Mitternacht; 2-3-5 Uhr morgens. 

Gebessert durch: 
Wärme. Frische Luft. Bewegung. Tagsüber. Aufstützen der Ellbogen auf die Knie im Sitzen. 

GEMUET 
Gereizt. Gekränkt. Verärgert. Mißmutig. Eigensinnig. Einsam. Traurig. Weinen. Nichts ist richtig. Verlangen nach Gesellschaft; behandelt diese trotzdem abscheulich. Ÿußerste Schreckhaftigkeit. Ÿngstliche Befürchtungen. Angst um die Zukunft und Furcht vor Unheil; vor dem Tod < beim Alleinsein. "Wechselnde Stimmung, bald gut und beruhigt, bald aufbrausend und über Kleinigkeiten in Zorn; oft hoffnungsvoll, oft verzagt." HC Zerstreutheit. Schwäche des Geistes. Gedächtnisschwäche; findet nicht das richtige Wort. Verspricht sich oft. Gefühl, als wären die Gedanken und das Gedächtnis weg. 

KOPF 
Eingenommenheit des Kopfes. Kongestionen zum Kopf. Hämmernde, klopfende Kopfschmerzen. Dumpfe, drückende, ziehende Stirn- und Schläfenkopfschmerzen erstrecken sich bis in die Augen, < durch Bücken, Bewegung der Augen und des Kiefers, > durch Anheben des Kopfes und durch Wärme.  Zugluft macht Kopfschmerzen. Stechendes Wehtun im Hinterhaupt mit Schwindel; morgens. Kopfschmerzen wecken aus dem Schlaf. Scharfe, einschießende Schmerzen von oberen Abschnitten der Brustwirbelsäule in das Hinterhaupt. Haar glanzlos, trocken, brüchig. Haarausfall; der Augenbrauen, an den Schläfen, des Bartes. 

AUGEN 
Lichtempfindlichkeit. Schmerzhafte Empfindlichkeit gegen das Tageslicht. Funken, dunkle Punkte, farbige Flecke oder strahlende Ränder vor den Augen. Sehschwäche; < nach Koitus. Wunde, brennende, stechende Schmerzen in den Augen. Augenlider geschwollen. Schwellung zwischen Augenlidern und Brauen. Kälte der Lider. 

OHREN 
Schwerhörigkeit. Ohrgräusche mit Kopfschmerzen; Klingen, Singen, etc. Stiche in den Ohren, von innen nach außen. Hitze des rechten Ohres, Kälte und Blässe des linken Ohres. 

NASE 
Schwellung der Nase; rot und hart, von der Nasenspitze bis zur Nasenwurzel. Wunde Nasenschleimhäute sondern bräunliche Krusten ab. Übelriechende, dicke gelblich-grüne Sekretion mit großer Schwäche. Verstopfung der Nase; > an frischer Luft. Trockener Schnupfen mit Heiserkeit und Schleim im Rachen. Fließschnupfen mit Niesattacken und Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit. Absteigender Schnupfen. Chronischer Schnupfen. Nasenatmung unmöglich. Epistaxis; morgens beim Gesichtwaschen. 

GESICHT 
Schwellung; insbesondere über den Augen; der Oberlippe, des Unterkiefers, der Submaxillardrüsen. Röte und Hitze, mit kalten Füßen. Eine Seite heiß, die andere kalt. Blässe. Ziehende Gesichtsschmerzen. Hautauschlag im Gesicht. 

MUND 
Foetor; wie alter Käse. Speichelfluß. Trockene Schleimhäute. Schmerzhafte Bläschen der Mundschleimhaut, auf der Zungenspitze. Aphten. Chronische katarrhalische Entzündung. Grau-weißlicher Zungenbelag. Zahnfleisch geschwollen und entzündet; löst sich von den Zähnen. Zahnschmerzen; einschießende, stechende Schmerzen mit Schmerzen der Gesichtsknochen. Klopfende Zahnschmerzen, nur beim Essen, < durch Berührung, Kälte oder Wärme. "Toothache; alternating wtih stitching pains in left breast; only while eating." PhM

HALS/KEHLKOPF 
Stechende Schmerzen im Rachen, wie von einer Fischgräte, durch Zugluft (vgl.: arg-n., dol., hep ., nit-ac ., sil.) Rauher, trockener Hals. Zäher Schleim in den Fauces und unteren Abschnitten des Kehlkopfes; morgens. Zusammenschnürungsgefühl. Schluckbeschwerden; die Speisen bleiben auf dem halben Weg stecken und werden wieder hochgewürgt; erbrochen. Verschluckt sich leicht. Kleine Speiseanteile geraten leicht in die Luftröhre. Katarrhalische Aphonie mit starken Niesattacken. Trockener Schnupfen mit Heiserkeit. Husten; anfallsweise, durch Kitzel in Rachen, Kehlkof oder in den Bronchien. Trockener Husten; nach Mitternacht um 2 Uhr, um 3 Uhr, alle halbe Stunde. Keuchhusten; mit Schwellung zwischen Lidern und Brauen. Husten und Würgen morgens um 5 Uhr mit Trockenheit des Kehlkopfes; bekommt kein Wort heraus. Enge der Brust, mit hochrotem Gesicht Schweiß am ganzen Körper. 

BRUST 
Atemnot; weckt morgens um 3 Uhr, mit Erstickungsgefühl. Asthma < durch geringe Bewegung; während des Gehens, durch Trinken; alternierend mit Diarrhoe; mit Vertigo. Asthma mit Husten, anfallsweise < durch Anstrengung, nach dem Essen. Die ganze Brust ist sehr empfindlich. Kälte der Brust. Heftige, stechende Schmerzen in der Brust; als ob die Rippen in die Lunge stechen. Schmerzen in der Brust, wie von einer trockenen Stelle im Hals ausgehend. Drückendes, schweres, ängstliches Gefühl in der Brust. Auswurf: Reichlich, salzig, dick, gelblich, grünlich, blutig, übelriechend. Chronische Bronchitis. Asthma. Pneumonie. Angstgefühl in der Herzgegend. Als ob das Herz an einem Faden aufgehangen ist. Herzklopfen mit Schwäche; bei jeder Erregung, bei Hunger. Heftiges Herzklopfen; anfallsweise, erschüttert den gesamten Körper mit spürbaren Pulsationen in den Fingern und Zehen. Brennende Schmerzen in der Herzregion. Schmerzen erstrecken sich zum linken Schulterblatt. Arrhythmie. Kleiner, weicher, unregelmäßiger Puls. Herzneurose. Myocarditis. Endocarditis. Perikarditis. Myodegeneratio. 

ABDOMEN 
Abneigung gegen Speisen; Brot, Schwarzbrot, Fleisch. Milch, Pfannekuchen und warme Speisen verschlechtern. Übelkeit beim Anblick von Speisen. Bei Hunger < der Ÿngstlichkeit, der Nervosität, des Herzklopfens, des Hustens und der Übelkeit, aber die kleinste Menge wirkt belastend. Müdigkeit während oder nach dem Essen. Verlangen nach sauren Speisen, Zucker und Süßigkeiten. Übelkeit und Erbrechen. Übelkeit durch Ÿrger oder Freude. Kolikartige Magenschmerzen mit Völlegefühl, > durch Aufstoßen, Blähungsabgang und Erbrechen. Magenschmerzen erstrecken sich zum Rücken, zur Brust, in die Beine. Auftreibung des Leibs mit Völle, Kneifen und Blähungskoliken. Empfindlichkeit des gesamten Abdomens; hart, tympanitisch und kalt. Schmerzen > beim Zusammenkrümmen (vgl.: coloc.) oder Zurückbeugen. Empfindung, als steige ein Klumpen vom Abdomen in den Hals und wieder zurück; beim Husten. Verstopfung wechselt mit Diarrhoe. Verstopfung während Mens. Stühle sind groß, hart und schwer zu entleeren. Juckende, heftig brennende Schmerzen des Afters. Proctitis mit stechenden Schmerzen. Rektumprolaps. Analfistel. Hämorrhoiden. 

NIEREN/HARNWEGE 
Stiche in der Nierengegend. "Nocturnal enuresis of adults; < coughing, sneezing"PhM Heftiges Ziehen und Schneiden im Blasenhals entlang der Harnröhre. Häufiger Harndrang; muß lange warten, bis der Urin spärlich anfängt zu laufen. Je mehr er presst, um so weniger Urin fließt. Brennen in der Harnröhre, während und nach dem Wasserlassen. Nephritis; nach Kälteeinwirkung, nach Verletzung. 

MAENNLICHE GENITALIEN 
Koitus <; die allgemeine Schwäche, die Schwäche der Augen, die Rückenschmerzen. Schlaflosigkeit und Schwäche dauern 2-3 Tage nach Koitus an. Reichlicher Samenerguß mit nachfolgenden schmerzhaften Erektionen. Ziehende Schmerzen in den Samensträngen und Hoden. 

WEIBLICHE GENITALIEN 
Menstruatio tarda. Amenorrhoe; starke Uteruskrämpfe, wenn die Mens erscheinen sollte, dumpfe Kopfschmerzen, allgemeines Hitze und Ruhelosigkeit. Menses scharf, übelriechend, klumpig, geronnen, schwächend; zu früh, zu reichlich und zu lange andauernd, bis zu 10 Tagen oder zu spät, mit spärlicher, blasser Blutung. Dysmenorrhoe. Stechende, kolikartige, krampfende Schmerzen im Unterleib. Wundheitsgefühl der Genitalien, vor, während und nach Mens. Schwäche und Schmerzen lumbaler Abschnitte des Rückens. Übelkeit, Erbrechen, große Schwäche; während Mens; während der Schwangerschaft. Kopfschmerzen mit Schweregefühl. Fluor schleimig, wundmachend, wehenartig. Metrorrhagie; bei blassen wächsernen Frauen; nach Abort; nach Curettage. Neigung zu Abort; im 2, 3, 5-7 Monat. Große Schwäche des Rückens und der Beine nach Abort, mit trockenem Husten und langandauernden Schweißen. 

NACKEN/RUECKEN 
Steife des Nackens; links erstreckt sich zum linken Schulterblatt, bis in die Brust. Stiche und Ziehschmerzen im rechten Schluterblatt. Schwäche und Schmerzen im gesamten Rücken; wie zerschlagen. Kreuzschmerzen; während Mens, nach Geburt. Alles scheint aufs Kreuz zu schlagen; Schmerzen haben hier ihren Ursprung, zwingen zu liegen. Schmerzen wie zerbrochen.Plötzliche, scharf einschießende Schmerzen ertrecken sich nach oben und nach unten, bis in die Hüften, in die Beine. "Spine painful while eating" PhM

EXTREMITAETEN 
Schmerzen in allen Gliedern. Schwäche und Schwere. Zittern und Versagen der Glieder nach geringster Anstregung. Einschlafen und Kälte der Glieder. Schultergelenkschmerzen beim Bewegen der Arme. Brennschmerz der Finger. Schmerzen der Hüftgelenke; erstrecken sich bis zu den Knien; < beim Treppensteigen. Heftige ziehende, reißende, ischialgieforme Schmerzen in den Beinen < durch Bewegung, > durch Wärme, < nachts. Schwellung des linken Fußes. "Soles very sensitive" PhM Schmerzen in Finger- und Zehenspitzen. Fußschweiß; unterdrückt. 

HAUT 
Empfindliche Trockenheit. Jucken und Stechen > durch Kratzen. Juckende Warzen. Bläschen. Pusteln. Pickel. Erysipel. Schmerzen in Narbengewebe. 

SCHLAF 
Schläfrigkeit tagsüber. Dauerndes Gähnen; mit Kopfschmerzen. Einschlafen; während des Essens. Häufiges Erwachen nach Miternacht; zwischen 2 und 4 Uhr; mit nahezu allen Beschwerden. Erwacht um 2 Uhr mit Magenschmerzen oder trockenem Husten; um 3 Uhr mit Asthma, zwischen 3 und 4 Uhr mit Diarrhoe, um 5 Uhr mit würgendem Husten, etc.. Schlaflosigkeit nach 1 oder 2 Uhr nachts. 

FIEBER/FROST/TEMPERATUR 
Erkältungsneigung. Frostschauder am Tag. Frost; mit innerer Hitze, mit Hitze der Hände, an frischer Luft. Fieber abends; Frost mit Durst, dann Hitze ohne Durst. Spärliche Schweiße. Schweiße nach kleinster Anstrengung, an schmerzhaften Teilen.  Nachtschweiße.


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